Erste Group passt ihre Ergebniserwartung für 2008 an die Geschehnisse auf den Kapitalmärkten an   

erstellt am
07. 10. 08

Anstieg des Konzernjahresüberschusses - inklusive des Beitrags aus dem Verkaufs der Versicherungssparte - um mindestens 50%
Wien (erste bank) - Aufgrund der dramatischen Verschlechterung des Finanzmarktumfeldes und der immer unsicherer werdenden volkswirtschaftlichen Aussichten, passt die Erste Group Bank AG ihren Ausblick für den Konzernjahresüberschuss des laufenden Geschäftsjahres an diese Entwicklungen an. Die anhaltenden Turbulenzen an den Finanzmärkten und die in der Folge ausgeweiteten Risikoaufschläge (Credit Spreads) zeigen entsprechende Auswirkungen im Handelsergebnis der Gruppe und werden im dritten Quartal zu negativen Bewertungserfordernissen im ABS/CDO-Portolio (Fair Value und im Available for Sale) in der Größenordnung von rund EUR 30 Mio führen. Trotz dieser Verschlechterung des Kreditmarktumfeldes ist die Erste Group mit der Qualität des ABS/CDO-Portfolios zufrieden und erwartet auch weiterhin keine Impairments (Abschreibungsbedarf aufgrund von Kreditausfällen).

Der erwartete Anstieg des Betriebsergebnisses um rund 15% basiert auf der anhaltenden Stärke des Retail-Geschäftsmodells der Erste Group in Zentral- und Osteuropa. Starke Einlagenzuflüsse in Österreich und CEE, basierend auf einer soliden Basis von über 16 Millionen Kunden, stellen die Grundlage für nachhaltiges Kreditwachstum bei einem gleichzeitig stabilen Kredit-Einlagen-Verhältnis von unter 115% dar. Diese Stärke wird ein möglicherweise schwächeres Einnahmenwachstum in den Divisionen Large Corporate & Investment Banking (GCIB) and Group Markets (GM) vor allem beim Provisions- und Handelsüberschuss sowie eine Verlangsamung bei den Provisionseinnahmen in Österreich und den erwarteten Anstieg bei den Refinanzierungskosten im Jahr 2009, ausgleichen.

Gleichzeitig wird es im laufenden Geschäftsjahr zu einer wesentlichen Stärkung der Eigenmittelbasis der Erste Group kommen: Zum Jahresende 2008 wird die Tier 1-Quote - unter Einbeziehung des im dritten Quartal abgeschlossenen Verkaufs des Versicherungsgeschäfts und trotz eines aufgrund des prozyklischen Effekts von Basel II stärker als erwartet ausfallenden Anstieges bei den risikogewichteten Aktiva - bei rund 8% liegen - nach 7% im Jahr 2007. Die laufende Optimierung der Bilanzstruktur wird den weiteren Anstieg der Tier 1-Quote unterstützen.

Darüber hinaus hat die Erste Group den für das Gesamtjahr 2008 veranschlagten, langfristigen Finanzbedarf von EUR 5 Mrd bereits im September 2008 gedeckt, und das - bei 35 Basispunkten über EURIBOR - zu niedrigeren Kosten als ursprünglich geplant (40 Basispunkte). Die Erste Group wird sich daher, bei günstigen Marktbedingungen, bereits jetzt auf die Sättigung des Finanzierungsbedarfs für das Jahr 2009 konzentrieren. In diesem Zusammenhang kann die Erste Group innerhalb der nächsten 12 Monate von einem Pfandbrief-Emissions-Volumen im Ausmaß von EUR 2 Mrd Gebrauch machen.

Der Vorstandsvorsitzende der Erste Group, Andreas Treichl, betont "die langfristig ausgerichtete Strategie unserer Gruppe in deren Rahmen wir die in dieser Situation notwendigen Maßnahmen gesetzt haben. So haben wir seit dem Beginn der dramatischen Entwicklung an den Finanzmärkten im Jahr 2007 proaktiv unsere Bilanzstruktur verbessert, dabei aber weiterhin die Wachstumschancen, die sich in unserer Region geboten haben, genutzt."

Einen detaillierten Ausblick für das Jahr 2009 und die folgenden Jahre wird es mit den Zahlen zum 3. Quartal 2008 am 30. Oktober bzw. am Kapitalmarkttag der Erste Group im Dezember 2008 geben.
 
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