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Verkauf der Austrian Airlines |
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erstellt am
23. 10. 08
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Faymann:
Zuerst auf Entscheidung der ÖIAG warten
"Österreichische Interessen nicht einfach streichen"
Wien (sk) - In Sachen AUA gelte es, die Aufsichtsratssitzung der ÖIAG am 27.10. abzuwarten,
denn "noch prüft die ÖIAG im Rahmen unseres Privatisierungsauftrags", betonte Infrastrukturminister,
SPÖ-Vorsitzender Werner Faymann Mittwoch nach dem Ministerrat. Klar ist jedoch, daß man "wenn die
AUA ihren Auftrag nicht erfüllen kann, nicht einfach die österreichischen Interessen streichen kann",
so Faymann, der betonte, daß er "auf die österreichischen Interessen, die in den Auftragsbedingungen
sehr genau formuliert wurden, nicht verzichten will".
Nach der Aufsichtsratssitzung der Österreichischen Industrie Holding AG (ÖIAG) werde die Bundesregierung
zu prüfen haben, ob der Privatisierungsauftrag erfüllt wurde, dann sei über die weitere Vorgangsweise
zu entscheiden. Hier sei auch eine Verlängerung des Auftrags möglich, der ja derzeit mit 28. Oktober
endet. Nach Informationen der ÖIAG gebe es ein rechtsverbindliches Angebot, allerdings sei dieses noch nicht
abgeschlossen. Vor allem könne noch nichts über das Preisangebot gesagt werden, so Faymann.
Bei der Auftragserteilung habe man "sehr genau in der Tiefe diskutiert, welche österreichischen Interessen
die Airline in Zukunft für unser Land erfüllen sollen. Und so lange die ÖIAG verhandelt, finde ich,
muß man abwarten, ob sie den Auftrag erfüllt. Aber wir haben schon damals darüber diskutiert, wenn
sie ihn nicht erfüllt, dann streichen wir nicht einfach die österreichischen Interessen, sondern dann
haben wir nach anderen Lösungen zu suchen, aber das wissen wir dann am Dienstag", betonte Faymann. Sollte
es laut ÖIAG notwendig sein, weiter zu verhandeln, dann müsse auch der Privatisierungsauftrag verlängert
werden. Jetzt jedenfalls sei erst einmal die ÖIAG "am Zug", so Faymann abschließend. |
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Schützenhöfer: AUA für den Wirtschaftstandort Österreich unabdingbar
Schützenhöfer fordert österreichische Kraftanstrengung für die AUA;
Verkauf zu späterem Zeitpunkt
Graz (övp-pd) - "Die AUA weiter zu privatisieren und einen strategischen Partner als Mehrheitseigentümer
ins Boot zu holen, ist als Ziel unbestritten. In der jetzigen wirtschaftlichen Lage käme es aber einem Notverkauf
gleich, wenn die AUA billig und unter ihrem Wert verscherbelt würde. Ich trete daher dafür ein, dieses
Tal der Turbulenzen durch eine österreichische Kraftanstrengung zu überwinden, um unter besseren Bedingungen
- die wieder kommen werden - den Verkauf zu finalisieren. Österreichs Staat stellt Banken Milliarden in Aussicht,
damit die Sparer nicht zum Handkuss kommen. Diese Maßnahme ist notwendig.
Für den Wirtschaftsstandort Österreich ist die AUA geradezu ein Flaggschiff und ein Identifikationsmerkmal
der Österreicherinnen und Österreicher. Ich bekenne mich angesichts der aktuellen Lage dazu, daß
die AUA jetzt vom Staat unterstützt wird, bis sich neue Perspektiven ergeben. Dazu rufe ich die Bundesregierung
auf. Nichts desto weniger ist die AUA aufgerufen sich zu restrukturieren und ihren Beitrag zur eigenen Attraktivierung
zu leisten", so Landeshauptmann-Vize Hermann Schützenhöfer. |
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Hofer: AUA-Verkauf sofort stoppen!
