Wien (öj/m. glac) - Im Film des österreichischen Regisseurs Händl Klaus, "März"
(2008) geht es um ein tragisches Ereignis - den dreifachen Selbstmord von drei jungen Tirolern. Dies ist jedoch
nur der Ausgangspunkt für die Überlegungen des Filmemachers über das weitere Leben der Hinterbliebenen.
Er konzentriert sich darauf, aufzuzeigen, auf welche Weise die Angehörigen der drei Männer versuchen,
über den Verlust hinwegzukommen, sich den Selbstmord zu erklären, die Erinnerungen an sie zu bewahren
und trotzdem ihren Weg weiterzugehen. Ist da überhaupt möglich?
"La Frontiere de L'Aube" (Philippe Garrel, F/I 2008) ist ein Liebesdrama. Die toxische Beziehung zwischen
François, einem unbedeutenden Fotografen, und Carole, einer bekannten, verheirateten Schauspielerin. Das
Gefühl von Leere und Einsamkeit treiben dieses Paar immer weiter in eine Lage, aus der es kein Zurück
mehr gibt.
Die Einsamkeit ist auch ein Thema in Manuel Ferraris "Cómo estar muerto/Como estar muerto" (Argentinien
2008). Buenos Aires bei Nacht, eine menschenleere Stadt, und seine Bewohner, erfüllte und gescheiterte Schauspieler,
bleiben im Vordergrund dieses, großteils improvisierten, Portraits.
In "Ein Augenblick Freiheit" (Arash T. Riahi, Ö/F/T 2008) thematisiert der iranische Filmemacher
erneut eine Migrantengeschichte. Im Mittelpunkt steht die Flucht einer Gruppe von Männern über die grüne
Grenze aus dem Iran in die Türkei. Ihr Ziel ist es, die Kinder von Familienangehörigen nach Wien zu schmuggeln.
Der türkische Filmemacher Nuri Bilge Ceylan bedient sich in "Üç Maymun" (T/F/I 2008)
der Metapher der drei Affen, um die Geschichte, mit ihren Verstrickungen, Komplikationen und dramatischen Momenten,
zu kontextualisieren. |