Wien (bgf) - Zum Welttag der Kinderrechte am 20. November appelliert Kinder- und Jugendministerin Andrea
Kdolsky an alle gesellschaftlich relevanten Kräfte, sich tatkräftig für eine Verbesserung der Lebenschancen
von Kindern - auch in Österreich - einzusetzen. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung wäre die Verankerung
der Kinderrechte im Grundrechtekalatog der Verfassung, wie dies zuletzt im Regierungsprogramm 2007 vorgesehen war.
Österreich habe die UN-Kinderrechtskonvention bereits 1992 unterzeichnet und damit die Verpflichtung übernommen,
"das Kindeswohl in den Mittelpunkt des staatlichen Interesses zu rücken. Wir müssen alles tun, um
die Rolle der Kinder zu stärken und ihnen jene Mitsprachemöglichkeiten einzuräumen, wie sie in der
Kinderrechtskonvention vorgesehen sind", betonte die Bundesministerin.
Kdolsky verwies hier auf eine in Österreich laufende Initiative. Diese fordert schon im Vorfeld die Auswirkungen
von Gesetzesbeschlüssen auf Kinder zu prüfen. "Ich unterstütze eine Kinderverträglichkeitsprüfung
von Gesetzen, weil sie die Bedürfnisse von Kindern berücksichtigt und dadurch ein bewusstseinsbildender
Effekt erzielt wird", sagte Kdolsky.
Mit dem Audit kinder- und familienfreundliche Gemeinden sei ein konkreter Schritt gelungen, die Bedürfnisse
der Kinder in den Mittelpunkt zu rücken, so Kdolsky.
Ein besonderes Anliegen der Bundesministerin ist der Schutz der Kinder vor Gewalt und Missbrauch. Mit dem Anfang
Oktober zur Begutachtung ausgeschickten Entwurf eines neuen Jugendwohlfahrtsgesetzes, welches am 1. Juli 2009 unter
dem Namen Kinder- und Jugendhilfegesetz in Kraft treten soll, will Kdolsky hier signifikante Fortschritte erreichen.
Neu sind unter anderem eine Präzisierung der Mitteilungspflichten durch Fachleute, die Einführung der
Gefährdungsabklärung und die Erstellung und regelmäßige Überprüfung von Hilfeplänen.
Weiters erwartet sich die Bundesministerin eine Verbesserung der Schnittstellenproblematik im behördlichen
Ablauf.
"In der materiellen Kinder- und Familienförderung spielt Österreich weltweit in der Champions League.
Diesen Spitzenplatz gilt es zu erhalten und abzusichern", bekräftigte die Kinder- und Jugendministerin.
Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die jüngst beschlossene 13. Familienbeihilfe, die "aktuell bereits
ausgezahlt wird und Kindern in einer wirtschaftlich schwieriger gewordenen Zeit zu Gute kommt".
International beispielhaft sei auch das Kinderbetreuungsgeld, das in verschiedenen Modellen sehr flexibel auf die
Bedürfnisse von Eltern und Kindern abgestimmt sei.
"Ich freue mich", so Kdolsky abschließend, "dass es in den letzten Jahren gelungen ist, zahlreiche
Akzente für eine wirksame, kinderfreundliche Politik zu setzen". |