Wien (rzb) - Am 27.10. kamen US-Staatsanleihen deutlich unter Druck, EUR-Staatsanleihen hingegen nur leicht.
Britische Staatsanleihen blieben von der Gegenbewegung nahezu verschont. In einem Umfeld von Rezessionsängsten,
rückläufiger Inflation und Zinssenkungsdiskussionen bleibt die Empfehlung der Raiffeisen Zentralbank
dennoch weiterhin ein Kauf. Bei der Kaufempfehlung für den britischen 10J-Gilt ziehen wir den Stopp auf 4,43
nach, um die bisher erzielten Gewinne abzusichern.
Anhaltende Sorgen über das Ausmaß einer weltweiten Konjunkturabkühlung haben die Aktienmärkte
dies- und jenseits des Atlantiks am Montag mehrheitlich tief in den roten Bereich gedrückt. Vor allem Ängste
vor einem Durchschlagen auf die Realwirtschaft und damit auf die Gewinnentwicklung der Unternehmen standen erneut
im Vordergrund. In Europa verloren DJ Euro Stoxx 50 rund 5,7 % und der FTSE 100 4,6 %. Der CAC 40 schloss sogar
um 6,4 % tiefer. Eine wahre Kursexplosion von zwischenzeitlich mehr als 200 % bei Volkswagen hat den DAX am Montag
vor einem erneuten massiven Absturz bewahrt. Ohne diese Unterstützung hätte der Index nicht 0,9 % zugelegt,
sondern rund neun Prozent verloren. Die Volatilität der US-Märkte war zum Wochenauftakt einmal mehr sehr
hoch.
Positive Nachrichten aus der Telekombranche (gute Quartalszahlen von Verizon) und eine sich andeutende Entspannung
auf den Kreditmärkten konnten die Stimmung jedoch nicht nachhaltig aufhellen. Nach einer Berg- und Talfahrt
endeten sowohl der Dow Jones Industrial Average (-2,4 %) als auch der breiter gefasste S&P 500 (-3,2 %)
im negativen Terrain. Nicht besser erging es dem Nasdaq Composite mit einem Minus von knapp drei Prozent. Überraschend
positiv präsentierte sich da der japanische Nikkei 225, der rund 6,5 % zulegen konnte, nachdem der Index am
Vortag noch auf den tiefsten stand seit 26 Jahren gefallen war. Die ersten Indikatoren für den heutigen Handelstag
präsentieren sich durchaus positiv. Für Europa wird ein Zuwachs von zweieinhalb bis drei Prozent erwartet.
Die US-Indexfutures verzeichnen aktuell einen Zuwachs von ein dreieinhalb bis vier Prozent.
Die Emerging Markets zeigten über Nacht eine unterschiedliche Performance. Die lateinamerikanischen Börsen
zeigten im Gefolge der Wall Street ein Minus. Der Großteil der asiatischen Börsen verzeichnete gemeinsam
mit Japan ein deutliches Plus. Genau entgegen gesetzt konnten sich die lateinamerikanischen Währungen gestern
beruhigen wohingegen die asiatischen Währungen neuerlich unter Druck kamen. Die Philippinen, Südkorea
und Indonesien intervenierten um die Wechselkurse zu stabilisieren. Ein Schritt zur Beruhigung der Turbulenzen
an den Emerging Markets wurde durch die Fed gesetzt, die kurzfristige Anleihen von Südkorea im Ausmaß
von USD 830 Mio. aufkaufte. |