Festival WIEN MODERN erforscht "Musik & Gehirn"    

erstellt am
07. 10. 08

Wien (skyunlimited) - WIEN MODERN, Österreichs wichtigstes Festival für Musik der Gegenwart, setzt einen Themenschwerpunkt auf „Musik & Gehirn“. Die Konzerte, Vorträge und Experimente zum Schwerpunktthema finden vom 1.-5. November im Wiener Konzerthaus statt.

Das Projekt „Musik & Gehirn“ des Festivals Wien Modern setzt dort an, wo das Hören, das Spielen und das Imaginieren von Musik tatsächlich stattfinden: im menschlichen Gehirn. Im neuen Saal des Wiener Konzerthauses werden an fünf Tagen Vorträge, Konzerte und musikalische Experimente sowie Gespräche stattfinden.

Den Eröffnungsvortrag hält Lutz Jäncke von der Universität Zürich, anschließend werden in einem neurowissenschaftlichen Live-Experiment Hirnströme hörbar gemacht. Den Auftakt zum zweiten Abend bildet der Dokumentarfilm „Auf der Suche nach dem Gedächtnis“ über den Hirnforscher Eric Kandel. Gerold Baier (Universität Manchester) und Thomas Herrmann (Universität Bielefeld) gestalten den anschließenden Vortrag zum Thema „Der Naturforscher als Hörer“. In seinem Stück „Music for solo performer“ aus dem Jahr 1965 wird der Komponist und Klangforscher Alvin Lucier mit seinen Alpha-Hirnwellen ein Ensemble von Schlaginstrumenten zum Klingen bringen. Den dritten Schwerpunkttag eröffnet Stefan Koelsch (Universität Sussex) mit seinem Vortrag „Musik, Sprache & Gehirn“. Am Beispiel von Peter Ablingers „Quadraturen III“ für computergesteuertes Klavier wird die Grenzlinie zwischen Sprache und Musik unmittelbar erfahrbar gemacht. Anhand der virtuosen Musik des britischen Komponisten Brian Ferneyhough untersuchen der Neurologe und Musikermediziner Eckart Altenmüller gemeinsam mit dem Flötisten Michael Schmid am vierten Tag die faszinierenden Leistungen unseres Gehirns beim Musikmachen. Am letzten Tag des Schwerpunkts ist der Neurowissenschaftler und Entdecker der Spiegelneuronen Vittorio Gallese (Universität Palma) zu Gast. Den Abschluss des Abends bildet Xavier Le Roys Performance-Stück „Le Sacre du printemps“. Eine medizinhistorische Ausstellung im Wiener Narrenturm begleitet die fünf Schwerpunkttage.

WIEN MODERN
26. Oktober – 16. November 2008
Seit seiner Gründung im Jahr 1988 stellt das Festival WIEN MODERN eine der international renommiertesten Plattformen für aktuelle musikalische Entwicklungen dar. Beim Festival 2008, das zahlreiche Veranstaltungsorte in ganz Wien bespielt, werden die Komponistenportraits Karlheinz Stockhausen, Enno Poppe und Peter Ablinger gewidmet sein. Ein mehrteiliger Fokus ist auf den in New York lebenden Filmkünstler, Musiker und Komponist Tony Conrad gerichtet. Wien Modern wird veranstaltet von der Kulturabteilung der Stadt Wien mit dem Wiener Konzerthaus und der Gesellschaft der Musikfreunde Wien.

Informationen: http://www.wienmodern.at
 
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