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Debatte um Schließung von Postfilialen
vorerst beendet |
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erstellt am
20. 11. 08
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Faymann:
Schließung von 1.000 Postfilialen vom Tisch
Infrastrukturministerium will Post in Bezug auf Liberalisierung unterstützen
Wien (sk) - Die Schließung von 1000 Filialen der Post ist laut Infrastrukturminister Werner
Faymann "vom Tisch", es sei für ihn auch "politisch unvorstellbar", eine derart hohe Anzahl
an Postämtern zu schließen, so der SPÖ-Vorsitzende am 19.11. nach dem Postgipfel, der im Finanzministerium
stattgefunden hat. Faymann betonte weiters, daß es in der Sitzung eine klare Mehrheit gegeben habe, daß
ein derartiger Kahlschlag nicht in Frage komme. Insgesamt sei der Postgipfel ein Erstgespräch gewesen, um
die Positionen abzuklären, er habe auch vor dem Beginn des Gipfels nicht damit gerechnet, daß heute
alle Fragen gelöst werden. *
Von Seiten des Infrastrukturministeriums werde man auf jeden Fall das erste Halbjahr 2009 nützen, um zu prüfen,
wie man die Post unterstützen könne. Für ihn sei vorstellbar, so Faymann, eine Maßnahme zu
setzen, etwa eine Verordnung zu erlassen, daß jene Anbieter, die im Zuge der Liberalisierung 2011 neu auf
den Markt kommen, in ganz Österreich flächendeckend verteilen müssen oder über ein Lizenzverfahren
finanziell dazu beitragen, daß andere Anbieter flächendeckend verteilen. Diese Verordnung müsse
in engster Abstimmung mit EU-rechtlichen Bestimmungen erfolgen, so Faymann.
Der Infrastrukturminister betonte, daß Fragen wie Postpartnerschaften, der elektronische Bereich und die
Erschließung neuer Geschäftsfelder Aufgabe des Post-Vorstandes seien. Die Politik könne jedoch
in der Frage der Liberalisierung unterstützen. Faymann betonte auch, daß die Aufgabenverteilung zwischen
ihm und Finanzminister Molterer bezüglich der Post klar sei und er diese nie in Frage gestellt habe. Molterer
sei für den Betrieb zuständig, während er für die "wie ich sie nenne, Qualitäts-
oder Konsumentenschutzverordnung" zuständig sei.
Eine zukünftige Regierung müsse sich insgesamt die Frage stellen, wie Betriebe zu führen seien,
die ganz oder teilweise in staatlicher Hand seien, denn man könne "nicht von Konjunkturprogrammen reden
und für die eigenen Betreibe gelten die nicht". |
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Molterer: Runder Tisch war wichtiger Dialog aller Entscheidungsträger
Post muß Wachstumsstrategie weiterverfolgen und flächendeckende Servicequalität
sicherstellen
Wien (bmf) - Am 19.11. fand auf Initiative von Vizekanzler Wilhelm Molterer ein runder Tisch gemeinsam
mit Infrastrukturminister Werner Faymann, den Landeshauptmännern Herbert Sausgruber und Gerhard Dörfler,
mit Gemeinde- und Städtebund in Person von Präsident Helmut Mödlhammer und Bürgermeister Heinz
Schaden, dem Vorstand der Post AG unter der Führung von Generaldirektor Anton Wais, mit den Personalvertretern
der Post AG Gerhard Fritz und Manfred Wiedner, sowie dem Aufsichtsratsvorsitzenden und ÖIAG-Chef Peter Michaelis
statt. Das Gespräch war ein intensiver und zukunftsorientierter Dialog.
"Die Post muß auf Basis der Aufsichtsratsbeschlüsse die Wachstumsstrategie weiterverfolgen,
um einerseits die flächendeckende Servicequalität zu garantieren und andererseits möglichst vielen
Menschen Arbeit zu geben", so Vizekanzler und Finanzminister Molterer. "Für alle Beteiligten ist
klar, daß in Hinblick auf die auch bereits vom Infrastrukturminister im Europäischen Rat erfolgte Zustimmung
zur Postliberalisierung innerstaatlich ein rasches Handeln und eine Umsetzung und Vorbereitung durch ein neues
Postgesetz und eine neue Universaldienst-Verordnung erforderlich ist. Damit werden faire Wettbewerbsbedingungen
und -voraussetzungen für die Zukunft der Postleistungen geschaffen."
