Finanzkrise könnte Vorwand sein, um ein unliebsames Produkt vom Markt zu entfernen
Wien (pwk) - "Es drängt sich der Verdacht auf, dass die internationale Finanzkrise
benutzt wird, um mit der Vergabe von Fremdwährungskrediten ein für manche Marktteilnehmer und/oder Institutionen
unliebsames Produkt abzuschaffen. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat in einer Mitteilung an alle österreichischen
Kreditinstitute diese aufgefordert, von der Vergabe von Fremdwährungskrediten abzusehen. Die hohen Volatilitäten
würden eine Beurteilung und Bewertung der Risikolage erschweren", erläutert Wolfgang K. Göltl,
Obmann des Fachverbands Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Österreich. Es werde die allgemeine Verunsicherung
genutzt, um unter dem Vorwand der Finanzkrise ein unliebsames Produkt einzustellen.
"Klar ist, dass die Margen der Banken bei Fremdwährungskrediten geringer sind - für viele ein Dorn
im Auge!" so Göltl weiter, "Die Mitteilung der FMA stellt sicher, dass alle österreichischen
Banken sich an die Vorgabe halten und kein Institut ausschert." Für den Fachverband Finanzdienstleister
ist besonders besorgniserregend, wie hier in die Produktgestaltung der Institute eingegriffen wird.
Fremdwährungskredite sind langfristige Finanzierungsformen
Mit Fremdwährungskrediten konnte in der Vergangenheit zahlreichen Menschen große Zinsvorteile verschafft
werden. Ob ein Fremdwährungskredit sinnvoll ist, hängt aber natürlich immer vom Einzelfall ab. Der
Hinweis auf die bestehende Marktlage kann daher aus Sicht der Finanzdienstleister nicht auf Dauer nachvollzogen
werden, da es sich bei Fremdwährungskrediten um langfristige Finanzierungsformen handelt.
Der Fachverband Finanzdienstleister vertritt mehr als 14.000 aktive UnternehmerInnen aus den Bereichen Wertpapierdienstleistung,
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