Brüssel (europa.eu) - Danuta Hübner, EU-Kommissarin für Regionalpolitik,
besuchte am 10.11. Bern und Luzern, um an einer Reihe von Gesprächen über die Beziehungen zwischen der
Schweiz und der EU und insbesondere über die Beteiligung der Schweiz an den Kooperationsprogrammen der europäischen
Regionalpolitik teilzunehmen. Mit ihrer Förderung von Innovationen, Kleinunternehmen, Fortbildung, Wissenstransfer
und der Hilfe für weniger begünstigte Regionen wie Berggebiete und ländliche Regionen lehnt sich
die neue Regionalpolitik der Schweiz eng an die Ziele der EU-Regionalpolitik und der Lissabon-Strategie der EU
für Wachstum und Beschäftigung an.
„Mit ihrer Teilnahme an hunderten von Kooperationsprojekten über viele Jahre hinweg ist die Schweiz für
die Europäische Union ein hoch geschätzter Partner. Ich freue mich, dass unsere Schweizer Partner sich
weiterhin aktiv an den europäischen Programmen für territoriale Zusammenarbeit für 2007- 2013 beteiligen.
Wir möchten diese Zusammenarbeit ausbauen und hoffen, dass die Bundesbehörden der Schweiz sich der EU
anschließen und mehr in grenzübergreifende Programme investieren“, sagte Kommissarin Hübner im
Vorfeld ihres Besuches.
Kommissarin Hübner reist zunächst nach Bern, wo sie mit Doris Leuthard, der für Regionalpolitik
zuständigen Vorsteherin des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements, zusammentreffen wird. Anschließend
besucht die Kommissarin das neue Haus der Kantone, wo sie Gespräche mit einer Delegation der Konferenz der
Kantonsregierungen führen wird. Bei beiden Treffen geht es hauptsächlich um die neue Regionalpolitik
der Schweiz, die Rolle der Kantone bei der grenzübergreifenden Zusammenarbeit mit EU-Regionen und um andere
Themen, wie den Erweiterungsbeitrag der Schweiz für neue Mitgliedstaaten. Am Abend spricht Kommissarin Hübner
vor dem Europa-Forum Luzern, bei dem es um die EU im 21. Jahrhundert geht. Außerdem trifft sie dort die Schweizer
Außenministerin Micheline Calmy-Rey.
Die Schweiz und die Kohäsionspolitik der EU
Die Schweiz ist an zehn Programmen für territoriale Zusammenarbeit in der EU beteiligt, von denen vier eine
grenzübergreifende Zusammenarbeit mit den Nachbarländern Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich
beinhalten. Der Beitrag aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für die grenzübergreifende
Zusammenarbeit beläuft sich auf 215 Mio. EUR, d. h. ein Anstieg von 120 % im Vergleich zum Zeitraum 2000-2006.
Außerdem ist die Schweiz an zwei transnationalen Programmen (Alpenraum und Nordwesteuropa) und an vier Zusammenschlüssen
für die interregionale Kooperation beteiligt. Die EU möchte diese Zusammenarbeit ausweiten auf beispielsweise
die gemeinsame Verwaltung von Natur- und Kulturclustern und die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur in Bereichen
wie Gesundheit, Fremdenverkehr und Bildung (zurzeit fällt keiner dieser Bereiche unter die neue Regionalpolitik
der Schweiz).
Von 2000 bis 2006 war die Schweiz im Rahmen von INTERREG an etwa 500 Kooperationsprojekten beteiligt. Eines der
in dieser Zeit mit der Gruppierung Alpenraum entwickelten Projekte war „PUSEMOR“, das auf die Entwicklung nachhaltiger
und innovativer Strategien für eine bessere Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen in dünn
besiedelten Bergregionen ausgerichtet war (EFRE-Beitrag: 1,2 Mio. EUR). Im Rahmen des neuen transnationalen Programms
Nordwesteuropa läuft zurzeit das Projekt Gesundheit und demografischer Wandel mit einem Gesamtbudget von 4,4
Mio. EUR (EFRE-Beitrag: 2 Mio. EUR). Mit diesem Projekt soll ein transnationales Spitzenzentrum für die Entwicklung
innovativer und fortschrittlicher Lösungen für den Umgang mit den Folgen der Bevölkerungsalterung
geschaffen werden. |