Aufmarsch der "Letzten Helden"   

erstellt am
07. 11. 08

Die Innsbrucker Festwochen 2009 widmen sich dem Mann auf der Opernbühne
Innsbruck (altemusik) - 2009 – das Jahr, in dem sich die Tiroler intensiv mit ihrem Nationalhelden Andreas Hofer auseinandersetzen werden – klingt auch bei den Innsbrucker Festwochen an. Denn wo sonst, wenn nicht auf der Opernbühne, dem Schauplatz der ganz großen Gefühle, ist im 17. und 18. Jahrhundert die letzte Zuflucht der Helden? Die 33. Innsbrucker Festwochen, deren Kartenvorverkauf am 8. November startet, erzählen von einer Zeit, als Männer ein letztes Mal Männer waren, selbst wenn sie Sopran sangen, und wo die Liebe die einzige Heldentat ist, für die es sich zu sterben lohnt. Vorhang auf für die „Letzten Helden“.

Im Mittelpunkt der Festwochen 2009 stehen zwei Opern von Joseph Haydn, der zu den Jubilaren des Jahres gehört. „Orlando paladino“ über Motive des Romans „Orlando furioso“ von Ludovico Ariosto ist ein letzter (wenn auch schon von Bass und Tenor gesungener) Reflex auf die Federhelm-Ritterherrlichkeit der hohen Barockoper – aufgehellt und im Sinne der Wiener Klassik rasant gestaltet durch das komische Personal der modernen Opera buffa, das sich den Hohen Figuren munter an die Seite gesellt. René Jacobs leitet die handverlesene Sängerschar, Nigel Lowery und Amir Hosseinpour führen Regie in dieser rasanten Ritterparodie.

Auf kritische Weise werden „Mannsbilder“ auch in Haydns Oper „L’Isola disabitata“ (1779) reflektiert. Costanza, eine von ihrem Mann Gernando für die Suche nach Rettung auf einer Insel zurückgelassene Frau, zieht ihre Schwester im festen Glauben auf, alle Männer seien herzlose Ungeheuer, vor denen man sich nicht genug hüten könne. Als Gernando schließlich gemeinsam mit seinem Freund Enrico auf der Insel landet, um die Frauen zu befreien, steht Silvia im Zwiespalt zwischen ihrem Männerbild und ihrer Zuneigung zu dem für sie unbekannte Wesen. Der italienische Barockspezialist Alessandro De Marchi hat die musikalische Leitung, und Regisseur Christoph von Bernuth leitet die Figuren durch das Labyrinth widerstreitender Emotionen.

Allerlei Helden bevölkern in Anlehnung an den Schwerpunkt das Festwochenprogramm, von Maximilian I. über August den Starken, bis hin zu den berühmten Tastenlöwen der Romantik. Die Konzerte in den historischen Sälen und Kirchen der Landeshauptstadt werden ihrerseits von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Lunchkonzerten, Workshops und dem traditionellen Schlossfest Ambras ergänzt.

33. Innsbrucker Festwochen 2009
Letzte Helden
7. Juli - 30. August
     
Informationen: http://www.ticketonline.at    
     
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