Wiener Wirtschaft braucht Kreativität und Kompetenz von Frauen
Wien (rk) - Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Renate Brauner spricht sich
anlässlich einer Pressekonferenz am 30.10. einmal mehr für einen höheren Frauenanteil in technischen
Berufen aus. Gemeinsam mit der Wiener Elektroinstallationsunternehmerin Helga Rodrix präsentierte sie best
practice Beispiele und Unterstützungsprogramme der Stadt Wien. "Denn die Wiener Wirtschaft kann es sich
nicht leisten, auf die Kreativität und die unternehmerische Kompetenz von Frauen zu verzichten. Gerade in
den technischen Berufen gibt es eine Reihe ganz spannender beruflicher Perspektiven für Frauen", erklärte
Brauner.
Brauner präsentierte das Elektroinstallationsunternehmen Hawlan GmbH von Geschäftsführerin Helga
Rodrix als best practice Beispiel, um Frauen den Weg in technische Berufe zu ebnen. "Mit unseren Initiativen
wird ein wesentlicher Beitrag geleistet, die Karrierechancen von Frauen in technischen Bereichen zu erhöhen
und gleichzeitig sichern wir den Pool von qualifizierten Fachkräften", erläutert Geschäftsführerin
Rodrix ihren unternehmerischen Ansatz, Frauen an technische Berufe heranzuführen. Dazu gehören spezielle
Schnupperangebote für Mädchen und junge Frauen, die Zusammenarbeit mit Schulen, um Stereotypen schon
früh zu durchbrechen, sowie eine enge Zusammenarbeit mit dem Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds
(waff) und dem AMS für Jugendliche. Am "Tag der offenen Baustelle" können sich junge Mädchen
direkt vor Ort im Elektroinstallationsbetriebpraxisnah einen Eindruck von diesem Beruf machen. Auch am Töchtertag
der Stadt Wien hat sich Frau Rodrix mit ihrem Unternehmen engagiert und konnte bei dieser Gelegenheit sogar ein
Lehrmädchen zur Elektorinstallationstechnikerin gewinnen.
"Nicht nur aus gesellschaftspolitischer Sicht, sondern auch aus wirtschaftspolitischer Sicht ist es wichtig,
Frauen in allen Berufsbereichen zu fördern und gleiche Zugänge zu schaffen. Die Unterteilung in 'typisch'
und 'a-typisch' sollte schon bald der Vergangenheit angehören", so Brauner weiter.
Vielfältiges Förderangebot der Stadt Wien
Die Stadt Wien stellt ein vielfältiges und aufeinander abgestimmtes Förderinstrumentarium speziell
für Frauen zur Verfügung, um den Frauenanteil in der Wiener Wirtschaft weiter zu steigern.
Der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF) bietet mit dem Frauenservice seit fast zehn Jahren eine eigene
Service- und Beratungsstelle für Gründerinnen und Jungunternehmerinnen. Hier gibt es alle Informationen
zum Thema Unternehmensgründung und Selbstständigkeit. Der WWFF hilft mit günstigen Startbüros,
Work- shops, Coachingangebotenn, Förderprogrammen und einem Mentoring- Projekt, bei dem erfahrene Unternehmerinnen
aufstrebenden Jungunternehmerinnen ein halbes Jahr lang beratend und helfend zur Seite stehen.
"Ein weiterer Schwerpunkt unserer Wirtschaftsförderung zielt darauf, den Anteil von Frauen in der betrieblichen
Forschung zu steigern", so Brauner weiter. Während in der EU der Frauenanteil bei 18 Prozent liegt, sind
es in Österreich nur elf Prozent. Das Zentrum für Innovation und Technologie (ZIT), die Technologieagentur
der Stadt Wien, führte bereits zwei Förderwettbewerbe durch, bei denen ausschließlich solche Forschungsprojekte
von Unternehmen gefördert wurden, die von Frauen geleitet oder unter wesentlicher Mitwirkung von Frauen durchgeführt
wurden. Insgesamt konnten so 20 innovative Forschungsvorhaben mit zusammen rund 4 Millionen Euro gefördert
werden. Mit diesen Förderwettbewerben nahm die Stadt Wien eine Vorreiterinnenrolle bei der Erschließung
dieses Themas ein. Auch bei thematisch anders ausgerichteten Förderwettbewerben des ZIT werden F&E-Projekte
von Frauen in leitender Position mit einem Bonus von 10.000 Euro zusätzlich zur Förderung honoriert.
waff bietet Förderung und Beratung für Frauen
Auch der waff bietet Wienerinnen eine Reihe von Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung. FRECH (FRauen Ergreifen
CHancen) nennt sich ein spezielles Programm für berufstätige Wienerinnen, die sich beruflich grundlegend
verändern wollen. Die ExpertInnen des waff unterstützen die Frauen mit Beratung und Förderung bei
der Berufsorientierung bis hin zur Wahl passender Aus- und Weiterbildungskurse. Viele Frauen nutzen auch das Programm
NOVA, das den Wiedereinstieg nach der Karenz in den Beruf fördert und Beratung zur Vereinbarung von Beruf
und Familie anbietet.
Auch Mädchen und junge Frauen finden beim waff Hilfe bei der beruflichen Orientierung. Das Programm "Amandas
Matz" bietet Frauen von 15 bis 25 Jahren Beratung bei Fragen zur Berufswahl, zum Einstieg ins Berufsleben
und zur Weiterbildung. Das Angebot "Mädchen Entscheiden" - das auch seitens Geschäftsführerin
Rodrix aufgegriffen und genützt wurde - begleitet auf dem Weg in technische und andere zukunftsorientierte
Berufe und trägt so auch zu besseren Karrierechancen von Frauen in diesem Segment bei. |