Republik Österreich, Oesterreichische Nationalbank und die führenden Banken Österreichs
fangen Constantia Privatbank AG auf
Wien (oenb) - Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA und Oesterreichische Nationalbank haben am Abend
des 16.10. Finanzminister Wilhelm Molterer und Spitzenvertreter der österreichischen Kreditwirtschaft über
einen drohenden Liquiditätsengpass der "Constantia Privatbank AG" informiert. Im Sinne des von der
Bundesregierung beschlossenen Maßnahmenpaketes zur Stabilisierung des Finanzmarktes sind führende österreichische
Banken übereingekommen, die Constantia Privatbank AG zum Schutz der Sparer und Anleger zu übernehmen
und mit entsprechender Liquidität auszustatten.
Die Constantia Privatbank verwaltet mit 260 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von rund 1,2 Mrd. Euro ein Kundenvermögen
von rund 10 Mrd. Euro. Weiters fungiert sie für mehr als 250 Investmentfonds als Depotbank. Sie verfügt
über eine Solvabilitätsquote von 22,4 Prozent. Die Bank verfügt über anrechenbaren Eigenmitteln
von rund 172 Mio. Euro und ein Kernkapital von rund 104 Mio. Euro.
"Diese gemeinsame Initiative von Finanzministerium, FMA, OeNB und den führenden Banken illustriert die
Stabilität des österreichischen Finanzmarkts. Sie ist getragen vom gemeinsamen Bewusstsein, daß
kein Sparer zu Schaden kommen soll", so Vizekanzler und Finanzminister Wilhelm Molterer.
Die führenden österreichischen Banken "UniCredit Bank Austria AG", "Erste Group Bank AG",
"Raiffeisen Zentralbank Österreich AG", "Österreichische Volksbanken AG" und "BAWAG-P.S.K.
AG" stellen deshalb mit sofortiger Wirkung Liquidität im Ausmaß von EUR 400 Mio. zur Verfügung.
Die Republik Österreich haftet im Rahmen des derzeit als Regierungsvorlage vorliegenden und im Parlament zu
beschließenden Finanzmarktstabilitätsgesetzes. Weitere EUR 50 Mio. kommen von der Oesterreichischen
Nationalbank (OeNB).
Die fünf Banken gründen eine Zweckgesellschaft, die 100 Prozent der Aktien der Constantia Privatbank
übernimmt und die Bank weiterführt. |