Ministerrat verabschiedet ersten Bericht zur Umsetzung des österreichischen Aktionsplans
zur UNO-Resolution 1325
Wien (bmeia) - "Die Stimmen der Frauen müssen in der internationalen Friedensarbeit und
als Entscheidungsträgerinnen müssen gestärkt und besser gehört werden. Dafür habe ich
mich in den letzten Jahren konsequent eingesetzt. Der im August 2007 beschlossene nationale Aktionsplan ist ein
wichtiger Schritt, bei der Umsetzung dieses politischen Vorhabens auch in Österreich. Denn internationales
Engagement ist nur glaubwürdig, wenn wir auch selbst unsere Hausaufgaben machen", so Außenministerin
Ursula Plassnik.
Im vergangenen Jahr erfolgten erste konkrete Schritte in Durchführung des Aktionsplanes: So sind Schulungen
zu Menschenrechten und insbesondere zu den Rechten der Frauen fixer Bestandteil der Vorbereitung österreichischer
SoldatInnen und PolizistInnen auf ihren Einsatz in internationalen Friedensmissionen geworden. Auch Mitarbeiter/innen
des Außenministeriums und der Austrian Development Agency (ADA) werden speziell zu diesem Themenkomplex geschult.
Bei Friedenseinsätzen bemühen wir uns aktiv, verstärkt auch Frauen zum Zug kommen zu lassen. So
hat Österreich derzeit eine Expertin für den Kommunikationsbereich im Team des EU-Sonderbeauftragten
im Kosovo sowie eine Expertin für Menschenrechte bei der EU-Mission in Georgien entsendet. Auch an den internationalen
Strafegerichtshöfen für Sierra Leone und Kambodscha arbeiten Österreicherinnen als Richterinnen.
"Klar ist aber auch: Es gibt noch viel zu tun", so Plassnik. Eine besondere Herausforderung sei es, noch
mehr Frauen für den Einsatz bei friedenserhaltenden Missionen zu motivieren: "Erfolgreiche und umfassende
Friedensarbeit braucht auch den Einsatz der Frauen. Hier müssen wir unsere Überzeugungsarbeit beharrlich
fortsetzen", so die Außenministerin, die dabei auf die gute Kooperation mit Innen-, Justiz- und Verteidigungsministerium
verwies.
"Während unserer EU-Präsidentschaft haben wir einen eigenen Überprüfungskatalog entwickelt,
der sicherstellt, daß Frauen und ihre Anliegen bei der Vorbereitung und in der Durchführung von EU-Friedensmissionen
explizit einbezogen werden. In der österreichischen Stellungnahme vor der Generalversammlung der Vereinten
Nationen habe ich vorgeschlagen, dieses Modell auch für die Friedensarbeit der UNO und für Missionen
anderer regionaler Organisationen wie der NATO-Partnerschaft für den Frieden oder der Afrikanischen Union
zu nutzen", so Plassnik.
Auf internationaler Ebene konnten durch das Engagement des Women Leaders Netzwerkes in den letzten Jahren bedeutende
Fortschritte erzielt werden: "Seit unserem Wiener Treffen im Mai 2007 hat UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon
mittlerweile acht Frauen zu Sonderbeauftragten der UNO für Konfliktregionen und Friedensprozesse ernannt.
Dazu kommen Frauen als Rechtsberaterinnen in zentralen Funktionen, etwa die oberste Juristin der UNO, Patricia
O`Brien, die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navanethem Pillay, und die stellvertretende Leiterin
der UNO-Polizei, Ann-Marie Orler", so die Außenministerin. In diesem Zusammenhang erinnerte sie an ihren
Vorschlag zu einer umfassenden Überprüfung der Umsetzung der Resolution 1325 am zehnten Jahrestag im
Herbst 2010.
Plassnik abschließend: "Wir werden unsere Bemühungen sowohl national als auch international konsequent
und vernetzt fortsetzen. Frauen in Entscheidungspositionen auch in der Friedensarbeit müssen im 21. Jahrhundert
eine Selbstverständlichkeit werden." |