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Erster Magnetresonanz-tauglicher Herzschrittmacher in Graz implantiert |
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Grazer Univ.-Klinik für Chirurgie als eines von vier weltweiten Zentren Graz (universität) - Bei einem Durchbruch in der Medizintechnik haben die Herzchirurgen der Grazer Univ.-Klinik für Chirurgie mitgewirkt. Der erste Patient erhielt einen neuen Herzschrittmacher, der auch in Magnetresonanz-Tomographen störungsfrei funktioniert. Bisher war Herzschrittmacher-Patienten eine Untersuchung mit diesem bildgebenden Verfahren verwehrt. MR-Untersuchungen sind aber gerade für neurologische Befunde oder Herzuntersuchungen aufgrund ihrer exakten, mehrschichtigen Darstellung der untersuchten Körperstellen besonders wichtig. Außerdem hat diese Untersuchung keine Strahlenbelastung. "Damit schließen wir eine wichtige Lücke bei den Diagnosemöglichkeiten für unsere Herzpatienten", sagte Univ.-Prof. Dr Karlheinz Tscheliessnigg, Vorstand der Univ.-Klinik für Chirurgie und Leiter der internationalen Multi-Center-Studie. "Schließlich können Träger von Herzschrittmachern wie alle anderen Menschen krank werden. Bisher konnten wir sie nicht mit dem MRT untersuchen." Dies sei mit dem neuartigen Schrittmacher namens Enrhythm MRI (Medtronic) jetzt in den meisten Körperzonen erstmals möglich. Die Univ.-Klinik für Chirurgie in Graz führt als eine der vier weltweiten Zentren die Multi- Center-Studie durch. Andere Standorte sind in den Deutschland und St. Pölten (Österreich). In Österreich leben rund 50.000 Menschen mit einem Herzschrittmacher. Diese Geräte sorgen mit elektrischen Impulsen dafür, daß das Herz schnell genug schlägt. Diese Impulse geben sie über feine, speziell konstruierte Leiter, so genannte Elektroden, ab, die ins Herz reichen. Die Elektronik und die Elektroden herkömmlicher Schrittmacher sind empfindlich gegen stärkere elektromagnetische Felder. Um ganz sicher zu gehen, müssen deswegen Schrittmacherträger beispielsweise die Sicherheitsschleusen auf Flughäfen meiden und sich per Hand kontrollieren lassen - eine Prozedur, die auch künftig erforderlich bleibt. Bei Untersuchungen im Magnetresonanz-Tomografen treten ebenfalls starke elektromagnetische Felder auf. Das Enrhythm-MRI-Schrittmachersystem ist jedoch so konstruiert, daß bei Einhaltung bestimmter Bedingungen während der Untersuchung weder die Elektronik schaden nimmt, noch die Elektroden unerwünschte Ströme ins Herz leiten. Der Implantation des neuen Gerätes in Graz ging die Europäische Zulassung im Oktober voraus. Mit der Implantation des neuartigen Systems untermauert die Universitätsklinik für Chirurgie in Graz abermals ihre Rolle als führendes Herzzentrum. Derzeit werden in Graz pro Jahr rund 620 Herzpatienten mit Schrittmachern versorgt. |
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Informationen: http://www.meduni-graz.at/ | ||
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