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Regierungsverhandlungen im Einfluß der Post-Pläne |
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erstellt am
13. 11. 08
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Faymann
fordert rasche Regierungsbildung
Regieren neu heißt, Probleme nicht wegschieben
Wien (sk) - "Jetzt ist es notwendig, sich zusammenzusetzen und positiv an einer Lösung
mitzuarbeiten", betonte SPÖ-Vorsitzender Werner Faymann am 12.11. vor dem Sonderministerrat im Parlament.
Daß der Finanzminister in Bezug auf das Post-Problem kein ernsthaftes Gespräch gesucht habe, kann Faymann
nicht verstehen. Zukünftig solle man sich zusammensetzen, wenn es ein Problem gibt, betonte der SPÖ-Vorsitzende.
"Wir müssen jetzt jede Minute nützen, um zu einem Ergebnis zu kommen. Keine Krise ist dazu da, um
aufgeschoben zu werden", so Faymann.
Die unterschiedlichen Strategien die Post betreffend würden keinen Spalt in die Koalitionsverhandlungen treiben.
Der ÖVP-Kritik, Faymann sei zu stark von der Gewerkschaft gelenkt, widerspricht der SPÖ-Vorsitzende.
"Die Arbeitnehmer werden mir nie gleichgültig sein", erläuterte Faymann, der sich froh zeigte,
daß er mit der Gewerkschaft gut zusammenarbeite. Der Finanzminister sei nun gefordert, aber auch jeder andere,
erklärte Faymann, der zu "Teamwork" aufrief. Die Problematik zeige, daß eine Übergangsregierung
nicht "zur Lösung der wichtigen Fragen" komme, betonte Faymann, der sich für eine "rasche
Regierungsbildung" aussprach. Eine mögliche Koalitionsbildung am Montag konnte Faymann nicht bestätigen,
er sei aber "interessiert daran, daß es zu einem raschen Ergebnis kommt". Mögliche Postenbesetzungen
seien kein Thema, zuerst ginge es um "die wesentlichen inhaltlichen Fragen", so der SPÖ-Vorsitzende. |
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Pröll: Versorgungsgarantie von Post-Management gefordert
Probleme dürfen nach Ansicht Prölls nicht einbetoniert und auf die lange Bank
geschoben werden
Wien (övp-pd) - Der gf. ÖVP-Bundesparteiobmann Josef Pröll verlangt vom Post-Management eine
absolute Versorgungsgarantie und betont, dass vor allem die Versorgung für ältere und nicht mobile Menschen
im ländlichen Raum gewährleistet bleiben muss.
Pröll zeigt sich enttäuscht darüber, dass das Management nur von Post-Standortschließungen
und Personalreduktion spricht. Vielmehr sollte man sich mit der Frage beschäftigen, wettbewerbsfähig
zu bleiben bzw. zu werden. Der gf. ÖVP-Chef fordert auch eine Versorgungsgarantie, vor allem für die
Standorte in den Gemeinden. Dort, wo ein Postamt aus ökonomischer Sicht zu schließen ist, muss Ersatz
mit intelligenten Lösungen gefunden werden. Dieser Ersatz darf aber nicht die Qualität der Dienstleistung
beeinträchtigen. Vielmehr soll vor allem bei den Öffnungszeiten die Chance zur Verbesserung des Services
genutzt werden, betont Pröll.
Sofortige Lösung der Probleme
Probleme dürfen nach Ansicht Prölls nicht einbetoniert und auf die lange Bank geschoben werden. Die Politik
hat jetzt die Aufgabe zu gewährleisten, dass die Post weiter fit für den Wettbewerb wird, stellt der
gf. ÖVP-Chef fest. Zur Frage der Schließungen meint Pröll, dass es nicht sein kann, eine Zahl hinzustellen
und zu sagen "Weg damit". Das ist Pröll zu eindimensional und wird sicher nicht dessen Zustimmung
finden. "Ich bin dagegen, die Köpfe rollen zu lassen, die Köpfe sollen rauchen", unterstreicht
Pröll. |
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Kickl: Post: Gewerkschafts-Zorn müsste sich vor allem gegen Faymann richten
SPÖ-Infrastrukturminister hatte in diesem Bereich enorme Verantwortung
Wien (fpd) - "Die Kampfmaßnahmen der Post-Gewerkschaft müssten sich eigentlich vor
allem gegen den ressortzuständigen Minister, in diesem Fall SPÖ-Chef Werner Faymann, richten", so
der Kommentar von FPÖ-Generalsekretär und Arbeitnehmersprecher NAbg. Herbert Kickl zum Protest der Belegschaftsvertreter
bei der Aufsichtsratssitzung der Österreichischen Post AG sowie dem heutigen Beschluss der Post-Gewerkschafter
zur Vorbereitung von Kampfmaßnahmen.