Diese Vorbereitung umfasse vor allem das Unternehmen Post AG selbst, das auf Basis seiner Aufsichtsratbeschlüsse
im Sinn des Aktienrechts handle und zu handeln verpflichtet sei. Im Verlauf der Sitzung wurde klar gestellt, daß
eine konkrete, in Zahlen gegossene, Umsetzung der Zukunftsstrategie erstens im Rahmen des jährlichen Budgets
beschlossen wird und zweitens die langfristigen Planungen auch von den noch ausständigen rechtlichen Rahmenbedingungen
abhangen. Folgende Punkte sind zu berücksichtigen:
- Es besteht keinerlei Zweifel, daß es eine flächendeckende und qualitätsorientierte Versorgung
mit Postdiensten gibt und weiterhin geben wird.
- Seitens des Infrastrukturministers wird im nächsten halben Jahr ein Entwurf des Postgesetzes und der Universaldienstverordnung
erarbeitet.
- Zukünftige Strategien der Post AG hängen wesentlich mit der Erarbeitung dieser Rahmenbedingungen
zusammen.
- Ebenso wird es eine rechtzeitige Information und Gespräche gemäß § 4 Postgesetz mit den
Gemeinden und Ländern geben.
- Ein konstruktiver und zukunftsorientierten Dialog mit der Personalvertretung über Fragen und Sorgen der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Post AG zu führen, ist unerlässlich; die Arbeiten für einen
Branchenkollektivvertrag werden intensiv fortgesetzt.
- Unabhängig davon wurde vom Postvorstand klar gestellt, daß es im Jahr 2009 keinerlei betriebsbedingten
Kündigungen geben wird. Fortgesetzt werden Gespräche zu personellen Rahmenfragen.
- Ebenso klargestellt wurde, daß das Post-Management weiterhin Gespräche mit allen Beteiligten führt,
um den schon bisher erfolgreichen Weg als wirtschaftliches Unternehmen fortsetzen zu können.
"Damit ist", so Vizekanzler Molterer, "klar gestellt, daß sich die österreichische
Bevölkerung keine Sorgen um eine sichere und qualitative Postversorgung machen muß. Gleichzeitig muß
es im Interesse aller Entscheidungsträger sein, daß in den kommenden Jahren die Post AG unter den neuen
Bedingungen als erfolgreiches Unternehmen und starker Arbeitgeber zur Zufriedenheit aller arbeiten kann."
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Herbert: "Runder Tisch" prolongiert das Post- Dilemma
Polit-Show von SPÖ und ÖVP statt konkreter Lösungsansätze
Wien (fpd) - "Enttäuschend und ohne konkrete Zukunftsoption für die Bediensteten der
Post" so beurteilt der freiheitliche Sprecher für den öffentlichen Dienst, NAbg Werner Herbert,
das Ergebnis des Runden Tisches im Finanzministerium.
Einmal mehr wurde es verabsäumt, die entscheidenden Weichen für die Zukunft der Post und deren Bedienstete
zu stellen, es wurden nur unverbindliche politische Erklärungen abgegeben, so Herbert weiter.Bezeichnend für
das absurde politische Bild des gestrigen Runden Tisches von Vizekanzler Molterer und Infrastrukturminister Faymann
ist auch, daß dabei die entscheidenden Sparpläne der Post für 2009 nicht behandelt wurden, sondern
die entsprechenden Zahlen erst in der nächsten Aufsichtsratsitzung im Dezember bekannt gegeben werden.
Eine völlig unverständliche Vorgehensweise, so Herbert, denn gerade die angekündigten Einsparungen
- nicht nur bei den Postbediensteten, sondern auch hinsichtlich der vom Zusperren bedrohten Postämtern -
waren ja jene zentrale Frage, um die sich die den letzten Tagen alles gedreht hat, so Herbert. Und gerade dieser
wichtige Punkt wurde bei diesem Runden Tisch nicht erörtert, was nicht gerade für die Lösungskompetenz
und Durchsetzungskraft der beteiligten Minister Faymann und Molterer spricht.
