"Eine europäische Finanzmarktaufsicht wird am Ende der Entwicklung stehen"
Wien (bmf) - "Europa kann der Trendsetter bei der Weiterentwicklung der internationalen Finanzarchitektur
sein. Das ist auch dringend notwendig. Die Märkte funktionieren nur, wenn es klare und transparente Regeln
gibt. Die EU kann mit ihrer Erfahrung dabei eine federführende Rolle spielen", betonte Vizekanzler Finanzminister
Wilhelm Molterer bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Alfred Gusenbauer nach dem Europäischen
Rat in Brüssel.
"Die EU hat in den letzten Tagen genau richtig reagiert. Die Eurogruppe hat in den letzten Tagen eine gute
Basis für den heutigen Beschluss aller EU-Mitgliedsstaaten gelegt. Diese Kooperation hat sich bewährt.
Jetzt gilt es, rasch Antworten für die Zukunft zu geben - etwa in den Bereichen der Ratingagenturen, der Finanzmarktaufsicht
oder der Eigenkapital-Ausstattung von Banken", so Molterer.
Nächster konkreter Schritt ist die Weiterentwicklung der Kooperation der Finanzmarktaufsichten in Europa.
"Die vereinbarten monatlichen Treffen der Finanzmarktaufseher ist ein richtiger Schritt. Am Ende dieser Entwicklung
wird mittelfristig eine einheitliche europäische Finanzmarktaufsicht stehen", sagte der Vizekanzler,
der auch unterstrich, dass jetzt die wichtige Perspektive der Sicherung von Wachstum und Beschäftigung prioritär
sei.
"Basis dafür ist der Stabilitäts- und Wachstumspakt, der nicht zur Disposition steht. Wir müssen
gegensteuern, denn in der EU kommt eine Konjunkturdelle auf uns zu. Gerade jetzt brauchen wir ein einiges Europa
- diese Stärke müssen wir weiterentwickeln, das erwarten die Europäerinnen und Europäer sowie
die Österreicherinnen und Österreicher von uns", schloss Molterer. |