20. Internationales Kinderfilmfestival startet am 15.11.   

erstellt am
14. 11. 08

Zwischen 15. - 23. November 2008 - Sonderpreis für Philippe Muyl
Wien (rk) - Seit 1989 zeigt das Internationale Kinderfilmfestival Wien außergewöhnliche Filme für ein außergewöhnliches Publikum. Auch das Jubiläumsfestival 2008 will mit spannenden, berührenden, fantasievollen und lustigen Erzählungen über Kinder und Jugendliche aus aller Welt das Publikum begeistern. Gezeigt werden die Filme im Cinemagic (1., Friedrichstrasse 4, Telefon: 4000-83400), im Hollywood Megaplex SCN (21., Ignaz-Köck-Straße 1, Telefon: 271 66 79)und im Votiv Kino (9., Währinger Straße 12, Telefon: 317 35 71). Im Gartenbau Kino (1., Parkring 12) findet die Eröffnung statt.

Hauptprogramm zeigt elf österreichische Erstaufführungen
Mit elf österreichischen Erstaufführungen im Hauptprogramm, vier Filmen in der Retrospektive und vier Sonderprogrammen in insgesamt 47 Vorstellungen lässt das Kinderfilmfestival 2008 keine Wünsche offen. Das Spektrum der auf internationalen Festivals präsentierten und zum Teil mehrfach ausgezeichneten Produktionen aus zehn Ländern reicht von Animationsfilmen für das jüngste Publikum bis zu formal reizvollen Auseinandersetzungen mit der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen aus der ganzen Welt.

Der niederländische Eröffnungsfilm "Wo ist Winkys Pferd?" richtet sich an alle Altersgruppen und ist ein Filmerlebnis für die ganze Familie. Die Fortsetzung von "Ein Pferd für Winky" (Festival 2006) zeichnet sich durch eine durchgängige Kinderperspektive aus, und Ebbi Tam als Winky wird sich auch dieses Mal in die Herzen der kleinen und großen ZuschauerInnen spielen.

Magische Unterhaltung - ebenfalls für die ganze Familie - bietet der französisch-kanadische Film "Magique!" von Philippe Muyl, der sich an ein heutzutage seltenes Genre gewagt und seine Geschichte in ein Musical verpackt hat. Der Regisseur wird bei den Vorstellungen anwesend sein.

Fast beiläufig greift der dänische Film "Karlas Welt" die alltäglichen großen und kleinen Herausforderungen einer Zehnjährigen auf und verdichtet sie zu einer erstaunlich differenzierten Geschichte, die Regisseurin Charlotte Sachs Bostrup sensibel aus der Perspektive des Mädchens erzählt. Ganz anders die Probleme des kleinen Mexikaners, der sich in "Teos Reise" mit seinem Vater auf eine gefährliche Odyssee begibt. Auch Walter Doehner hat das Thema der illegalen Einwanderung in seinem Werk bewusst durch die Augen seiner kleinen Protagonisten gestaltet.

Aus Ungarn stammt der außergewöhnliche Animationsfilm "Egon und Dönci", der ohne Dialoge auskommt und ganz von farbenprächtigen, plastischen Bildern, skurrilen Figuren und Musik lebt, die sich als Geschichte vergangener Jahrhunderte leitmotivisch durch den Film zieht.

Ein Mystery-Thriller für Kinder von 8 bis 12 Jahren ist der norwegische Film "Die 10 Leben der Titanic", der von seiner stillen Spannung lebt, die sich aus dem Aufeinanderprallen von Vision und Wirklichkeit ergibt und dabei ganz ohne Horror-Action auskommt.

Weiters im Hauptprogramm zu sehen sind "Bunt" aus Südkorea, "Fahrradmücken und Tanzmücken aus Dänemark, "Laban, das kleine Gespenst" aus Schweden, "Rot wie der Himmel" aus Italien und "Der Sommer ´69" aus Kanada.

