Österreich ist Weltspitze in der Krebstherapie   

erstellt am
30. 09. 08

Burgstaller: Prävention von Krebserkrankungen hat hohen Stellenwert / Salzburger Zukunftsdialoge in St. Johann
Salzburg (lk) - Vor wenigen Tagen wurden die neuesten Daten des renommierten schwedischen Karolinska-Instituts vorgestellt. Dabei wurde zum zweiten Mal ein Vergleich der EU-Länder bezüglich Krebstherapie vorgelegt. "Das erfreuliche Ergebnis zeigt, dass Österreich in der Krebstherapie führend ist. Beim Einsatz der Krebsmedikamente liegt Österreich nach Frankreich an der Spitze, gefolgt von der Schweiz und Spanien. Das weit abgeschlagene Schlusslicht bildet Großbritannien." Darüber informierte Gesundheitsreferentin Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am vergangenen Wochenende bei einer Veranstaltung in der Reihe "Salzburger:Zukunfts:Dialoge" unter dem Titel "Zukunft der Krebsbehandlung – von der Vorsorge bis zur Therapie" in St. Johann im Pongau.

Der Zugang zur Spitzenmedizin und zu modernsten Therapien inklusive Behandlung und Verabreichung von Hochpreismedikamenten für alle werde garantiert, so Burgstaller weiter. Die gesundheitspolitischen Leitlinien seien: Gesundheit erhalten, Krankheit heilen, Lebensqualität verbessern, soziale Unterschiede verringern, bedarfsgerechte Versorgung sichern sowie Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten steigern. Vorangetrieben werde der Ausbau der stationären und tagesklinischen Bettenkapazitäten in der Onkologie, der Universitätsklinik Salzburg für Innere Medizin III. Darüber hinaus werden die Kooperationen zwischen der Onkologie und den Spitälern in Schwarzach im Pongau, Zell am See und Tamsweg verstärkt. Das bedeute, dass die Spitzenmedizin den Patientinnen und Patienten näherkomme, sagte Burgstaller. Weitere konkrete Verbesserungen in den vergangenen Jahren umfassen die Eröffnung der Aplasie-Station der Inneren Medizin (dort wird die extrem hohe Infektionsgefahr von schwer erkrankten Menschen berücksichtigt), die Eröffnung eines Stammzellenlabors, die Ausweisung eines interdisziplinären Tumorzentrums oder die Eröffnung des Krebsforschungslabors.

Die Prävention von Krebserkrankungen habe einen hohen Stellenwert in der Gesundheitspolitik, betonte Burgstaller. "Im Jänner wurde zusammen mit den Krankenkassen eine flächendeckende Vorsorgeaktion gegen Brustkrebs gestartet. Diese ist für alle Salzburgerinnen zwischen 50 und 69 Jahren kostenlos. Weiters gibt es seit vielen Jahren eine bundesweit einzigartige kostenlose Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung bei allen niedergelassenen Hautfachärzten."

Greil: Wesentliche Fortschritte in der Krebstherapie

Wesentliche Fortschritte in der Krebstherapie bestätigte auch Primar Univ.-Prof. Dr. Richard Greil, der Vorstand der Universitätsklinik Salzburg für Innere Medizin III. In seinem Fachvortrag wies Greil darauf hin, dass sich beispielsweise die durchschnittliche Überlebenszeit von Patientinnen und Patienten innerhalb der vergangenen 15 Jahre von fünf bis sechs Monate auf mehr als 30 Monate verlängert habe. Gleichzeitig habe die Zahl der Krankheitsformen, gegen die man erfolgreich etwas tun könne, deutlich zugenommen. Beim Nierenzellkrebs habe man innerhalb von zwei Jahren drei neue lebensverlängernde Substanzen bekommen. Bei einigen aggressiven Brustkrebsformen im Spätstadium habe sich die durchschnittliche Überlebenszeit verdoppelt. In den vergangenen Jahren habe sich die Zahl der Patientinnen und Patienten in der III. Medizin fast verdoppelt, führte Primar Greil aus. Einerseits längere Überlebenszeiten Erkrankter und daraus resultierender mehrmaliger Behandlung sowie andererseits eine stete Zunahme von Tumorerkrankungen habe zu diesem Anstieg geführt. Die III. Medizin unter der Leitung von Primar Greil zählt vor allem in der Onkologie zur absoluten Weltspitze.

Die "Salzburger:Zukunfts:Dialoge" stehen als Qualitätsmarke für den öffentlichen Diskurs der Landespolitik mit renommierten Experten aus dem In- und Ausland und mit der interessierten Öffentlichkeit über für das Land Salzburg besonders relevante Zukunftsthemen. Die Salzburger Zukunftsdialoge bieten Informationsvermittlung in attraktiver, zeitgemäßer Form, indem sie eine interaktive Schnittstelle zwischen Politik, Experten(wissen) und interessierter Öffentlichkeit schaffen. Mehr Informationen dazu gibt es unter www.salzburg.gv.at/szd im Internet.

Interkulturelle Integration und Diabetes

Der nächste Salzburger Zukunftsdialog findet am Donnerstag, 30. Oktober, statt. In der Universität Salzburg, Kapitelgasse 4, Hörsaal 230, steht ab 19.00 Uhr das Thema "Bildungslücken – Bildungsbrücken; Chancen und Grenzen des Bildungssystems in der interkulturellen Integration" im Mittelpunkt. Den Abschluss der diesjährigen Reihe der Salzburger Zukunftsdialoge bildet am Freitag, 28. November, 19.00 Uhr, im Saal der Bezirksstelle Pinzgau der Wirtschaftskammer Salzburg, Zell am See, Schulstraße 14, eine Vortragsveranstaltung über "Diabetes – neueste Erkenntnisse zu Vorsorge, Früherkennung und Therapie" mit einem Fachvortrag von Univ.-Doz. Dr. Raimund Weitgasser von der Salzburger Universitätsklinik für Innere Medizin I. Im Anschluss stehen Univ.-Doz. Weitgasser, Prim. Univ.-Doz. Dr. René R. Wenzel (Vorstand der Abteilung für Innere Medizin, Dialyse und Zentrallabor im Krankenhaus Zell am See), Anna Mayer (Bundesvorsitzende der Österreichischen Diabetiker-Vereinigung und Leiterin der Landesstelle Salzburg) und Landeshauptfrau Burgstaller für Fragen und Anregungen aus dem Publikum zur Verfügung.
 
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