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Paradoxon bei der Erwerbseinkommen |
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erstellt am
24. 10. 08
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Verteilung
der Haushaltseinkommen aus einer Gender-Perspektive
Wien (wifo) - Österreich zählt zu den OECD-Ländern mit den geringsten Einkommens-
unterschieden zwischen den privaten Haushalten, während die Erwerbseinkommen nach Beruf, Branche und Geschlecht
relativ stark voneinander abweichen. Dieses Paradoxon ist zu einem geringen Teil damit zu erklären, dass es
in Österreich vergleichsweise wenige "Superreiche" gibt; vielmehr wirken das traditionelle Rollenmuster
von Männern und Frauen sowie das Steuer- und Transfersystem ausgleichend auf die Einkommensstruktur der Haushalte.
Diese ausgleichende Wirkung geht aber nicht sosehr von der Umverteilung von Einkommen der oberen Einkommenschichten
zu den ärmeren Haushalten (vertikale Einkommensumverteilung) aus, sondern vielmehr vom System der horizontalen
Umverteilung: Pensionen schützen Ältere vor Verarmung, während familienpolitische Leistungen (Kinderbeihilfen,
Kinderbetreuungsgeld, Alleinverdienerabsetzbetrag) vor dem Hintergrund der Knappheit institutioneller Kinderbetreuung
dazu beitragen, dass das traditionelle Erwerbsmuster von Männern und Frauen in einem Haushaltszusammenhang
erhalten bleibt (Schwerpunkt der Männer auf Erwerbsarbeit und der Frauen auf Familienarbeit). Das schlägt
sich in einer hohen Teilzeitbeschäftigungsquote der Frauen nieder, die von ihrem Bildungsgrad weitgehend unabhängig
ist und erklärt, warum unter den Spitzenverdienern überwiegend Männer sind. Dieses Verhaltensmuster
trägt zu einer Verknappung von hochqualifizierten (weiblichen) Arbeitskräften auf dem österreichischen
Arbeitsmarkt bei.
Keinen ausreichenden Schutz gegen Verarmung bietet das österreichische Steuer- und Transfersystem für
Alleinerziehende oder Alleinverdienende mit geringem Erwerbseinkommen und mehreren Kindern.
Autorin: Gudrun Biffl |
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Silhavy: "WIFO bestätigt, wie wichtig Stärkung der Unabhängigkeit von Frauen ist"
Frauenministerin fordert Konjunkturpaket für Dienstleistungssektor und Karriereförderung
Wien (bpd) - In einer Reaktion auf eine Aussendung des WIFO über die hohe Teilzeit- beschäftigungsquote
von österreichischen Frauen unabhängig vom Bildungsgrad stellte Frauenministerin Heidrun Silhavy am 24.10.
fest: "Das WIFO bestätigt, wie wichtig das Empowerment von Frauen ist. In der Bildung haben Frauen längst
gleichgezogen, dennoch wird dieses Potenzial von der Wirtschaft nicht genutzt. Dies ist nicht nur frauenpolitisch
untragbar, sondern auch wirtschaftspolitischer Unfug.
Es ist daher notwendig, ein Maßnahmenpaket zur Stärkung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit von
Frauen zu schnüren. Dieses stellt einen Teil für die Regierungsverhandlungen dar. Dazu gehören auch
Maßnahmen zur Konjunkturbelebung im Dienstleistungssektor, wo überwiegend Frauen beschäftigt sind.
Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Karriereförderung. Hier brauchen wir Karriereförderungsprogramme
mit einem verpflichtenden Mindestanteil von Frauen in Führungspositionen."
Das WIFO hatte in seinem Monatsbericht auf die weiterhin stark traditionellen Erwerbsmuster in österreichischen
Haushalten hingewiesen. Schwerpunkt der Männer sei weiterhin die Erwerbsarbeit, bei den Frauen stehe die Familienarbeit
im Vordergrund. In Verbindung mit knappen Kinderbetreuungsplätzen schlägt sich dies auf eine hohe Teilzeitquote
bei Frauen nieder, was wiederum erklärt, warum unter den Spitzenverdienern überwiegend Männer sind.
Die Frauenministerin fühlt sich dadurch in ihren Forderungen nach einer Stärkung der Väterbeteiligung
in der Kinderbetreuung und -erziehung bestätigt. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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