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Österreichische Geiseln nach 252 Tagen wieder frei! |
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erstellt am
03. 11. 08
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Außenministerin
brachte Wolfgang Ebner und Andrea Kloiber von Mali nach Wien
Außenministerin dankt für österreichische Teamarbeit und internationale
Hilfe
Wien (bmeia) - Außenministerin Ursula Plassnik informierte am 31.10. die Öffentlichkeit, daß
die beiden am 22. Februar entführten Salzburger, Wolfgang Ebner und Andrea Kloiber, frei sind: "Sonderbotschafter
Anton Prohaska hat mich heute informiert, daß Wolfgang Ebner und Andrea Kloiber nach 252 Tagen in der letzten
Nacht von ihren Entführern freigelassen wurden. Beide befinden sich derzeit unter dem Schutz der malischen
Armee und sind auf dem Weg in die Hauptstadt Bamako. Dort sollen sie in die Obhut des österreichischen Teams
übergeben werden."
Die beiden Salzburger dürften nach den Aussagen von malischer Seite den Umständen entsprechend wohlauf
sein. Plassnik: "Ich habe bereits persönlich mit den Familienangehörigen in Salzburg gesprochen
und sie über diese für uns alle so erfreuliche Entwicklung informiert. Ich freue mich mit den Familien
von Andrea Kloiber und Wolfgang Ebner, daß diese langen Wochen der Sorge und der Ungewissheit nun ein Ende
gefunden haben."
"Jetzt geht es darum, ihre rasche und sichere Rückkehr nach Österreich zu organisieren", betonte
die Ministerin. Bereits in den nächsten Stunden werde ein Flugzeug nach Bamako fliegen, um Wolfgang Ebner
und Andrea Kloiber sicher nach Hause zu bringen.
Die Ministerin nützte die Gelegenheit, um dem Präsidenten Malis, Amadou Toumani Touré, Bundespräsident
Heinz Fischer, Sonderbotschafter Anton Prohaska, den Mitgliedern der österreichischen Bundesregierung und
dem Krisenstab für ihre unermüdlichen Bemühungen der letzte Monate zu danken. "Die Sicherheit
und Unversehrtheit der beiden Entführten stand in jeder Phase der Bemühungen im Mittelpunkt. Um diese
zu gewährleisten, sind wir stets behutsam und umsichtig vorgegangen. Die nun erzielte humanitäre Lösung
ist ein weiteres Beispiel erfolgreichen gemeinsamen Krisenmanagements der österreichischen Bundesregierung.
Ich danke allen Mitarbeitern der beteiligten Ministerien."
Am 01.11. beriet der Krisenstab die jüngste Entwicklung nach der Freilassung von Andrea Kloiber und Wolfgang
Ebner. Die beiden Salzburger befanden sich bereits auf dem Flug nach Österreich. Andrea Ebner und Wolfgang
Kloiber wurden am Vormittag des 01.11. in Bamako vom malischen Präsidenten Amadou Toumani Toure in die Obhut
der österreichischen Delegation unter Außenministerin Ursula Plassnik übergeben. In der Nacht hatte
es eine erste medizinische Untersuchung und ein Zusammentreffen Plassniks mit den Freigelassenen gegeben.
Wolfgang Ebner und Andrea Kloiber baten darum, ihnen eine Heimkehr unter Ausschluss der Öffentlichkeit und
der Medien zu ermöglichen. Es war ihr ausdrücklicher Wunsch, sich nach den Strapazen der vergangenen
Monate zunächst zu erholen und der entsprechenden medizinischen Betreuung unterziehen zu können. Ebner
und Kloiber geht es den Umständen entsprechend gut, berichtete das österreichische Ärzteteam.
Außenministerin dankt für österreichische Teamarbeit und internationale Hilfe
"Sicherheit ist Teamarbeit, im In- und im Ausland, auch in diesem besonders aufwendigen und langwierigen Konsularfall",
bekräftigte Außenministerin Ursula Plassnik nach dem glücklichen Ende der Entführung von Andrea
Kloiber und Wolfgang Ebner am 03.11. Plassnik: "Die beiden Salzburger wohlbehalten in die Heimat zurückzubringen
- das war das Anliegen der österreichischen Bundesregierung. Daran haben wir über acht Monate als Team
gearbeitet, unter Leitung von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und Vizekanzler Wilhelm Molterer. Bundespräsident
Fischer hat uns bei dieser Arbeit durch seine Kontakte auf Ebene der Staatsoberhäupter unterstützt."
Die Außenministerin zum konkreten Vorgehen: "Wir haben gemeinsam die Vorgangsweise entwickelt und im
Lichte der Ereignisse adaptiert. Wir haben gemeinsam diese Situation durchgestanden. Und wir freuen uns gemeinsam,
dass es gelungen ist, mit den Teams von Außen-, Verteidigungs- und Innenministerium zur Lösung beizutragen."
