Innsbruck (universität) - Der Plasmaphysiker Alexander Kendl erhält einen der heuer acht vom Wissenschaftsministerium
und dem Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) vergebenen START-Preise. Der Nachwuchsforscher vom Institut
für Ionenphysik und Angewandte Physik erhält damit für seine Forschungsvorhaben eine finanzielle
Starthilfe von bis zu 1, 2 Millionen Euro.
Mit Univ.-Doz. Dr. Alexander Kendl vom Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik ist heuer erneut ein
Naturwissenschaftler der Universität Innsbruck unter den START-PreisträgerInnen. Er folgt damit Dr.
Kathrin Breuker und Dr. Thomas Lörting nach, die die österreichweit höchst dotierte Nachwuchsförderung
im Vorjahr erhielten.
Turbulenzen in magnetisierten Plasmen
Alexander Kendl, geboren am 15. Juli 1971 in Schrobenhausen in Deutschland, studierte von 1991 bis 1996 Physik
an der Universität Augsburg und der Technischen Universität München. Von 2003 bis 2005 war er Marie-Curie
Stipendiat am Institut für Theoretische Physik der Universität Innsbruck. Kendl habilitierte sich im
Jahr 2007 und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik, wo er
die Arbeitsgruppe Komplexe Systeme leitet. Seine zentralen Forschungsbereiche sind die Theoretische Plasmaphysik,
die Fusionsforschung und die Computerphysik. Besonderes Interesse gilt den Turbulenzen in magnetisierten Plasmen,
mit denen er sich auch im Rahmen seiner Habilitationsschrift beschäftigte: Ähnlich wie in Luftströmungen
in der Atmosphäre kann in Plasmen die Selbstorganisation von Wellen und Wirbeln auf kleinen Skalen zu großräumigen
Strömungen führen. Simulationen derartiger Plasmaströmungen sind nicht zuletzt für Bau und
Betrieb von Fusionsreaktoren - wie das internationale Fusionsexperiment ITER von Bedeutung.
Höchstdotierte Nachwuchsförderung in Österreich
Die START-Auszeichnung des Wissenschaftsministeriums wird durch den Fonds FWF vergeben und stellt mit
bis zu 200.000 Euro pro Jahr die höchstdotierte und anerkannteste Förderung von NachwuchsforscherInnen
dar. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden von einer internationalen Fachjury ausgewählt.
Junge WissenschaflterInnen sollen aufgrund ihrer bisher geleisteten wissenschaftlichen Arbeit die Chance erhalten,
in den nächsten sechs Jahren finanziell weitgehend abgesichert, ihre Forschungsarbeiten zu planen und eine
eigene Arbeitsgruppe aufzubauen. Nach drei Jahren haben sie sich einer Zwischenevaluierung zu stellen. |