Das CEE-Wirtschaftswachstum wird sich 2009 verlangsamen
Wien (erste bank) - Die CEE-Länder erfreuten sich in den vergangenen Jahren eines hohen Wachstums.
Wie solide die Fundamente dieses Wachstums sind, wird sich nun in der aktuellen Konjunkturschwäche erweisen.
Erst kürzlich zeigten Lettland und Estland - jene beiden Volkswirtschaften, die im vergangenen Jahrzehnt mit
den höchsten Wachstumsraten in CEE glänzten -, wie rasch selbst starkes Wirtschaftswachstum von einer
Rezession abgelöst werden kann. Ist für den Rest der Region eine ähnliche Entwicklung zu erwarten?
Kein Baltikum-Szenario
Die Erste Bank Analysten gehen nicht davon aus. "Bei den Baltischen Ländern kam es zu einem Zusammenwirken
von drei Risikofaktoren, die diese Volkswirtschaften für einen Konjunkturabschwung besonders anfällig
machten: eine lange Periode der konjunkturellen Überhitzung, fixe Wechselkurse, das Fehlen einer antizyklischen
Geldpolitik und ein äußerst hoher Anteil der kurzfristigen Staatsver-schuldung", so Juraj Kotian,
Co-Head CEE Macro/Fixed Income Research der Erste Group. "Außerhalb des Baltikums ist die Auslandsverschuldung
der CEE-Länder wesentlich günstiger strukturiert. Dort decken die Devisenreserven alle kurzfristigen
Auslandsschulden, die noch dazu - am BIP gemessen - weniger als die Hälfte jener der Baltischen Länder
betragen, bequem ab. Zudem haben die Zentralbanken in den CEE-Ländern (ausgenommen die Baltischen Länder)
bereits Maßnahmen gegen exzessives Wachstum ergriffen. Durch Verfolgung einer restriktiveren Geldpolitik
oder sonstiger Schritte zur Eindämmung der Kreditausweitung soll eine Überhitzung der Wirtschaft und
eine darauf folgende harte Landung vermieden werden. Durch ihre Souveränität über die Geldpolitik
und flexible Wechselkurse können die CEE-Länder zudem auf externe Schocks viel effektiver reagieren",
meint Kotian. |