Die vollständige Liberalisierung auf dem Postmarkt sei seit langem bekannt, trotzdem habe der zuständige
Infrastrukturminister nichts in dieser Richtung unternommen. Weiters habe dieser offenbar auch weggesehen, als
diverse Beratungsfirmen ihre Kahlschlagskonzepte für die Post AG entwickelt hätten. "Es gibt hier
eine enorme politische Verantwortung, die durch die Staatsanteile an der Post entsteht. Die Gewerkschafter sollten
sich daher auch die Frage stellen, wie das Post-Management überhaupt derartige Überlegungen anstellen
konnte, wenn etwa Faymann angeblich von nichts gewusst habe. Entweder gibt es einen Infrastrukturminister, der
für die Versorgungssicherheit im Postbereich zuständig ist, oder eben nicht", so Kickl abschließend.
Nicht nur das Post-Management müsse für das derzeitige Chaos zur Verantwortung gezogen werden, sondern
auch Faymann. Es sei denn, dieser verfüge neuerdings über eine Generalunzuständigkeitskompetenz. |
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Strutz: Faymann auf ganzer Linie gescheitert
Bevölkerung zahlt bei Poststreik wieder die Zeche für Regierungsversagen
Wien (bzö) - "SPÖ-Verkehrsminister Werner Faymann hat wieder einmal auf ganzer Linie
versagt. Faymann ist bei Telekom, AUA, ÖBB und jetzt auch bei der Post mit seiner Showpolitik gescheitert
und versucht sich jetzt als Teflonminister einfach abzuputzen, anstatt die Verantwortung für sein Versagen
zu übernehmen", so die Reaktion von BZÖ-Generalsekretär Martin Strutz auf die dramatischen
Entwicklungen bei der Post. Gegen Faymann sei ja sogar Gusenbauer ein Erfolgsmodell gewesen. Faymann habe sich
durch sein Dauerversagen endgültig als Bundeskanzler disqualifiziert, denn ein Politiker, der in einem Ministeramt
keinerlei Führungsqualität bewiesen habe, sei als Bundeskanzler untragbar, so Strutz.
"Wenn es auf Grund von Faymanns Versagen einen Poststreik zu Weihnachten gibt, dann zahlen wieder einmal die
Österreicherinnen und Österreicher die Zeche für die Inkompetenz der Großen Koalition".
Faymann habe wieder einmal am Rücken der Bürger Hoffnungen geweckt, die er weder erfüllen kann noch
will. "Pleiten-, Pech-, und Pannen-Werner verkauft die Österreicher für blöd, während
zu Weihnachten bei der Post die Lichter ausgehen", so Strutz abschließend. |
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Moser: Faymanns Post-Verordnungsvorschlag ist Scheinaktivität und rechtlich fragwürdig
Faymann versucht nun einmal mehr, populistisch Leadership vorzutäuschen und mit großer
Geste weitgehende Scheinaktivität zu zelebrieren.
Wien (grüne) - "Dass Infrastrukturminister Faymann gerne Ruhe bei der Post hätte,
ist verständlich. Den Wirbel der letzten Tage hat er aber großteils selbst zu verantworten. Diese Verantwortung
für die Post-Kahlschlagspläne kann Faymann genauso wenig mit einer populistischen Schnellschuss-Verordnung
abschütteln, wie der Finanzminister seine Verantwortung für die katastrophale ÖIAG-Performance bei
der Post", hält Gabriela Moser, Infrastruktursprecherin der Grünen fest.
"Faymann hat zwei Jahre lang als politisch Verantwortlicher in Österreich genau gar nichts getan, um
die Zukunft der Post in einem veränderten Umfeld zu sichern. Zusätzlich hat er in Brüssel ohne Not
auf zwei wichtige Jahre Ãœbergangsfrist bis zur Voll-Liberalisierung des Postmarktes in Österreich
verzichtet. Wer ein derartiges lückenloses Desinteresse an der nötigen politischen Sacharbeit zeigt,
darf sich über Chaos und ´kreative´ Management-Ideen auf dem Rücken der Allgemeinheit
nicht nur nicht wundern, sondern hat sie selbst zu verantworten", unterstreicht Moser.