So wurde einmal mehr, anstelle faktische Lösungsansätze zu konkretisieren, lediglich auf dem Rücken
der betroffenen Post-Bediensteten eine verantwortungslose Polit-Show abgehalten.Herbert fordert SPÖ und ÖVP
abschließend auf, endlich die dringend notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen für optimale Wettbewerbsvoraussetzungen
der Post zu schaffen, um so auch die gefährdeten Arbeitsplätze bei der Post weitgehend sicherzustellen. |
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Moser: Heiße Luft und weiter keine Konsequenzen
Grüne kritisieren substanzlosen Post-Gipfel und fordern rasche gesetzliche Reformen
Wien (grüne) - "Nichts beweist die Notwendigkeit einer Parlamentssitzung zum Thema 'Politische
Verantwortung für die Zukunft der ÖIAG/Post' so deutlich wie die heißen substanzlosen Dampfwolken
des Postgipfels im Finanzminsiterium!", kritisiert die Infrastruktursprecherin der Grünen, Gabriela Moser.
Molterers Runder Tisch kreist auf der Stelle, bekannte Standpunkte werden nun persönlich ausgetauscht, statt
daß endlich ein Postmarktgesetz zum Schutz vor unfairem Wettbewerb paktiert und eine Universaldienstverordnung
mit Versorgungssicherheit der Bevölkerung geschnürt wird. Faymann soll nicht um den heißen Brei
herumreden und pure Ankündigungspolitk betreiben, sondern endlich für klare gesetzliche Verhältnisse
zur Aufrechterhaltung der flächendeckende Postdienste sorgen. "Der Zeitpunkt der Liberalisierung steht
vor der Tür, die PostAG will Dividenden erhöhen, massiver Stellenabbau und Service-Einbruch droht und
Molterer bzw. Faymann bleiben auf politischer Tauchstation unter Runden Tischen. |
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Schaden: Mitsprache der Kommunen gesichert
Massiver Stellenabbau ist vorerst vom Tisch
Wien (rk) - "Das Schreckensszenario von Hunderten Postamtsschließungen und den damit verbundenen
massiven Stellenabbau ist vorerst vom Tisch", so Städtebund-Vizepräsident Bürgermeister Dr.
Heinz Schaden unmittelbar nach Beendigung des Postgipfels. "Wir haben klar gemacht, daß die flächendeckende
und qualitativ hochwertige Versorgung für Österreichs Städte und Gemeinden unverrückbar ist",
so Schaden weiter.
Die Post hat zugesichert umfassend zu informieren. Österreichs Städte und Gemeinden werden eingebunden,
etwaige Gespräche mit betroffenen Kommunen - im Gespräch ist bekanntlich die Schließung von 25
Filialen - werden dabei sicherlich länger als die gesetzlich vereinbarten Freimonate dauern. Das sei allen
Beteiligten klar gewesen, so der Vizepräsident. Die Gespräche werden im ersten Quartal 2009 beginnen
und länger als drei Monate dauern. "Die Zustimmung des Österreichischen Städtebundes zu den
künftigen Maßnahmen der Post hängt davon ab, wie die kommenden Gespräche mit der Post verlaufen
und welche Pläne uns die Post mitteilt", so Vizepräsident Schaden abschließend. |
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Michaelis begrüßt angekündigte Anpassung von Postgesetz
und Universaldienstverordnung
Die besprochenen Weichenstellungen gehen in die richtige Richtung
Wien (öiag) - Beim heutigen Post-Gipfel wurde die in der vergangenen Woche im Aufsichtsrat der
Post beschlossene grundsätzliche strategische Ausrichtung eingehend erörtert. Sie besteht in der Intensivierung
der Wachstumsstrategie im In- und Ausland, dem Ausbau alternativer Betreibermodelle im Filialnetz sowie einer Erhöhung
des Anteils privater Zustellung und Sortierung im Brief- und Paketbereich. Gleichzeitig wurde eine Neufassung von
Postgesetz und Universaldienstverordnung in Aussicht gestellt, um die Chancengleichheit aller Anbieter im voll
liberalisierten Postmarkt zu gewährleisten.
ÖIAG-Vorstand Dr. Peter Michaelis dazu: "Die heute besprochenen Weichenstellungen gehen in die richtige
Richtung. Auch wenn eine frühere Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen für den Postmarkt wünschenswert
gewesen wäre, begrüße ich natürlich die Zusage von Infrastrukturminister Faymann, innerhalb
der nächsten sechs Monate ein neues Postgesetz und eine neue Universaldienstverordnung zu verabschieden. Damit
sollte die Post in absehbarer Zeit eine klare Basis für die detaillierte Anpassung und Umsetzung der im Aufsichtsrat
beschlossenen Langfriststrategie vorfinden. Gleichzeitig wird ein intensiver Dialog mit Ländern und Gemeinden
fortgeführt, um notwendige Schritte umsetzen zu können."
