Berufsmatura ist auf Schiene. Kooperation mit Ländern funktioniert reibungslos.
Wien (bmukk) - Der "Tag der Lehre" (16.10.) unterscheidet sich wesentlich von den vergangenen
Jahren: Das Pilotprojekt Berufsmatura ist gestartet. Auf Initiative der Bundesregierung können Lehrlinge erstmals
österreichweit durch ein zusätzliches Förderprogramm des Bundes parallel zur Lehre kostenfrei ihre
Matura machen.
"Die Berufsmatura bringt mehr Chancen und bessere Bildung für unsere Lehrlinge. Lehrlinge, die studieren
wollen oder planen sich beruflich weiterzuentwickeln, müssen ihre Matura nicht nach der Lehre nachholen. Sie
können parallel zu ihrer Ausbildung kostenfrei die Matura machen. Das ist ein Meilenstein zur Verbesserung
der erfolgreichen dualen Ausbildung. Durch diese Maßnahme ermöglichen wir Lehrlingen die Teilnahme am
lebensbegleitenden Lernen. Kein Bildungsweg darf zur Bildungssackgasse werden, jeder Bildungsweg soll die Möglichkeit
zur Weiterbildung bieten. Die Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern, meinen wichtigen Bildungspartnern, war und
ist für die Realisierung dieses Kernprojekts unverzichtbar. Die Bereitschaft der Wirtschaft und der Bundesländer,
dieses Projekt zu unterstützen, ist besonders wichtig", so Bildungsministerin Claudia Schmied.
Seit zehn Jahren gibt es in Österreich bereits die Möglichkeit nach der Lehre eine Berufsreifeprüfung
abzulegen. Diese Möglichkeit haben bisher über 10.000 Personen genutzt und sie wird selbstverständlich
weiter bestehen. Die bisherige Berufsreifeprüfung ist allerdings mit hohen Kosten und zeitlichem Aufwand nach
der Lehre verbunden. Eine Novelle des Berufsreifeprüfungsgesetzes ermöglicht nun die Absolvierung von
3 von 4 Teilprüfungen bereits während der Lehre.
Außerdem übernimmt der Bund auf Basis eines errechneten Schlüssels die Kosten für die Vorbereitungskurse
der Lehrlinge im Ausmaß von bis zu 6000 Euro. Im Vollausbau sollen von diesem Angebot rund 1600 Lehrlinge
pro Jahrgang profitieren. Das bedeutet im Vollausbau Förderungsmittel der öffentlichen Hand in der Höhe
von 9,6 Millionen Euro pro Jahr.
Bundesländer, die in den vergangenen Jahren eigene Angebote für Lehrlinge hatten, wie Kärnten, Niederösterreich,
Tirol, Vorarlberg und Wien, haben die neuen Kurse zumeist schon gestartet. Auch Salzburg und Oberösterreich
bietet bereits diesen Herbst eigene Vorbereitungskurse für Lehrlinge an. Im Burgenland und in der Steiermark
starten die Vorbereitungskurse Anfang 2009. Viele Berufsschulen bieten ihren Lehrlingen auch die Möglichkeit,
im Rahmen von Freigegenständen einen "Schnupperkurs" zu absolvieren. |