Burgstaller: Prävention von Krebserkrankungen hat hohen Stellenwert
/ Salzburger Zukunftsdialoge in St. Johann
Salzburg (lk) - Vor wenigen Tagen wurden die neuesten Daten des renommierten schwedischen Karolinska-Instituts
vorgestellt. Dabei wurde zum zweiten Mal ein Vergleich der EU-Länder bezüglich Krebstherapie vorgelegt.
"Das erfreuliche Ergebnis zeigt, dass Österreich in der Krebstherapie führend ist. Beim Einsatz
der Krebsmedikamente liegt Österreich nach Frankreich an der Spitze, gefolgt von der Schweiz und Spanien.
Das weit abgeschlagene Schlusslicht bildet Großbritannien." Darüber informierte Gesundheitsreferentin
Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am vergangenen Wochenende bei einer Veranstaltung in der Reihe "Salzburger:Zukunfts:Dialoge"
unter dem Titel "Zukunft der Krebsbehandlung – von der Vorsorge bis zur Therapie" in St. Johann im Pongau.
Der Zugang zur Spitzenmedizin und zu modernsten Therapien inklusive Behandlung und Verabreichung von Hochpreismedikamenten
für alle werde garantiert, so Burgstaller weiter. Die gesundheitspolitischen Leitlinien seien: Gesundheit
erhalten, Krankheit heilen, Lebensqualität verbessern, soziale Unterschiede verringern, bedarfsgerechte Versorgung
sichern sowie Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten steigern. Vorangetrieben werde der Ausbau der stationären
und tagesklinischen Bettenkapazitäten in der Onkologie, der Universitätsklinik Salzburg für Innere
Medizin III. Darüber hinaus werden die Kooperationen zwischen der Onkologie und den Spitälern in Schwarzach
im Pongau, Zell am See und Tamsweg verstärkt. Das bedeute, dass die Spitzenmedizin den Patientinnen und Patienten
näherkomme, sagte Burgstaller. Weitere konkrete Verbesserungen in den vergangenen Jahren umfassen die Eröffnung
der Aplasie-Station der Inneren Medizin (dort wird die extrem hohe Infektionsgefahr von schwer erkrankten Menschen
berücksichtigt), die Eröffnung eines Stammzellenlabors, die Ausweisung eines interdisziplinären
Tumorzentrums oder die Eröffnung des Krebsforschungslabors.
Die Prävention von Krebserkrankungen habe einen hohen Stellenwert in der Gesundheitspolitik, betonte Burgstaller.
"Im Jänner wurde zusammen mit den Krankenkassen eine flächendeckende Vorsorgeaktion gegen Brustkrebs
gestartet. Diese ist für alle Salzburgerinnen zwischen 50 und 69 Jahren kostenlos. Weiters gibt es seit vielen
Jahren eine bundesweit einzigartige kostenlose Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung bei allen niedergelassenen Hautfachärzten."
Greil: Wesentliche Fortschritte in der Krebstherapie
Wesentliche Fortschritte in der Krebstherapie bestätigte auch Primar Univ.-Prof. Dr. Richard Greil, der Vorstand
der Universitätsklinik Salzburg für Innere Medizin III. In seinem Fachvortrag wies Greil darauf hin,
dass sich beispielsweise die durchschnittliche Überlebenszeit von Patientinnen und Patienten innerhalb der
vergangenen 15 Jahre von fünf bis sechs Monate auf mehr als 30 Monate verlängert habe. Gleichzeitig habe
die Zahl der Krankheitsformen, gegen die man erfolgreich etwas tun könne, deutlich zugenommen. Beim Nierenzellkrebs
habe man innerhalb von zwei Jahren drei neue lebensverlängernde Substanzen bekommen. Bei einigen aggressiven
Brustkrebsformen im Spätstadium habe sich die durchschnittliche Überlebenszeit verdoppelt. In den vergangenen
Jahren habe sich die Zahl der Patientinnen und Patienten in der III. Medizin fast verdoppelt, führte Primar
Greil aus. Einerseits längere Überlebenszeiten Erkrankter und daraus resultierender mehrmaliger Behandlung
sowie andererseits eine stete Zunahme von Tumorerkrankungen habe zu diesem Anstieg geführt. Die III. Medizin
unter der Leitung von Primar Greil zählt vor allem in der Onkologie zur absoluten Weltspitze.
Die "Salzburger:Zukunfts:Dialoge" stehen als Qualitätsmarke für den öffentlichen Diskurs
der Landespolitik mit renommierten Experten aus dem In- und Ausland und mit der interessierten Öffentlichkeit
über für das Land Salzburg besonders relevante Zukunftsthemen. Die Salzburger Zukunftsdialoge bieten
Informationsvermittlung in attraktiver, zeitgemäßer Form, indem sie eine interaktive Schnittstelle zwischen
Politik, Experten(wissen) und interessierter Öffentlichkeit schaffen. Mehr Informationen dazu gibt es unter
www.salzburg.gv.at/szd im Internet.
Interkulturelle Integration und Diabetes
Der nächste Salzburger Zukunftsdialog findet am Donnerstag, 30. Oktober, statt. In der Universität Salzburg,
Kapitelgasse 4, Hörsaal 230, steht ab 19.00 Uhr das Thema "Bildungslücken – Bildungsbrücken;
Chancen und Grenzen des Bildungssystems in der interkulturellen Integration" im Mittelpunkt. Den Abschluss
der diesjährigen Reihe der Salzburger Zukunftsdialoge bildet am Freitag, 28. November, 19.00 Uhr, im Saal
der Bezirksstelle Pinzgau der Wirtschaftskammer Salzburg, Zell am See, Schulstraße 14, eine Vortragsveranstaltung
über "Diabetes – neueste Erkenntnisse zu Vorsorge, Früherkennung und Therapie" mit einem Fachvortrag
von Univ.-Doz. Dr. Raimund Weitgasser von der Salzburger Universitätsklinik für Innere Medizin I. Im
Anschluss stehen Univ.-Doz. Weitgasser, Prim. Univ.-Doz. Dr. René R. Wenzel (Vorstand der Abteilung für
Innere Medizin, Dialyse und Zentrallabor im Krankenhaus Zell am See), Anna Mayer (Bundesvorsitzende der Österreichischen
Diabetiker-Vereinigung und Leiterin der Landesstelle Salzburg) und Landeshauptfrau Burgstaller für Fragen
und Anregungen aus dem Publikum zur Verfügung. |