Arbeitskräftemangel für Wirtschaft nicht zu akzeptieren
Wien (pwk) - Bei der Öffnung des Arbeitsmarktes für Arbeitskräfte aus den neuen EU-Mitgliedstaaten
vertritt die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) eine pragmatische Lösung: Alle jene hochqualifizierten
Fachkräfte und Akademiker, welche im Inland fehlen und nachgefragt werden, sollen aus den neuen EU-Staaten
legal nach Österreich kommen und hier arbeiten dürfen. WKÖ-Präsident Christoph Leitl: "Pragmatismus
geht vor Ideologie. Ein Arbeitskräftemangel ist nicht zu tolerieren. Dagegen sind alle geeigneten Maßnahmen
von Qualifizierungen von Arbeitslosen bis hin zu einer Öffnung des Arbeitsmarktes umzusetzen. Ich bin klar
gegen eine Abschottung des Arbeitsmarktes in Österreich, aber ich bin auch dafür, daß wir angesichts
der Finanzkrise und drohenden Wirtschaftsflaute auf die Lage der heimischen Arbeitssuchenden Rücksicht nehmen."
Arbeitsmarkt öffnen für Branchen, in denen Bedarf herrscht
Die österreichischen Sozialpartner, das Wirtschaftsministerium und das Arbeitsmarktservice verfolgen
seit geraumer Zeit den gemeinsamen Weg, für jene Berufe, bei denen sich zuwenig inländische Arbeitskräfte
finden lassen, für Arbeitskräfte aus den mittel- und osteuropäischen EU-Staaten zu öffnen.
So wurde bislang der Arbeitsmarkt Österreichs für 65 Berufe geöffnet, gekommen sind bislang rund
3500 Arbeitskräfte, vor allem Schweisser und Köche. Leitl: "Bislang hat sich der pragmatische Weg
einer berufsweise differenzierten und kontinuierlichen Öffnung im Großen und Ganzen bewährt. Ich
verlange aber von den Arbeitnehmer-Vertretern, daß sie auch auf jene Branchen Rücksicht nehmen, in denen
es nach wie vor einen hohen Bedarf an Arbeitskräften aus dem Ausland gibt - auch deshalb, weil zuwenig inländische
Arbeitskräfte verfügbar sind."
Er verweist neben einem verstärkten Bedarf österreichischer Betriebe an bestimmten hochqualifizierten
Fachkräften und Akademikern bei Fertigung und Forschung auch auf Saison-Erntehelfer für die Landwirtschaft
und auf den Tourismus, wo etwa zusätzliche qualifizierte Servicekräfte ebenso gesucht werden wie Hilfspersonal
(z. B. Zimmermädchen und Küchenhilfen). Hier müsse der zweifellos vorhandene Bedarf an MitarbeiterInnen
über eine verstärkte legale Beschäftigung von ausländischen Arbeitnehmern gedeckt werden können. |