Anstieg des Konzernjahresüberschusses - inklusive des Beitrags aus dem Verkaufs der Versicherungssparte
- um mindestens 50%
Wien (erste bank) - Aufgrund der dramatischen Verschlechterung des Finanzmarktumfeldes und der immer
unsicherer werdenden volkswirtschaftlichen Aussichten, passt die Erste Group Bank AG ihren Ausblick für den
Konzernjahresüberschuss des laufenden Geschäftsjahres an diese Entwicklungen an. Die anhaltenden Turbulenzen
an den Finanzmärkten und die in der Folge ausgeweiteten Risikoaufschläge (Credit Spreads) zeigen entsprechende
Auswirkungen im Handelsergebnis der Gruppe und werden im dritten Quartal zu negativen Bewertungserfordernissen
im ABS/CDO-Portolio (Fair Value und im Available for Sale) in der Größenordnung von rund EUR 30 Mio
führen. Trotz dieser Verschlechterung des Kreditmarktumfeldes ist die Erste Group mit der Qualität des
ABS/CDO-Portfolios zufrieden und erwartet auch weiterhin keine Impairments (Abschreibungsbedarf aufgrund von Kreditausfällen).
Der erwartete Anstieg des Betriebsergebnisses um rund 15% basiert auf der anhaltenden Stärke des Retail-Geschäftsmodells
der Erste Group in Zentral- und Osteuropa. Starke Einlagenzuflüsse in Österreich und CEE, basierend auf
einer soliden Basis von über 16 Millionen Kunden, stellen die Grundlage für nachhaltiges Kreditwachstum
bei einem gleichzeitig stabilen Kredit-Einlagen-Verhältnis von unter 115% dar. Diese Stärke wird ein
möglicherweise schwächeres Einnahmenwachstum in den Divisionen Large Corporate & Investment Banking
(GCIB) and Group Markets (GM) vor allem beim Provisions- und Handelsüberschuss sowie eine Verlangsamung bei
den Provisionseinnahmen in Österreich und den erwarteten Anstieg bei den Refinanzierungskosten im Jahr 2009,
ausgleichen.
Gleichzeitig wird es im laufenden Geschäftsjahr zu einer wesentlichen Stärkung der Eigenmittelbasis der
Erste Group kommen: Zum Jahresende 2008 wird die Tier 1-Quote - unter Einbeziehung des im dritten Quartal abgeschlossenen
Verkaufs des Versicherungsgeschäfts und trotz eines aufgrund des prozyklischen Effekts von Basel II stärker
als erwartet ausfallenden Anstieges bei den risikogewichteten Aktiva - bei rund 8% liegen - nach 7% im Jahr 2007.
Die laufende Optimierung der Bilanzstruktur wird den weiteren Anstieg der Tier 1-Quote unterstützen.
Darüber hinaus hat die Erste Group den für das Gesamtjahr 2008 veranschlagten, langfristigen Finanzbedarf
von EUR 5 Mrd bereits im September 2008 gedeckt, und das - bei 35 Basispunkten über EURIBOR - zu niedrigeren
Kosten als ursprünglich geplant (40 Basispunkte). Die Erste Group wird sich daher, bei günstigen Marktbedingungen,
bereits jetzt auf die Sättigung des Finanzierungsbedarfs für das Jahr 2009 konzentrieren. In diesem Zusammenhang
kann die Erste Group innerhalb der nächsten 12 Monate von einem Pfandbrief-Emissions-Volumen im Ausmaß
von EUR 2 Mrd Gebrauch machen.
Der Vorstandsvorsitzende der Erste Group, Andreas Treichl, betont "die langfristig ausgerichtete Strategie
unserer Gruppe in deren Rahmen wir die in dieser Situation notwendigen Maßnahmen gesetzt haben. So haben
wir seit dem Beginn der dramatischen Entwicklung an den Finanzmärkten im Jahr 2007 proaktiv unsere Bilanzstruktur
verbessert, dabei aber weiterhin die Wachstumschancen, die sich in unserer Region geboten haben, genutzt."
Einen detaillierten Ausblick für das Jahr 2009 und die folgenden Jahre wird es mit den Zahlen zum 3. Quartal
2008 am 30. Oktober bzw. am Kapitalmarkttag der Erste Group im Dezember 2008 geben. |