Faymann versucht nun einmal mehr, populistisch Leadership vorzutäuschen und mit großer Geste weitgehende
Scheinaktivität zu zelebrieren. Eine Verordnung in der geplanten Form ist rechtlich fragwürdig und bleibt
weit hinter Regelungen zurück, die in Deutschland seit Jahren Stand der Dinge sind. Moser: "Wenn in Deutschland
eine Mindest-Versorgungsdichte mit Postfilialen auf sachlicher Basis ebenso existiert wie ein Mindestlohn und Mindestqualitätskriterien
für alle Mitbewerber, gibt es für Faymann kein Pardon.
"In Österreich haben wir den reinsten Wildwuchs im Postmarkt, die Servicequalität für die Kunden
wird immer schlechter, die Arbeitsbedingungen bei den Subunternehmern und Konkurrenten der Post spotten jeder Beschreibung,
und das Postmanagement macht was es will! Wie die Grünen hat auch die SPÖ in Oppositionszeiten auf diese
Mängel, die absehbaren Herausforderungen und das Beispiel Deutschlands hingewiesen. Faymann hat aber 2007
mit der Regierungsübernahme ,postwendend‘, darauf vergessen. Jetzt muss der SPÖ-Chef dringend Nägel
mit Köpfen machen statt die Menschen mit Scheinaktivitäten wie seinem Verordnungsentwurf an der Nase
herumzuführen", so Moser. |
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BMVIT: Rahmenbedingungen auf Basis der neuen EU-Postrichtlinie
in Vorbereitung
Neues Postmarktgesetz soll im Frühjahr 2009 in Begutachtung gehen
Wien (bmvit) - Der Zeitpunkt der Öffnung des Postmarktes in Europa wurde mit Beginn 2011 beschlossen,
die entsprechende Richtlinie wurde im Jänner 2008 veröffentlicht.
Auf dieser Basis wird an einem neuen Postmarktgesetz für Österreich im Bundesministerium für Verkehr
gearbeitet. Ziel ist es eine flächendeckende Versorgung Österreichs mit Postdienstleistungen zu gewährleisten
sowie faire Spielregeln in zukünftigen Postmarkt zu ermöglichen. Wettbewerbsverzerrungen und die Benachteiligung
des ländlichen Raumes und damit ein "Rosinen picken" sollen in diesem Markt unterbunden werden.
Gleichzeitig werden Bemühungen unterstützt, um entsprechende Kolletivvertragsregelungen für den
zukünftigen Sektor der Postdienstleister auf Sozialpartnerebene zu finden.
Derzeit wird in allen betroffenen europäischen Ländern an nationalen Ausprägungen der europäischen
Richtlinie gearbeitet.
Es ist geplant einen Entwurf des neuen Postmarktgesetzes in Österreich im Frühjahr 2009 in Begutachtung
zu schicken. |
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Schenz: Mit Populismus löst man keine wirtschaftspolitischen
Probleme!
Politik soll sich aus privatisierten Betrieben heraushalten!
Wien (bmf) - Der Kapitalmarktbeauftragte der Bundesregierung Dr. Schenz erinnert im aktuellen Streit
um die Schliessung von Post-Filialen daran, dass der Wahlkampf schon lange beendet und das Unternehmen bereits
teilweise privatisiert ist.
Schenz: "Die Post AG ist bereits im Jahre 2006 mit Erfolg zu 49 Prozent unter einer namhaften Beteiligung
der Mitarbeiter privatisiert worden. Das Unternehmen stellt einen dividendenstarken, stabilen Wert an der Wiener
Börse dar. Alle Aktionäre haben ein Recht darauf, dass das Unternehmen weiterhin nach wirtschaftlichen
Grundsätzen geführt wird. Allen Stakeholdern einschliesslich der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern
ist am besten durch eine nachhaltige, an betriebswirtschaftlichen Kriterien orientierte Unternehmensführung
gedient!"
