Fischer Boel: Liberalisierung in beiderseitigem Interesse
Wien (bmlfuw/aiz) - EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel und die Schweizer Bundesrätin Doris
Leuthard, Vorsteherin des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements, haben am 05.11. Verhandlungen über
die vollständige Liberalisierung des Agrarhandels zwischen der EU und der Schweiz aufgenommen. Angesichts
der geografischen Nähe und des Volumens des bilateralen Handels liegt eine vollständige Liberalisierung
laut EU-Kommission eindeutig im beiderseitigen Interesse.
Die bevorstehenden Verhandlungen sind eine logische Fortsetzung des Liberalisierungsprozesses, der mit dem Abkommen
von 1972 eingeleitet wurde und, was die Landwirtschaft anbelangt, im Agrarabkommen von 1999 verankert ist.
"Die EU und die Schweiz sind Nachbarn und haben viel gemeinsam. Wir haben im Laufe der Jahre bei der Liberalisierung
des bilateralen Handels gute Fortschritte erzielt, doch jetzt wollen wir diesen Prozess zum logischen Abschluss
führen. Ich begrüße die Bereitschaft der Schweiz, diese Verhandlungen aufzunehmen, und freue mich
auf eine enge Zusammenarbeit mit Doris Leuthard. Beide Seiten haben dabei viel zu gewinnen", betonte Fischer
Boel.
Neben der Abschaffung der Zölle zwischen beiden Seiten geht es auch um andere Themen. Verhandlungen zu Lebensmittel-
und Futtermittelsicherheit werden im Rahmen der Gespräche ein eigenständiges Element bilden und später
aufgenommen werden. Die Verantwortung für diese Verhandlungen liegt bei den Diensten von EU-Gesundheitskommissarin
Androulla Vassiliou.
Drittgrößter Handelspartner der EU in diesem Sektor
Die Kommission geht davon aus, dass die vorgesehene Liberalisierung den Handel zum beiderseitigen Nutzen erleichtern
und zur Verbesserung der Wirtschaftsbedingungen in Europa beitragen wird. 2007 führte die EU Agrarerzeugnisse
und Lebensmittel im Wert von insgesamt EUR 4,7 Mrd. in die Schweiz aus. Der Wert der entsprechenden EU-Einfuhren
aus der Schweiz belief sich auf EUR 2,7 Mrd. Die Schweiz ist der drittgrößte Handelspartner der EU in
diesem Sektor. 70% der Schweizer Agrarausfuhren sind für den EU-Markt bestimmt, während 7% der entsprechenden
EU-Ausfuhren in dieses Land gehen. |