Rückblick und "Lieblingsfilme"
Gegründet wurde das Kinderfilmfestival 1989 von Franz Grafl und Michael Roth, 1991 bzw. 1993 stießen Elisabeth Lichtkoppler und Martina Lassacher zum Team, das in dieser Konstellation noch heute zusammenarbeitet. Die vier OrganisatorInnen besuchen alljährlich die wichtigsten internationalen Filmfestivals in ganz Europa, die Filmauswahl wird gemeinsam getroffen.

Die Retrospektive bietet heuer einen kleinen Rückblick auf 19 Jahre Festivalgeschichte: Jede/r der vier OrganisatorInnen hat einen "Lieblingsfilm" der vergangenen Jahre ausgewählt, der dem Publikum (noch einmal) vorgestellt wird. Bei insgesamt mehr als 250 Filmen, die in den 20 Festivalprogrammen gezeigt wurden, keine einfache Entscheidung.

Rahmenprogramm bietet Einführung in das Medium Film
"Große Kunst für kleine Augen" ist nicht nur ein Leitgedanke des Festivals, sondern auch der Titel eines Vortrags zum Thema Film der beiden Festivalmitarbeiterinnen Martina Lassacher und Anna Hofmann. In eineinhalb Stunden werden den teilnehmenden Kindern ab 8 Jahren Besonderheiten des Mediums Film anhand von konkreten Beispielen aus dem aktuellen Festivalprogramm näher gebracht. Das Interesse an diesem Angebot ist groß, da es für diese Altersgruppe kaum vergleichbare filmpädagogische Veranstaltungen gibt.

Zum Internationalen Tag der Kinderrechte gibt es erstmals in der Geschichte des Festivals eine Abendvorstellung ("Teos Reise") für Erwachsene und (ältere) Kinder. Der Theaterworkshop (zum Film "Rot wie der Himmel") findet heuer bereits zum vierten Mal statt.

Der norwegisch-schwedische Film "Die Farbe der Milch" wird im Rahmen einer Kooperation mit der Filmschau "Wissenschafterinnen im Film" am 23. November in einer Sonderveranstaltung (Einführung und Diskussion: Martina Lassacher) im Votivkino zu sehen sein. ("Wissenschafterinnen im Film" ist eine gemeinsame Veranstaltung von Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung und VOTIV KINO, in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Filmmuseum).

Kinderjury bestimmt über UNICEF-Preis
Auch beim 20. Festival wird die Kinderjury (zwölf Mädchen und ein Junge im Alter zwischen 10 und 14 Jahren) aktiv mitarbeiten. Sie wird den Preis für den besten Film des Festivals verleihen und den Film, der sich besonders für die Rechte von Kindern und Jugendlichen einsetzt, mit dem UNICEF-Preis auszeichnen. Der UNICEF-Preis wird seit dem Jahr 2000 vergeben. Zur Eröffnungsvorstellung im Gartenbaukino sind darüber hinaus die ehemaligen Mitglieder der Kinderjurys der vergangenen Jahre eingeladen.

Ehrengäste aus Schweden und Frankreich
Zusätzlich zu den bereits etablierten Preisen wird das Organisationsteam anlässlich des 20-Jahre-Jubiläums einen einmaligen Sonderpreis an Ehrengast Philippe Muyl vergeben, der mit "Magique!" nach "Die Kuh und der Präsident" - im Jahr 2000 mit dem Preis der Kinderjury ausgezeichnet - und "Der Schmetterling" (2004) bereits zum dritten Mal mit einem seiner herausragenden Filme beim Internationalen Kinderfilmfestival vertreten ist. Weiters in Wien erwartet wird die schwedische Regisseurin Solveig Nordlund. Ihr Film "Comédia Infantil" nach dem Roman "Der Chronist der Winde" von Henning Mankell läuft in der Retrospektive.
     
Informationen: http://www.kinderfilmfestival.at    
     
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