Schenz weiters: "Es kann und darf nicht länger Aufgabe der Politik sein, dem Management eines börsenotierten
Unternehmens in das Tagesgeschäft hineinzureden! Im Fall der Post ist die vorrangige Aufgabe der Politik darauf
beschränkt, Rahmenbedingungen zu schaffen, dass das Unternehmen auch im nächsten Jahrzehnt wirtschaftlich
erfolgreich sein kann. Ausschliesslich unter diesem Gesichtspunkt wird die geplante Verordnung zur Änderung
der Universaldienstverordnung zu beurteilen sein."
Schenz abschliessend: "Ich appelliere eindringlich an die Politik, sich aus betriebswirtschaftlichen Entscheidungen
börsenotierter Unternehmen herauszuhalten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Vorstände der Post
AG lediglich die Schliessung hunderter Postämter ohne jede Ausgleichsmassnahme plant. Dieser Eindruck ist
offenbar durch Indiskretionen und medial verbreitete Halbwahrheiten herbeigeführt worden. Normalerweise hat
ein Management Interesse daran, sein Geschäft auszuweiten. Ich bin daher fest davon überzeugt, dass das
Management der Post in diesem Sinne "seine Köpfe rauchen lässt". Eine flächendeckende
Versorgung kann auch durch qualitativ ansprechende Post-Partnerschaften gewährleistet werden, für die
es in Österreich bereits zahlreiche Beispiele gibt!" |
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Post: Neuausrichtung des Unternehmens beschlossen
Werterhaltung des Unternehmens und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung
stehen im Vordergrund
Wien (post) - Der Postmarkt wird sich in Österreich ab dem 1.1.2011 radikal verändern.
Zu diesem Termin verliert die Post das Briefmonopol und Wettbewerber werden in den Markt drängen, um sich
ein möglichst großes Stück dieses „Kuchens“ zu sichern. Der Post entgeht damit die entscheidende
Einnahmequelle, aus der heute die Universaldienstleistung (jeden Tag an jeder Tür) mit deutlich zu hohen Personalkosten
finanziert wird. Die Folge sind Umsatz- und Mengenverluste, die die Wettbewerbsfähigkeit der Österreichischen
Post AG ohne das Setzen von Maßnahmen gefährden. Die Post muss auf die Herausforderung der Liberalisierung
rechtzeitig und schnell reagieren. Die Post ist derzeit zur flächendeckenden Versorgung von ganz Österreich
verpflichtet, ihr werden hohe Qualitätsanforderungen aus der Universaldienstverordnung – die ausschließlich
für die Österreichische Post AG gilt – auferlegt. Darüber hinaus hat die Österreichische Post
AG strukturelle arbeitsrechtliche Wettbewerbsnachteile.
Der Vorstand der Österreichischen Post AG hat deshalb dem Aufsichtsrat am 12.11. ein Strategiepapier zur Veränderung
der Unternehmensstruktur mit folgenden Zielen zum Beschluss vorgelegt:
1. Unveränderte Aufrechterhaltung der flächendeckenden Versorgung mit Postdienstleistungen für die
österreichische Bevölkerung
2. Absicherung der Post-Infrastruktur für den Wirtschaftsstandort Österreich
3. Werterhaltung der Post für Staat und Eigentümer (dzt. rund 1,6 Mrd. EUR)
Damit verbunden wurde die grundsätzliche Neuausrichtung des Unternehmens beschlossen. Es ist dies:
1. Die Intensivierung der Wachstumsstrategie im In- und Ausland
2. Der Ausbau alternativer Betreibermodelle im Filialnetz
3. Die Erhöhung des Anteils privater Zustellung und Sortierung im Brief- und Paketbereich
Die konkreten Umsetzungen sind jeweils in den Budgets der jeweiligen Jahre unter Berücksichtigung der rechtlichen
Rahmenbedingungen zu beschließen. So werden die Maßnahmen für das Jahr 2009 in der nächsten
Aufsichtsratssitzung vom 11.12.2008 beschlossen.
Die Post geht davon aus, dass seitens der Regierung und des Parlaments nun so rasch als möglich jene „Postmarktordnung“
beschlossen wird, die klare und faire Regelungen unter den Wettbewerbern trifft. Heute fehlen jene rechtlichen
Bestimmungen, die allen Mitbewerbern jene Vorschriften und Pflichten auferlegen, die der Markt erfordert und zu
„Chancengleichheit“ führen. |
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