LH Hans Niessl und Wirtschaftskammer-Präsident Peter Nemeth stellten Paketvor
Eisenstadt (blms) - Das Land Burgenland und die Wirtschaftskammer haben ein "Kraftpaket"
für die burgenländischen Klein- und Mittelbetriebe geschnürt. Dieses Paket wurde am 29.10. von Landeshauptmann
Hans Niessl und Wirtschaftskammer-Präsident Peter Nemeth vorgestellt. "Da sich die Finanzkrise bereits
auf die reale Wirtschaft auswirkt, ist gemeinsames Handeln gefragt", verwies LH Niessl auf die aktuelle Finanz-
und Bankenkrise. Für viele Klein- und Mittelbetriebe sei es schwieriger geworden, zu Krediten zu kommen, so
LH Niessl. Deshalb wurde ein Maßnahmenpaket geschnürt, um die negativen Folgen hintan zu halten. "Das
auf vier Säulen aufgebaute Kraftpaket soll die burgenländische Wirtschaft stärken", sagte Wirtschaftskammer-Präsident
Peter Nemeth.
"Die Auswirkungen der Finanzkrise sind bereits spürbar, Klein- und Mittelbetriebe, die das Rückgrat
der heimischen Wirtschaft sind, kommen immer schwieriger an Kredite und Risikokapital heran. Damit ist es schwieriger
geworden, notwendige Investitionen zu tätigen", stellte heute LH Hans Niessl fest. Neben dem vor kurzem
beschlossenen Konjunkturpaket in der Höhe von 130 Mio. Euro wurde heute ein Maßnahmenpaket zur Stärkung
der heimischen Klein- und Mittelbetriebe vorgestellt. "Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, damit es
im Burgenland im derzeit wirtschaftlich schwierigen Umfeld weiter aufwärts geht", hob LH Niessl hervor.
Das am 29.10. vorgestellte "Kraftpaket" ist auf vier Säulen aufgebaut:
1. Das Land erhöht seinen Haftungsrahmen
im Bereich der Wirtschaftsförderung von derzeit 80 auf 100 Millionen Euro. Das bedeutet: Das Land
übernimmt Haftungen für Kredite, womit Klein- und Mittelbetriebe leichteren Zugang zu Finanzmitteln haben.
Je Förderfall beträgt das Haftungsvolumen maximal 1,5 Millionen Euro - mit einer Laufzeit von bis zu
10 Jahren.
2. Haftungen für Risikokapital
Auch mit dieser Maßnahme sollen burgenländische Klein- und Mittelbetriebe rasch, unbürokratisch
und zielgerecht bei der Beschaffung von Kapital und Krediten unterstützt werden.
3. Stärkung der Nahversorger
Nahversorgung sichert Lebensqualität - auf das Burgenland trifft das aufgrund seiner kleinen und ländlichen
Strukturen in einem besonderen Maße zu. Daher gibt es auch eine verbesserte Förderung für Projekte
der Nahversorgung. Davon betroffen sind z.B. Dorfgasthäuser, Kleinkaufhäuser, Bäcker, Fleischer
und Greißler. Gefördert werden unter anderem Investitionen in Erneuerungen, in qualitätsverbessernde
Maßnahmen und Einrichtungen für Postpartnerdienste. Die Förderkosten müssen mindestens 5.000
Euro betragen, die Höchstgrenze für die Berechnung der förderbaren Kosten beträgt 70.000 Euro.
Projekte in diesem Bereich werden mit bis zu 40% gefördert. Diese drei Förderschwerpunkte werden von
der WiBAG - Wirtschaftsservice Burgenland AG abgewickelt)
4. Kreditaktion
Stützung von Kreditzinsen: Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Aktion des Landes mit der Wirtschaftskammer
Burgenland. Es geht um die Stützung von Kreditzinsen von burgenländischen Klein- und Mittelbetrieben
bei heimischen Finanzinstituten. Land und Wirtschaftskammer stellen jeweils einen Betrag von 1 Million Euro zur
Verfügung. Dieser Betrag wird veranlagt, der erwirtschaftete Zinsertrag dieser Veranlagung dient zur Stützung
von Unternehmenskrediten. Auch durch diese gemeinsame Kreditaktion, durch die Stützung von Krediten soll die
Durchführung notwendiger Investitionen erleichtert werden.
LH Hans Niessl abschließend: "Burgenlands Wirtschaft hat sich in den letzten Jahren sehr erfolgreich
und dynamisch entwickelt. Jetzt müssen wir gemeinsam dafür Sorge tragen, daß es weiter aufwärts
geht, die Wirtschaft gestärkt, Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden können." |