Wien (verbund) - Am 30.09. wurde in Tirana im Beisein des albanischen Ministerpräsidenten
Sali Berisha der Konzessionsvertrag für das Wasserkraftwerk Ashta am Drin-Fluss unterzeichnet. Das Flusskraftwerk
wird südlich von Shkoder, der viertgrößten albanischen Stadt, realisiert werden. Das Projekt wird
unter industrieller Führung des Verbund gemeinsam mit der EVN errichtet.
An der Projektgesellschaft werden beide Unternehmen zu je 50 % beteiligt sein. Bei dem Projekt mit einem geplanten
Investitionsvolumen von 160 Mio. Euro geht es um die Errichtung und den Betrieb eines Laufkraftwerks mit einer
installierten Leistung von 48 MW und einer geplanten jährlichen Erzeugungsmenge von 230 GWh (das entspricht
etwa einem Viertel des Kraftwerks Freudenau). Die Inbetriebnahme wird für 2012 erwartet.
Kraftwerksdaten
Ashta bildet die letzte Kraftwerksstufe in einer Kette von drei bestehenden Kraftwerken und nutzt die Fallhöhe
zwischen dem vom Drin-Fluss gespeisten Spathara-Stausee und der Mündungsstelle des Drin in den Buna.
Für das Laufkraftwerk Ashta wird die so genannte Straflo-Matrix eingesetzt: Statt einer großen Turbine
werden bei dieser neuen Technologie mehrere kleine eingesetzt. Dadurch wird es möglich, auch geringe Strömungs-geschwindigkeiten
zu nutzen und so die Effizienz zu steigern. Positiver Zusatzeffekt ist die verkürzte Errichtungszeit.
Strom für Albanien
Der in Ashta erzeugte Strom wird für eine Laufzeit von 15 Jahren zu 100 % von Korporata Elektroenergjetike
Shqiptare (KESH), dem staatlichen albanischen Energieversorger abgenommen, danach kann verlängert oder frei
verkauft werden.
Ashta ist das erste gemeinsame Auslandsengagement von Verbund und EVN. Dem Projekt liegt auch der erste Großwasserkraftwerks-Konzessionsvertrag
der Republik Albanien mit ausländischen Partner zugrunde, die Konzessionsdauer inklusive Errichtungsperiode
beträgt 35 Jahre.
Der Verbund als Bestbieter
Die albanische Regierung hatte am 15. Jänner 2008 mit dem Ausschreibungsverfahren begonnen. Der Verbund
setzte sich dann in einem Bieterverfahren gegen internationale Konkurrenz durch und wurde schließlich im
Juli 2008 von der albanischen Regierung als Bestbieter für das Projekt im Norden Albaniens ausgewählt. |