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Balthasar Burkhard & Naoya Hatakeyama. Two Mountains |
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Ausstellung im MdM Mönchsberg / 8.11.2008
- 8.2.2009 Salzburg (mdm) - "Two Mountains" ("Zwei Berge") ist ein künstlerisches Projekt, zu dem die beiden Fotografen, der Schweizer Balthasar Burkhard (* 1944) und der Japaner Naoya Hatakeyama (* 1958) eingeladen wurden. Sie befassten sich jeweils mit dem Blick auf die Bergwelt des anderen Landes und verknüpften so die Kriterien der Ansichtigkeit von Landschaft mit der jeweils individuellen fotografischen Bildsprache. Die beiden Werkskomplexe waren 2006 in Tokio in zwei aufeinanderfolgenden Ausstellungen präsentiert worden, das MdM Salzburg zeigt sie nun in einer simultanen Präsentation und direkten Gegenüberstellung. Der dialogische Charakter und die subjektive Eigenständigkeit der fotografischen Positionen kann so im Vergleich wahrgenommen werden. Balthasar Burkhard ist der Doyen der Schweizerischen Gegenwartsfotografie und international renommiert für seine eindrucksvollen Städteporträts, die subtilen s/w-Schilderungen von Natur und Vegetation. Er war zum wiederholten Mal in Japan und hat sich für das Projekt zwei sehr kontemplative Berg-Situationen gewählt: Kumano und Mt. Koya. Beide Örtlichkeiten sind nicht so sehr durch ihr Berg-Sein geprägt, als durch ihre Bedeutung als heilige Orte der Verehrung im Kontext einer fernöstlichen, naturnahen Religiosi tät. Naoya Hatakeyama war zum ersten Mal in der Schweiz und befasste sich mit den monumentalen Bergmassiven der Berner Alpen. Kritisch und distanziert sieht er die Eroberung der Bergwelt durch Tourismus und Alpinismus, den geleiteten Blick auf die Berge durch Aussichtsterrassen und Panoramaplattformen, die Verarbeitung der Motive in der musealen Installation. Die Gegenüberstellung dieser beiden Auffassungen ist jeweils vom Umgang mit der eigenen Vergangenheit und der Annäherung an das Fremde geprägt. Den Meisterleistungen und Herausforderungen des Alpinismus stehen die Ruhestätten der Ahnen in den heiligen Hainen gegenüber. Es scheint dem Blick des Reisenden vorbehalten zu sein, das jeweils Andere in eine symptomatische Sprache zu fassen und in adäquater Weise freizulegen. Auch die Salzburger Umgebung ist eine von Bergen geprägte Landschaft. Dem Romantizismus von "unberührter Natur", Folklore und der Suche nach Spiritualität steht die Notwendigkeit neuer Nutzungskonzepte für Wirtschaft und Tourismus gegenüber. Die Ausstellung "Two Mountains" gerade in Salzburg kann dazu beitragen, nicht nur zwei verschiedene Sichtweisen auf zwei unterschiedlich Bergwelten gegenüberzustellen und in einen kontroversiellen Dialog treten zu lassen, sondern bietet mit zwei Bergsichten auch die Möglichkeit, sich der eigenen Bergwelt unter zwei verschiedenen Aspekten zu vergewissern. Informationen: http://www.museumdermoderne.at/ |
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