Fritz Muliar über Nationalsozialismus und Totalitarismus vor Luxemburger Schülern als
Beitrag zum österreichischen ITF-Vorsitz
Luxemburg (österr. botschaft) - Der bekannte österreichische Schauspieler Fritz Muliar
nützte die Gelegenheit eines Gastspiels in Luxemburg, um mit luxemburgischen Schülern über seine
Erfahrungen im nationalsozialistischen Österreich, Widerstand gegen Totalitarismus und Rechtsextremismus zu
diskutieren. Das luxemburgische Schülerfernsehen "Uelzecht-Kanal" übertrug die Veranstaltung
aus dem Dokumentationszentrum des luxemburgischen Widerstands.
Muliar, ab 1942 wegen "Wehrkraftzersetzung" und Betätigung zur Wiederherstellung eines freien Österreichs
in Einzelhaft, dessen Todesurteil zunächst in eine langjährige Haftstrafe und schließlich in "Frontbewährung"
in einer Strafeinheit an der Ostfront umgewandelt wurde, gab den Schülern als Zeitzeuge einen Einblick in
die ethische und praktische Herausforderung, die Widerstand gegen ein totalitäres Regime darstellt.
Luxemburg, das selbst am 10. Mai 1940 durch deutsche Truppen besetzt und deutscher Militärverwaltung unterstellt
wurde, sah sich während des II. Weltkrieges einer gezielten Germanisierungspolitik unterworfen. Zwangsrekrutierungen
in die deutsche Wehrmacht, Deportation luxemburgischer Juden sowie ein wiedererstarktes luxemburgisches Nationalbewusstsein
kennzeichneten die Lage des Landes in jenen Jahren.
Die von der Österreichischen Botschaft in Luxemburg organisierte Veranstaltung reiht sich in die Aktivitäten
Österreichs als Vorsitz der Task Force for International Cooperation on Holocaust Education, Rememberance
and Research ein. Ziel der Gruppe von mittlerweile 25 Staaten ist es, möglichst breite öffentliche Unterstützung
für Erziehung, Erinnerung und Forschung über den Holocaust zu erreichen. |