Wien (öj/m. glac) - Der letzte Viennale-Tag war von herausragenden Dokumentarfilmen
gekennzeichnet. In "Let's make money" (A 2008) zeigt der österreichische Filmemacher Erwin Wagenhofer
kommentar- und vorbehaltlos die Kluft zwischen den Moneymakern - Investoren, Konstrukteuren, Spekulanten etc. -
und den Arbeitern in verschiedenen Ländern.
"Roman Polanski: Wanted an Desired" (Marina Zenovich, USA 2008) ruft den Gerichtsfall in Erinnerung,
in dem der polnische Regisseur durch einen medienhungrigen Richter ausgenutzt wird. Die Regisseurin zeigt auch
die unterschiedliche Thematisierung des Falls durch die europäische und nordamerikanische Presse. Der Schlüsselsatz
des Films ist wohl: "In Paris, Polanski was desired - in America, he was wanted".
Der Abschlussfilm des Festivals war die animierte Dokumentation von Ari Folman, "Waltz with Bashir" (Israel/F/D
2008), mit der der Autor versucht, seine Kriegsvergangenheit aufzuarbeiten. Kollektives Vergessen, Schuldgefühle,
Angstzustände und Alpträume bilden den Ausgangspunkt zur intensiven Auseinandersetzung mit den Erinnerungen
an die Massaker der israelischen Phalangisten an Palästinensern in den Flüchtlingslagern Sabra und Shatila. |