Verkehrsausschuss des Europaparlaments beschäftigt sich mit drei Kernthemen
Brüssel (övp-pd) - Der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments beschäftigt
sich in dieser Woche mit drei auch für Österreich wesentlichen Themen: Der Wegekostenrichtlinie, der
Entwicklung des einheitlichen europäischen Luftraums und den Fortschritten bei den Transeuropäischen
Transportnetzen. "Vor allem der Berichtsentwurf zur Eurovignette ist von großer Bedeutung. Der Berichterstatter
liegt mit seinem Entwurf sehr auf der österreichischen Linie und transportiert alle österreichischen
Hauptanliegen", ist der Verkehrssprecher des ÖVP-Europaklubs, Univ.-Prof. Dr. Reinhard Rack zufrieden
mit dem aktuellen Stand. "Die Anrechung aller externen Kosten, der Wegfall von Höchstgrenzen bei der
Berechnung der externen Kosten sind im Entwurf enthalten. Der Berichterstatter hat sich auch damit einverstanden
erklärt, dass der Querfinanzierungsbetrag zum Brenner zu den externen Kosten dazugerechnet werden darf und
nicht aufgerechnet werden muss", so Rack weiter.
"Mit der Vorlage dieses Richtlinienentwurfs durch den Berichterstatter beginnt jetzt die heiße Phase
der parlamentarischen Arbeit. Ich erwarte mir eine ebenso heiße Diskussion. Das Thema ist auf Grund der unterschiedlichen
Interessenlagen hoch kontroversiell, auch in den Fraktionen selbst gibt es bislang noch keine geschlossene Meinung.
Es wird jetzt darum gehen, einen Abgleich zwischen den berechtigten Wirtschaftsanliegen, den notwendigen Umweltschutzaspekten
und der Notwendigkeit eines freien und funktionierenden Warenverkehrs in der Europäischen Union zu finden",
betont Rack.
Zum Thema des einheitlichen europäischen Luftraums (Single European Sky) wird der Parlaments-Berichterstatter
ebenfalls seinen Entwurf vorlegen. "Die erwarteten Erfolge der ersten Stufe des Single European Sky sind bislang
ausgeblieben. Das ist bedauerlich, vor allem weil ein einheitlicher europäischer Luftraum eine höchst
effiziente Möglichkeit ist, den Luftverkehr unweltfreundlicher und auch günstiger für den Verbraucher
zu gestalten. Hier gibt es jede Menge an Verbesserungspotential. Vor allem wäre ein effizienter einheitlicher
Luftraum um vieles weniger belastend für die Wirtschaft als die vorgeschlagenen Emissionshandels-Regeln für
den Flugverkehr", so Rack.
Dritter Arbeitsschwerpunkt des Verkehrsausschusses in dieser Woche ist der Fortschrittsbericht der EU-Kommission
zur den Transeuropäischen Verkehrsnetzen. Der zuständige Generaldirektor der EU-Kommission Ruete und
die Koordinatoren der einzelnen Hauptprojekte stellen die einzelnen Fortschritte vor. Aus österreichischer
Sicht wesentlich ist dabei vor allem der TEN-Korridor 1 zum Brenner. "Österreich hat hier schon viel
erreicht. Wir müssen aber weiter arbeiten und zusätzliche EU-Unterstützung einfordern. Das gilt
vor allem auch für den Ausbau des TEN-Korridors 6 von Lyon nach Budapest. Hier kann und muss die Strecke Semmering/Koralm
als für Österreich sehr wichtige und zukunftsträchtige Streckenvariante erneut massiv ins Spiel
gebracht werden. Die derzeitige Korridorplanung sieht eine Umfahrung Österreichs im Süden über Italien
und Slowenien vor. Die Bauprojekte sind aber sehr ins Stocken geraten, hier sollten wir einhaken", so Rack
abschließend. |