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Regierungsverhandlungen |
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erstellt am
19. 11. 08
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Bures:
Entlastung, Kaufkraftstärkung und soziale Sicherheit
das sind die Aufgaben einer neuen Regierung
Wien (sk) - Die Koordinatorin der Regierungsverhandlungen, SPÖ-Bundesgeschäftsführerin
Doris Bures, bestätigt, daß SPÖ und ÖVP in den Regierungsverhandlungen in vielen wichtigen
Punkten weitergekommen sind. Auch wenn vor Abschluss der Verhandlungen keine Details bestätigt werden könnten,
ergebe sich gemeinsam mit dem bisher Erreichten ein großes Paket zur Entlastung, zur Kaufkraftstärkung,
zur Stärkung der sozialen Sicherheit und zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit durch Investitionen in die
Infrastruktur.
Zur Stärkung der kleinsten EinkommensbezieherInnen habe die Regierung in den letzten Monaten die Arbeitslosenversicherungsbeiträge
bis zu einem Monatseinkommen von 1.350 Euro gestrichen bzw. gesenkt. Das bringt bei einem Monatsgehalt von 1.000
Euro brutto 420 Euro Entlastung im Jahr. Insgesamt eine Million Menschen, darunter viele Frauen, profitieren von
dieser Maßnahme. Im Zuge der anstehenden Steuerreform sollten die kleinsten Einkommen weiter entlastet werden
- etwa durch Anheben der Einkommensgrenze, um mehr Menschen von der Steuer zu befreien, und durch eine Senkung
des Einstiegssteuersatzes, um die Steuerlast für kleine Einkommen zu reduzieren.
Weiters müsse nun vor allem der Mittelstand rasch entlastet werden, und zwar mit einer Steuersenkung bereits
mit Jänner 2009. Damit würde auch die Kaufkraft am effektivsten gestärkt werden. Rund 80 bis 90
Prozent des gesamten Entlastungsvolumens von 2,3 Milliarden Euro sollten den EinkommensbezieherInnen von unter
4.000 Euro zugute kommen. Grundsätzlich gelte, so Bures weiter, daß alle SteuerzahlerInnen entlastet
werden müssten, allerdings mit einer Deckelung bei den obersten EinkommensbezieherInnen.
Und schließlich müssten mit Investitionen in die Infrastruktur der Konjunkturkrise und der drohenden
Arbeitslosigkeit gegengesteuert werden. Mit dem bereits zweiten Konjunkturpaket werden 1,9 Milliarden Euro in Schulen,
Universitäten und Bahnhöfe investieren, um Beschäftigung anzukurbeln.
"Mehr soziale Sicherheit, rasche Entlastung der SteuerzahlerInnen, Kaufkraftstärkung und Infrastrukturinvestitionen
zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit - das sind die Aufgaben einer Regierung", so Bures. Auch wenn die
Verhandlungen noch nicht abgeschlossen seien, zeichnet sich ein großes Entlastungspaket ab - "wirtschaftlich
notwendig und sozial gerecht". |
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Pröll: SPÖ hat den Ernst der Lage erkannt
Die rasche Antwort der SPÖ auf die von der ÖVP vorgebrachten Fragen zeigt, dass
diese den Ernst der Lage erkannt hat.
Wien (övp-pd) - Weitere Gespräche seien daher auch sinnvoll, so Pröll. Allerdings
erfordern Fragen zu Haushaltsdisziplin, Pensionen und Europa noch intensive Verhandlungen. "Ich sehe, dass
die SPÖ nun überraschend in zentralen Punkten auf Positionen der ÖVP eingeschwenkt ist. Insgesamt
sind daher die Antworten ein substanzieller Fortschritt. In einer Reihe von Punkten gibt es allerdings weiteren
Klärungs- und Gesprächsbedarf", erklärt der gf. ÖVP-Bundespartei- obmann Josef Pröll
auf die von SPÖ-Chef Werner Faymann übermittelten Antworten zu den 10 Fragen der ÖVP.
Konkret zeigt sich Pröll mit dem Einschwenken der SPÖ auf ÖVP Positionen bei der Steuerentlastung,
zur Entlastung der Familien mit Kindern sowie von der Absage Faymanns an eine weitere Schuldenpolitik zufrieden.
Die SPÖ bekennt sich nun zu einer Steuerreform, die ohne Einkommensbeschränkung Entlastung für alle
Steuerzahler bringt und niemanden ausgrenzt. Ebenso liegt nun ein Bekenntnis zur Einführung eines Kinderfreibetrages,
zur Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten, sowie zur Erhöhung des Kinderabsetzbetrages vor, womit langjährige
Forderungen der VP realisiert werden können.
Absage an die SPÖ-Schuldenpolitik
Zudem deutet Werner Faymann eine grundsätzliche Absage an die SPÖ Schuldenpolitik an. Diesen Grundsatz
gilt es jetzt in weiteren Gesprächen konkret festzumachen. Gleiches gilt auch bei der Frage der Pensionssicherung,
hier ist der Verweis auf eine langfristiges Beobachten ein nicht zu akzeptierendes Verschieben der Probleme in
die Zukunft. In der Europafrage gibt es ein grundsätzliches Bekenntnis zur EU, die konkrete Frage der Volksabstimmung
bleibt aber weiterhin ein weißer Fleck. Auch hier gibt es weiteren Gesprächsbedarf.