Unterstrichen hat Michaelis in der heutigen Sitzung nochmals die Bedeutung einer Personalagentur, um im Rahmen
allfälliger Umstrukturierungen zeitgerecht über ein geeignetes Instrumentarium für ein verantwortungsvolles
Personalmanagement zu verfügen. Über Empfehlung von Michaelis soll dieses Thema nun weiter vertieft werden. |
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Forderungen nach einem Postmarkt-Gesetzes im 1. Halbjahr 2009
Keine betriebsbedingten Kündigungen in 2009 Servicegarantie für alle existierenden
Postfilialstandorte
Wien (post) - Die notwendige Neuausrichtung der Österreichischen Post AG war am 19.11. Thema
eines "Runden Tisches" unter der Führung von Finanzminister Molterer an dem auch Verkehrsminister
Faymann teilnahm. Neben weiteren Vertretern der Politik und der Personalvertretung der Post war am "Runden
Tisch" auch der gesamte Vorstand der Post vertreten.
Der Postvorstand hat in der heutigen Sitzung des runden Tisches ausdrücklich begrüßt, daß
die Politik sich nunmehr aktiv mit der Frage der Liberalisierung des Postmarktes Anfang 2011 und den damit verbundenen
notwendigen Marktregeln - inklusive Klärung der Universaldienstfinanzierung - auseinandersetzt.
Der Vorstand der Post hat klar unterstrichen, daß die effiziente Führung des Unternehmens die Voraussetzung
dafür ist, daß eine Finanzierung des Universaldienstes - die Verpflichtung zur Versorgung der österreichischen
Bevölkerung mit hoher Qualität - überhaupt erfolgen kann. Die heutigen gesetzlichen Regelungen spezifizieren
das öffentliche Interesse am Postdienst, steht aber nicht im Widerspruch zum Aktiengesetz und damit zur Verpflichtung
des Postvorstandes zu einer effizienten Führung des Unternehmens.
Eine neue "Postmarktordnung" kann nur die Nachteile, die heute für die Post existieren beseitigen,
nicht aber Vorteile festschreiben. Protektionistische Maßnahmen wurden bisher und werden in Zukunft seitens
der EU-Kommission nicht nur abgelehnt, sondern auch massiv bekämpft.
Offensivstrategie der Post
Die Post legte dem "Runden Tisch" eine Offensivstrategie vor, die vorsieht, daß bis zum
Jahr 2010 ein beträchtliches Umsatzwachst angestrebt wird.
Die Offensivstrategien sind in der Division Brief:
- Neue Direktmarketinglösungen, Multi-Kanal Dialogmarketing, Verbundwerbung
- Vertriebsgesellschaften im Ausland
- Adressmanagement, Geomarketing, Dokumentendruck/ Digitalisierung Poststellenmanagement
In der Division Paket:
- Flächendeckendes Kombi-Fracht System in Europa
- Privatzustellung unter der Marke Post.at in CEE
- Temperaturgeführte Pharmalogistik
In der Division Filialnetz:
- Finanzdienstleistungsoffensive gemeinsam mit PSK BANK
- Mobile Finanzberater - KMU Offensive
Damit sind drei wesentliche Punkte zur Versorgungssicherheit der österreichischen Bevölkerung gewährleistet:
- Absicherung der flächendeckenden Versorgung mit Postdienstleistungen für die österreichische
Bevölkerung
- Werterhaltung der Österreichischen Post AG (Anteile im Wert von 1 Milliarde Euro gehören den Österreichern
und Österreicherinnen)
- Keine betriebsbedingten Kündigungen im Jahr 2009, aufgrund vorhandener Potenziale aus normalen Pensionierungen,
hoher Fluktuation und einem seit August dieses Jahres existenten Sozialplan, der bis Ende 2009 mit der Gewerkschaft
vereinbart wurde.
Die konkreten Umsetzungen sind jeweils in den Budgets der jeweiligen Jahre unter Berücksichtigung der rechtlichen
Rahmenbedingungen zu beschließen. So werden die Maßnahmen für das Jahr 2009 in der nächsten
Aufsichtsratssitzung vom 11.12.2008 beschlossen.
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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