Höchst dotierter Preis für Literatur aus dem Osten und Südosten Europas – Verleihung
am 20. November 2008 im Rahmen der Buchmesse
Wien (leisure) - Der Bank Austria Literaris, der 2008 zum zweiten Mal vergeben wird, ist mit einem
Gesamtvolumen von 100.000 Euro der derzeit höchstdotierte Förderpreis für Literatur aus Ost- und
Südosteuropa. Diese Fokussierung deckt sich mit den wirtschaftlichen Aktivitäten der Bank Austria, die
im Verbund der UniCredit Group marktführend in dieser Wachstumsregion ist. Vor allem aber ergänzt sie
die bereits bestehenden und breit gefächerten Kulturpartnerschaften der Bank Austria. Mit KulturKontakt Austria
und dem Wieser Verlag agieren zudem zwei Institutionen als Partner, die ebenfalls über umfangreiche Erfahrungen
im Osten Europas verfügen.
Unter der Leitung des tschechischen Schriftstellers und P.E.N.-Präsidenten Jirí Gruša hat die Jury
auch dieses Jahr wieder zahlreiche Kandidaten diskutiert. Aus rund 800 gesichteten Texten wurde eine Shortlist
von 25 Titeln erstellt, unter denen die Gewinner des Bank Austria Literaris 2008 ermittelt wurden:
Gewinner des Bank Austria Literaris 2008 ist der slowakische Autor Agda Bavi Pain mit seinem Werk "Koniec
sveta" (Am Ende der Welt). Auf den Plätzen zwei und drei folgen Srdan Valjarevic, Serbien, mit "Komo"
(Como) und Palmi Rancev, Bulgarien, mit "Malko kasmet za po-kasno" (Ein bisschen Glück für
später). Heuer wurde auch ein Sonderpreis für Lyrik vergeben, der an den slowakischen Dichter Rudolf
Jurolek für sein Buch "Život je možný" (Das Leben ist möglich) geht. Die Preise wurden
am 20. November 2008 im Wiener Metro Kino verliehen.
Darüber hinaus erhalten Katarina Marincic (Slowenien), Sigitas Parulskis (Litauen), Ion Manulescu (Rumänien),
Aleksej Iwanow (Russland), Peter Semolic (Slowenien), Tanja Stupar-Trifunovic (Bosnien-Herzegowina) und Eugeniusz
Tkaczyszyn-Dycki (Polen) einen vierwöchigen Aufenthalt in Wien.
Mikrokosmos des Wandels
Die Literatur Osteuropas ist im Aufbruch. Wie keine andere Region reagiert sie seit Jahren auf eine sich im radikalen
Wandel befindliche Welt. Der erzählerische Ausdruck eines Neuanfangs, die Phantasie der Gestaltungsfreiheit
und die unerschrockene Erforschung des mittlerweile gar nicht mehr so Neuen sind nur einige der Merkmale dieser
vergleichsweise jungen Szene. Ihre handwerkliche Qualität ist zudem bemerkenswert und bildet die Grundlage
für einen ganz eigenen Erzählstil, der die osteuropäische Literatur zu einer gewichtigen Strömung
des frühen 21. Jahrhunderts macht - zur Literatur der Stunde.
Europa als Gewinner
"Die Bank Austria sieht ihre Verantwortung vor diesem Hintergrund darin, mit viel Wissen und Gespür
für diese wichtige Region eine Bühne zu schaffen, die es Autoren ermöglicht auf ein starkes Netzwerk
zuzugreifen und mit ihrem Potential einen großen Lesermarkt zu erobern", sagt Bank Austria Vorstandsvorsitzender
Erich Hampel. "Dies ist für alle Beteiligten ein Gewinn: Die Kulturlandschaft Osteuropas, die Autoren
selbst, die Leserinnen und Leser - und nicht zuletzt für Europa insgesamt, das ein großes Interesse
daran hat, weiter zusammenzuwachsen. Die Bank Austria sieht sich in diesem Verbund als Partner und unterstützt
die Integration Zentral- und Südosteuropas auf vielen Ebenen."
Roadmap für den Durchbruch
Die prämierten Werke der drei Hauptpreisträger des Bank Austria Literaris 2008 sind bereits mit
Unterstützung von KulturKontakt Austria ins Deutsche übersetzt und im Wieser Verlag erschienen; der Sieger
bekommt darüber hinaus einen Förderpreis von 7.500 Euro. Die Siegertexte - wie auch die von sieben weiteren
ausgezeichneten Autoren - werden im Rahmen einer Lesereihe in Wien präsentiert. Die Autoren erhalten so die
Möglichkeit, sich einem größeren Publikum persönlich vorzustellen und auf die Vielschichtigkeit
ihrer literarischen Heimat aufmerksam zu machen.
Diese "literarische Reise" begann mit der Gala im Wiener Metrokino: Festredner war der Schriftsteller
György Dalos, Jurymitglied und Vermittler zwischen den literarischen Welten. |