Bevölkerung befürchtet Verschlechterungen - vertrauensbildende
Maßnamen erforderlich
Wien (öäk) - Der Bundesobmann der niedergelassenen Ärzte und Vizepräsident der
Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), Günther Wawrowsky, hat 10.11. eine Sanierung der Krankenkassen
unter "konsequent sozialem Blickwinkel" eingemahnt. Wie eine soeben veröffentlicht Umfrage der Peter
Hajek Public Opinion Strategies zeige, habe die Bevölkerung mehrheitlich Angst vor Verschlechterungen im österreichischen
Gesundheitssystem. Wawrowsky sieht darin ein Indiz, daß der Sanierungsversuch, den Wirtschaftskammer und
Gewerkschaftsbund im Frühjahr nach vorrangig ökonomischen Vorgaben unternommen hätten, auf große
Ablehnung stoße.
Wawrowsky sieht bei den Koalitions-Verhandlern zum Thema Gesundheit ein Zeichen zur Trendumkehr. "Die beiden
Spitzengewerkschafter Wilhelm Haberzettel und Fritz Neugebauer lassen die Hoffnung zu, daß man jetzt um eine
konfliktfreie Lösung bemüht ist. Ihnen scheinen die Sorgen der Österreicher von hoher Priorität",
sagte der Niedergelassenen-Obmann. Er erwartet sich einen "sorgsamen und sensiblen Umgang mit Gesundheitsfragen".
Für 97 Prozent der österreichischen Bevölkerung ist Gesundheit das wichtigste Thema. Viele Österreicherinnen
und Österreicher äußern in der Studie Angst vor höheren finanziellen Belastungen im Krankheitsfall
sowie vor Leistungskürzungen. Auch der Trend hin zu mehr Bürokratie stößt auf große
Skepsis. Wawrowsky: "Es ist wichtig, vertrauensbildende Maßnahmen bei der geplanten Kassensanierung
und Gesundheitsreform in den Vordergrund zu stellen." |