Plassnik zu den Faktoren, die zum Erfolg geführt haben: "Standhaftigkeit, Beharrlichkeit, Diplomatie,
die Entschlossenheit, nicht aufzugeben - auch in Momenten, in denen wir an unseren eigenen Möglichkeiten und
jenen unserer Partner gezweifelt haben. Wir haben unsere Linie entwickelt und wir haben sie konsequent eingehalten:
gewaltfreie Lösung, kein Lösegeld zahlen, uns nicht erpressen lassen, Terrorismus nicht zu finanzieren.
Und es war auch ein positives Beispiel dafür, was die österreichische Diplomatie leisten kann. Sonderbotschafter
Anton Prohaska war unser Pfeiler in Bamako."
Über die Unterstützung, die Österreich erfahren hat, sagte die Außenministerin: "Mali
war unser wichtigster Partner. Präsident Amadou Toumani Toure ist eine positive Ausnahmeerscheinung in der
afrikanischen Politik. Wir haben ihm vertraut. Er hat allerdings immer wieder betont, wenn es eine gewaltfreie
Lösung gibt, dann nur mit sehr viel Geduld und Beharrlichkeit." Plassnik wies darauf hin, dass die langen
acht Monate für alle schwierige waren. "Die Geiselnehmer haben mit mehreren Ultimaten zu Beginn ihren
Forderungen Nachdruck zu verleihen. Wir haben aber gewusst, dass mit der Zeit der Druck auf sie steigt. Die Geiselnehmer
agieren nicht in einem luftleeren Raum, sie sind Fremdkörper in einem Umfeld, auf das sie im täglichen
Leben mehr als anderswo angewiesen sind – mit Wasser, Benzin und Lebensmittel."
Die Außenministerin weiter: "Es gab wichtige internationale Zusammenarbeit, in der Region in Europa,
darüber hinaus. Der algerische Präsident Abdelaziz Bouteflika hat Österreich seine persönlichen
Glückwünsche übermittelt. Ich wurde gestern von meinem algerischen Kollegen, Mourad Medelci, angerufen,
der uns zum guten Ausgang der Geiselnahme gratulierte. In der Europäischen Union wurde uns von großen
und kleinen Partnern in den vergangenen Monaten aktiv geholfen."
Plassnik dankte der islamischen Gemeinschaft in Österreich und den internationalen Stimmen aus der muslimischen
Welt, etwa Scheich Al Quaradawi, die sich für die Freilassung eingesetzt haben. "Es war auch eine wichtige
Komponente, gemeinsam sichtbar aufzutreten. Hier danke ich besonders der österreich-islamischen Gemeinschaft,
die unter der Leitung von Prof. Anas Schakfeh wiederholt an die Geiselnehmer appelliert hat."
Auf die Frage nach Rückforderungsmöglichkeiten antwortete die Außenministerin: "Es gibt eine
klare gesetzliche Regelung, die unter bestimmten Bedingungen eine Rückforderungsmöglichkeit von bis zu
20.000 Euro vorsieht. Es geht aber grundsätzlich um die Verpflichtung des Staates, in Notfällen zu helfen
und um Solidarität in unsere Gesellschaft in akuter Not. Wir haben noch keine genauen Aufschlüsse, ob
in diesem Fall, wie im Gesetz angeführt, grobes Verschulden vorlag. Wir werden dem jedenfalls nachgehen."
Über die eine oder andere Verbesserung der bestehenden gesetzlichen Regelung, etwa in der Verschuldensfrage,
könne man diskutieren, ergänzte Plassnik.
Plassnik wies mediale Spekulationen über Lösegeldzahlungen unmissverständlich zurück. Zugleich
warnte sie vor "Wichtigmachern und Alleswissern". Plassnik appellierte nachdrücklich an die Medien:
"Schaffen Sie keine Scheinrealitäten zum Thema Lösegeld! Sie arbeiten damit den Terroristen direkt
in die Hände!" |
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Bundespräsident erleichtert und hoch erfreut über Geiselfreilassung
Wien (hofburg) - Bundespräsident Dr. Heinz Fischer zeigte sich sehr erleichtert und hoch erfreut
über die Nachricht der Freilassung der beiden österreichischen Geiseln Wolfgang Ebner und Andrea Kloiber
in Mali. Damit gehen die vielen Monate des Wartens und des Bangens für die beiden Geiseln und ihre Angehörigen
zu Ende. Der Bundespräsident dankt allen, die sich während der letzten Monate mit viel Umsicht und Engagement
für die Befreiung eingesetzt haben: den zuständigen Mitgliedern der österreichischen Bundesregierung,
dem im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten eingerichteten Krisenstab
sowie allen anderen im In- und Ausland, die dazu beigetragen haben. Besonderer Dank des Bundespräsidenten
gilt dem Präsidenten von Mali, Amadou Toumani Touré, für seinen persönlichen Einsatz in der
Sache. |
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Bundeskanzler Gusenbauer: "Ich bin froh und erleichtert, dass die beiden Österreicher in Sicherheit
sind"
Wien (bpd) - „Nach einer achtmonatigen Zeit der Sorge und des Bangens sind Frau Andrea Kloiber und
Herr Wolfgang Ebner heute freigekommen. Nach der langen Geiselhaft unter schwierigsten Bedingungen werden sie nach
ihrer Ankunft in Österreich medizinisch versorgt. Ich bin froh und erleichtert, dass die beiden Österreicher
nun in Sicherheit sind, und wünsche ihnen ein wenig Ruhe, um die dramatischen Erlebnisse der Geiselhaft zu
verarbeiten und mit ihren Familien ein Wiedersehen zu feiern.
