Wasserkraft rettete Österreich 2007 vor Explosion der Stromimporte   

erstellt am
04. 11. 08

VEÖ fordert raschen Ausbau nachhaltiger inländischer Ressourcen
Wien (veö) - Einen raschen Ausbau der inländischen Erzeugungskapazitäten für Strom, insbesondere der Wasserkraft, fordert die Generalsekretärin des Verbands der Elektrizitätsunternehmen Österreichs (VEÖ), Barbara Schmidt anlässlich des erneut gestiegenen Strombedarfs 2007. Schmidt: "Österreich droht eine wachsende Stromlücke, die sich negativ auf die Versorgungssicherheit und die Preisentwicklung auswirken könnte."

Die nun vorliegende Stromstatistik 2007 weist nach vorläufigen Zahlen eine Steigerung des Inlandsstromverbrauchs um knapp ein Prozent auf rund 67,9 Terawattstunden (TWh) aus. Knapp 10,6 Prozent des Endverbrauchs mußten im abgelaufenen Jahr aus Importen abgedeckt werden. VEÖ-Generalsekretärin Barbara Schmidt: "Nur das sehr gute Wasserkraftjahr, das eine Steigerung der Stromproduktion aus Wasserkraft um 2,7 Prozent brachte, rettete Österreich vor einer drastischen Steigerung der Importe." Die Wasserkraftwerke produzierten 2007 nach vorläufigen Zahlen 38,2 TWh Strom. Alle anderen regenerativen Energiequellen lieferten etwas mehr als zwei TWh Strom. Schmidt: "Das unterstreicht, wie wichtig die Wasserkraft für Österreich ist, wenn eine Schwankung in der Wasserführung ein Erzeugungsplus bringt, das fast genau halb so groß ist, wie die gesamte Stromerzeugung aus allen anderen regenerativen Quellen, denn große neue Kraftwerke gingen leider keine ans Netz."

Wasserkraft ist Österreichs Schlüssel für sichere Versorgung
Der Ausbau der Wasserkraft muß daher in den kommenden Jahren unbedingt Priorität erhalten. Schmidt: "Wasserkraft ist Österreichs beste Option für die Zukunft. Sie macht uns unabhängig von Importen, ist von den Preisschwankungen und Knappheitstendenzen auf den internationalen Rohstoffmärkten nicht betroffen und fördert als nachhaltige Energiequelle den Klimaschutz." Zudem kann die E-Wirtschaft mit ihren Investitionsplänen in der Höhe von 8,4 Milliarden Euro im Bereich der Wasserkraft und mehreren Milliarden Euro bei anderen Infrastrukturprojekten wesentliche Beiträge zur Stützung der Konjunktur leisten. Schmidt: "Wenn die Bundesregierung rasch die entsprechenden Rahmenbedingungen schafft, können wir damit im Land eine dauerhafte Wertschöpfung von über 300 Millionen Euro pro Jahr auslösen und rund 6000 Arbeitsplätze über zehn Jahre sichern. Das würde maßgeblich zu Wirtschaftswachstum und Steuereinnahmen beitragen, ohne daß Kosten für das Budget anfallen. Ein Paket zur Konjunkturstützung, das Österreich hilft, eine drohende Rezession zu vermeiden, muß daher unbedingt auch den beschleunigten Ausbau der Wasserkraft einschließen."

Wasserkraft ist Zukunftschance für Wirtschaft und Umwelt
Das noch ausbaufähige technisch-wirtschaftliche Wasserkraftpotenzial in Österreich beträgt 18 TWh. Die E-Wirtschaft plant im Rahmen des Masterplans Wasserkraft bis zum Jahr 2020 mit einem verstärkten Ausbau der Wasserkraft bis zu sieben TWh des gesamten Ausbaupotenzials zu realisieren. Damit kann der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch von derzeit 23,3 auf 25 Prozent und der Anteil der Wasserkraft an der Stromerzeugung von derzeit 58 auf 69 Prozent angehoben werden. Damit könnten bis zu 3,1 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.
     
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