Fluglinie darf nicht verschenkt werden
Wien (fpd) - "Die Farce um den Verkauf der AUA ist umgehend zu beenden", erklärt FPÖ-Luftfahrtsprecher
NAbg Norbert Hofer, nachdem die Angebotsfrist verstrichen ist und kein Kaufangebot für die AUA vorliegt. "Die
Politik sollte diese Situation als vielleicht letzte Chance begreifen, im Interesse des Staates und des Steuerzahlers
zu handeln. Das heißt: kein Verkauf zum jetzigen Zeitpunkt, sondern die Austrian Airlines, in Kooperation
mit internationalen Partnern, sanieren. Offenbar fehlt der Politik der Mut zu diesem angezeigten Schritt."
"Die aktuelle Finanzkrise, die sinkende Gesamtauslastung der AUA und die zu erwartende Entwicklung der Luftfahrtbranche",
so Hofer weiter, "verbieten eine Privatisierung auf Basis dieser Ausgangslage. Aufgrund der derzeitigen Börsenbewertung
würden durch eine Privatisierung der AUA erhebliche Werte vernichtet." Hofer abschließend: "Die
Privatisierungsbestrebungen sind so lange auszusetzen, bis ein dem Wert des Unternehmens angemessener Privatisierungserlös
zu erzielen ist." |
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Bucher: Forderung nach "AUA-Rettungspaket"
Schaden in Grenzen halten - Alle Parteien sollen an Beratungsgipfel mitwirken
Wien (bzö) - "Ähnlich wie beim Bankenrettungspaket muß auch die AUA gerettet
werden, bevor die Bundesregierung noch mehr Schaden anrichtet", fordert BZÖ-Klubobmann Abg. Josef Bucher,
der einen baldigen Beratungsgipfel unter Einbeziehung aller Parteien verlangt. Ziel müsse ein Rettungsszenario
sein, "damit die AUA auch weiterhin unter einer rot-weiß-roten Flagge abheben kann."
Auf Expertenebene soll so schnell als möglich für die Rettung gesorgt werden, denn mit den AUA-Problemen
könnte auch die wirtschaftlich wichtige Destination Wien gefährdet werden, warnt Bucher. Aber: "Die
Altlasten müssen aus der AUA genommen werden, bevor es überhaupt einen potentiellen Käufer gibt",
so Bucher. Der Gesundungsprozess der AUA könne nur über eine völlige Neustrukturierung erfolgen. |
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Moser: Molterer und Faymann ließen AUA völlig absacken
Grüne kritisieren die großkoalitionäre Verzögerungpolitik in Sachen
AUA-Verkauf und verlangen Rücktritt der Manager
Wien (grüne) - "Molterer und Faymann verursachten durch ihre Untätigkeit das derzeitige
AUA-Debakel und tragen die volle Verantwortung für die Vernichtung von öffentlichem Vermögen",
kritisiert die Verkehrssprecherin der Grünen, Gabriela Moser. Bereits vor Jahren pfiffen die Spatzen vom Dach,
daß eine Stand-alone-Lösung der AUA wirtschaftlich und budgetär nicht haltbar ist. "Aber statt
rechtzeitig einen strategischen Partner zu suchen und den Verkauf des ÖIAG-Anteils auf die Reihe zu bringen,
steckten die Verantwortlichen, Finanzminister Molterer und Verkehrsminister Faymann, noch im Frühjahr und
Sommer den Kopf in den Sand und verkündeten im Parlament den Fortbestand der Eigenständigkeit des nationalen
Flugunternehmens. Sie duldeten sowohl das verfehlte Management von Ötsch als auch die Zögerlichkeit von
Michaelis. Diese zwei Manager hätten bereits vor Monaten den Hut nehmen müssen", erklärt Moser
und weiter: "Die Grünen forderten bereits im Frühjahr die dringende Suche nach einem strategischen
Partner, doch der Verkaufsbeschluss wurde bis in den Spätsommer hinausgezögert".
Nun sackt angesichts der Finanzkrise der Kurs der AUA völlig ins Bodenlose ab. "Die großkoalitionäre
Verzögerungspolitik kommt den SteuerzahlerInnen wieder doppelt so teuer", so Moser. |
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