Ich möchte mich im Namen der Bundesregierung bei all jenen Regierungen bedanken, die uns in den letzten Monaten
geholfen haben, unsere Staatsbürger zu befreien, insbesondere dem Präsidenten und der Regierung von Mali,
sowie auch unseren internationalen und europäischen Partnern, die sich hinter den Kulissen für die Freilassung
von Frau Kloiber und Herrn Ebner engagiert haben.
Mein Dank gilt auch dem Krisenstab, der in professioneller und unermüdlicher Arbeit die Voraussetzungen für
ein glimpfliches Ende der Geiselnahme geschaffen hat, sowie dem Bundespräsidenten Dr. Fischer und den zuständigen
Ministerinnen Dr. Plassnik, Dr. Fekter, Dr. Berger und Minister Mag. Darabos, die in enger Kooperation mit Vizekanzler
Mag. Molterer und mir zum Wohle der österreichischen Geiseln unsere Kontakte und Möglichkeiten genutzt
haben.
Diese sinnlose Geiselnahme hat uns vor Augen geführt, wie leicht völlig Unbeteiligte zum Opfer terroristischer
Aktivitäten werden können, und wie wichtig ein enges und solides internationales Kontaktnetzwerk ist,
um solche Krisen zu bewältigen. Die Hilfsbereitschaft, die Österreich in diesen schwierigen Monaten seitens
ausländischer Regierungen zuteil wurde, ist auch Dokument des Ansehens unseres Landes und der Freundschaft,
die unserem Land auch in schwierigen Zeiten entgegengebracht wird.“ |
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Vilimsky begrüßt Freilassung der Sahara-Geiseln
Umstände für 8-monatige Geiselnahme aufklärenswert!
Wien (fpd) - Sehr erfreut zeigt sich FPÖ-Generalsekretär NRAbg. Harald Vilimsky über
die Freilassung der beiden Sahara-Geiseln. Zu klären werde jetzt allerdings sein, inwieweit ein Versagen der
österreichischen Außenministerin sowie der Diplomaten gegeben sei, zumal die Umstände für
die mehr als achtmonatige Geiselnahme mehr als ominös erscheinen. Hier gibt es eine Vielzahl von Hinweisen
auf Versagen der österreichischen Außenpolitik, denen ich allen im Detail nachgehen werde, kündigte
der FPÖ-Generalsekretär an.
Ich war selbst im vergangenen Jahr mit dem Motorrad acht Tage im südtunesischen Sperrgebiet - so wie jährlich
hunderte andere Freunde der Sahara - und daher freue ich mich umso mehr, daß die beiden Salzburger nun wieder
frei sind, so Vilimsky. |
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Strutz: BZÖ bringt parlamentarische Anfrage bezüglich Sahara-Geiseln
ein
Wien (bzö) - BZÖ-Generalsekretär Dr. Martin Strutz kündigte am 03.11. eine parlamentarische
Anfrage des BZÖ bezüglich der Umstände der Freilassung der Sahara-Geiseln an. "Wir sind selbstverständlich
alle froh, daß Andrea Kloiber und Wolfgang Ebner wieder gesund in Österreich sind. Im Interesse der
Steuerzahlerinnen und Steuerzahler muß jedoch Transparenz hergestellt werden, was Österreich erbringen
mußte, um die Geiseln freizubekommen."
Strutz forderte in diesem Zusammenhang Außenminister Plassnik auf, endlich damit aufzuhören die Bevölkerung
anzuschwindeln. "Laut Informationen erhält die Regierung in Mali 2,5 Millionen Euro, die Rettungskosten
betragen 0,5 Millionen und die Al Kaida Terroristen bekamen 2 Millionen Euro. Alle Experten bestätigen, daß
mehrere Millionen Euro Lösegeld geflossen sein müssen. Die Bevölkerung hat ein Recht darauf zu erfahren,
wer wie viel bezahlt hat. Immerhin ist es sehr wahrscheinlich, daß österreichisches Steuergeld an das
Terror-Netzwerk Al Kaida bezahlt wurde." Plassnik müsse insbesondere Aufklärung über die dubiose
Stiftungskonstruktion und über die Geldflüsse leisten.
Der BZÖ-Generalsekretär kritisierte auch die maßlose "Wichtigtuerei" Plassniks bei der
Rückholung der befreiten Österreicher. "Gerade weil die Freilassung so lange gedauert hat und viel
verbockt wurde, wäre eine gewisse Zurückhaltung und Bescheidenheit angebracht gewesen. Sich, wie Plassnik,
übermäßig in den Vordergrund zu drängen ist inakzeptabel", so Strutz abschließend. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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