Zertifizierung von 14 Pilothäusern angelaufen
Wien (bmsk) - Das Sozialministerium startet mit der Umsetzung des "Nationalen Qualitätszertifikats
(NQZ)" für Alten- und Pflegeheime. Die ersten 14 Alten- und Pflegeheime werden derzeit im Rahmen einer
bis Dezember dauernden Pilotphase von speziell ausgebildeten externen Zertifiziererinnen und Zertifizierern bewertet.
An der Pilotphase beteiligen sich alle Bundesländer. Mit dem "Nationalen Qualitätszertifikat"
sollen Häuser ausgezeichnet werden, die über die gesetzlichen Vorgaben hinaus bereits große Anstrengungen
zur Verbesserung der Lebensqualität ihrer Bewohnerinnen und Bewohner gesetzt haben.
"Lebensqualität für Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen ist nicht nur ein Ergebnis
der Zimmergröße oder der Anzahl und der Ausbildung des Personals. Entscheidend für die Lebensqualität
ist beispielsweise auch, welche Möglichkeiten der Weiterentwicklung und Selbstverwirklichung Menschen in Alten-
und Pflegeheimen haben, wie sehr auf ihre Lebensgeschichte Rücksicht genommen wird und vor allem, ob ihnen
mit Achtung und Respekt begegnet wird", erläutert Sozialminister Erwin Buchinger die Intention der Initiative.
Im Vordergrund stehen beim Nationalen Qualitätszertifikat daher nicht die strukturellen Gegebenheiten - diese
unterliegen den gesetzlichen Vorgaben der Länder - sondern die Art und Weise, wie vorhandene Ressourcen in
einem Alten- und Pflegeheim genutzt und wie die Abläufe gestaltet werden, um den Bedürfnissen und Wünschen
der Bewohnerinnen und Bewohner möglichst entgegenzukommen und zugleich die Anliegen der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter zu berücksichtigen.
Ca. 10 Prozent der Alten- und Pflegeheime in Österreich haben bereits ein Qualitätsmanagement-System
eingeführt und damit die Grundlage für die interne Weiterentwicklung der Qualität geschaffen. Mit
der Zertifizierung von Alten- und Pflegeheimen soll die bereits bestehende Qualität in Alten- und Pflegeheimen
auch nach außen sichtbar gemacht und ein Anreiz für die weitere Verbesserung der Qualität gesetzt
werden.
Die Kosten für das Nationale Qualitätszertifikat tragen Sozialministerium und Länder gemeinsam.
Die Pilotphase wird in der Folge evaluiert. Erste Ergebnisse dazu werden im Sommer 2009 vorliegen.
Das "Nationale Qualitätszertifikat für Alten- und Pflegeheime wurde vom Bundesministerium für
Soziales und Konsumentenschutz gemeinsam mit den Ländern, Expertinnen und Experten aus Alten- und Pflegeheimen,
dem Qualitätsmanagement, dem Seniorenrat, sowie VertreterInnen der Pflegedienstleitungen als ein einheitliches
System zur Fremdbewertung von Alten- und Pflegeheimen entwickelt. |