Ich nehme die Antworten als konstruktives Signal des guten Willens seitens SPÖ und bin erachte weitere Gespräche
daher auch als sinnvoll. sagt Pröll. |
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Strache: Keine reguläre NR-Sitzung im November
FPÖ führt jetzt Gespräche mit BZÖ und Grünen über Sondersitzung
Wien (fpd) - FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache wurde am 18.11. von Nationalrat- spräsidentin
Barbara Prammer in Kenntnis gesetzt, dass im November keine reguläre Sitzung des Nationalrats stattfinden
wird. Sie, Prammer, wäre zwar zu ihrem Wort gestanden, scheiterte aber letztlich am Widerstand von SPÖ
und ÖVP.
Die FPÖ werde jetzt dafür Sorge tragen, diese skandalöse Arbeitsunwilligkeit von Rot und Schwarz
aufzuheben. Strache kündigte an, jetzt unverzüglich in Verhandlungen mit dem BZÖ und den Grünen
zu treten, um eine Sondersitzung zu ermöglichen, die dann wahrscheinlich am 25. November stattfinden wird.
Bei den Gesprächen mit Grün und Orange werde man auch über die Inhalte dieser Sitzung reden. Es
müsse ein umfassendes Gesamtpaket geben, in dem die Bereiche Banken, Post, AUA, ÖBB und andere beinhaltet
seien. "Rot und Schwarz wollen den Parlamentarismus lähmen, um abseits der Öffentlichkeit ihr koalitionäres
Süppchen kochen zu können. Aber dieses Süppchen werden wir ihnen kräftig versalzen", sagte
Strache. |
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Haubner: Absetzbarkeit von Spenden für Private von Regierung abgeschmettert
Finanzminister Molterer soll endlich das umsetzen, was die ÖVP bereits versprochen
und zugesagt hat
Wien (bzö) - "Die Spenden für Hilfsorganisationen sind rückläufig, weil die Regierung
die zugesagte Änderung der Absetzbarkeit einfach nicht durchführt", kritisiert BZÖ-Klubobmann-Stellvertreterin
Abg. Ursula Haubner. Das BZÖ hatte im Zuge der NR-Sitzung zum Konjunkturpaket der Großen Koalition einen
diesbezüglichen Abänderungsantrag eingebracht und von SPÖVP die Zusage erhalten, einen Finanzausschuss
mit Schwerpunkt Absetzbarkeit von Spenden einzuberufen. Nun ist die Regierung nicht bereit, Zugesagtes auch umzusetzen.
Dies zeige einmal mehr, "was ein Versprechen von SPÖ und ÖVP wert ist - nämlich rein gar nichts."
"Wenn private Spenden steuerlich begünstigt werden, wäre das ein gewaltiger Motivationsschub gerade
für die vielen ehrenamtlich Tätigen in Österreich", erinnert Haubner. Die Bundesregierung wäre
gefordert gewesen, die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden für Private, über die ja bereits 2006 auf
BZÖ-Initiative eine Einigung erarbeitet wurde, rasch umzusetzen. "Finanzminister Molterer soll endlich
das umsetzen, was die ÖVP bereits versprochen und zugesagt hat", verlangt Haubner. Dass SPÖ und
ÖVP einmal mehr blockiert haben, sei unverständlich und nicht argumentierbar. |
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Kogler: SPÖ gibt ihr soziales Gewissen bei der ÖVP ab
Faymann wird immer mehr zu Gusenbauer mit Krone auf dem Kopf
Wien (grüne) - "Die SPÖ hat ihr soziales Gewissen offenbar in der ÖVP-Parteizentrale abgegeben",
erklärte der Budget- und Finanzsprecher der Grünen, Werner Kogler. "Den untersteten Einkommen bringt
die Steuerreform gar nichts. Offenbar wird das Molterer-Prinzip - jene brauchen keine Entlastung, die schon so
wenig verdienen, dass sie nicht einmal Lohn- und Einkommensteuer zahlen - nun zum Faymann-Prinzip", so Kogler.
Die untersten Einkommen hätten über eine Senkung der Sozialversicherungsbeiträge oder eine Anhebung
der Negativsteuer sofort wirksam entlastet werden können.
Insgesamt bedeutet die Steuerreform nicht viel. Gerade einmal die Inflation wird damit abgegolten, von einer echten
Entlastung könne daher nicht die Rede sein. "Dass vom Verlauf der Steuermaßnahmen nun ausgerechnet
hohe Monatseinkommen rund um 6.000 Euro brutto relativ am stärksten profitieren, sei zusätzlich problematisch",
sagte Kogler. "Die ÖVP hat sich offenbar auf ganzer Linie durchgesetzt. Faymann wird immer mehr zu Gusenbauer
mit Krone auf dem Kopf. Bester Beweis dafür ist das Familienpaket, von dem hauptsächlich die Familien
mit hohen Einkommen profitieren werden". |
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