Wien (rk) - Erstmals übersprangen heuer die Oktober-Nächtigungen in Wien die 900.000er-Marke:
Ein Plus von 6,5 Prozent gegenüber dem vorjährigen Oktober ließ sie auf 925.000 steigen. Das Nächtigungsergebnis
von Jänner bis Oktober 2008 liegt gleichfalls um 6,5 Prozent über dem des Vergleichszeitraums 2007. Für
Tourismusdirektor Kettner zwar keineswegs ein Grund, die internationale Finanzkrise und deren touristische Auswirkungen
auf die leichte Schulter zu nehmen, aber ein deutliches Zeichen dafür, dass vorschnelle Horror-Szenarien ebenso
fehl am Platz sind.
Von Wiens touristischen Hauptmärkten trugen im Oktober Deutschland, Russland, die Schweiz und Rumänien
mit zweistelligen Zuwachsraten zu dem positiven Gesamtergebnis bei. Auch aus Österreich und Frankreich erhöhte
sich das Aufkommen. Der - erwartungsgemäß - starke Rückgang aus den USA sowie gesunkene Nächtigungszahlen
aus Italien, Großbritannien und Spanien konnten damit mehr als wettgemacht werden. Das positive Oktober-Ergebnis
kam allen Hotelkategorien zugute. Die erhobene durchschnittliche Bettenauslastung betrug 60,2 Prozent (10/07: 61,0
Prozent), woraus sich eine Zimmerauslastung von 74,9 Prozent ergibt (10/2007: 74,2 Prozent). Von Oktober 2007 bis
Oktober 2008 erhöhte sich Wiens Bettenstand um rund 3.200 Betten (+ 7 Prozent).
WienTourismus reagiert auf schwierige Marktlage mit seriös entwickelten Maßnahmen
Tourismusdirektor Kettner zum Oktober-Ergebnis: "Die in den letzten Tagen vielfach medial geäußerten
Einzelvorhersagen zur Entwicklung des Tourismus in Wien, veranlassen mich, die Oktober-Zahlen nicht unkommentiert
zu veröffentlichen, und dabei auf folgende Fakten hinzuweisen: Wiens bisheriges Ergebnis heuer gibt allen
Anlass zu Mut und Zuversicht. Die Nächtigungen liegen nicht nur im Oktober, sondern auch von Jänner bis
Oktober um 6,5 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Netto- Nächtigungsumsatz der Hotellerie
von Jänner bis September weist mit 11,7 Prozent ein fast doppelt so starkes Plus auf. Wir steuern nach fünf
Rekordjahren en suite heuer auf das sechste zu. Dennoch kann auch Wien sich nicht von den Auswirkungen der internationalen
Finanzkrise, die den Tourismus weltweit betreffen werden, abkoppeln. Dessen ist man sich im WienTourismus wohl
bewusst, und wir haben bei Ausbruch der Finanzkrise schon vorbeugend begonnen, uns darauf vorzubreiten. Aber nicht
in kopfloser Panik nach dem Motto 'Hauptsache schnell was tun', sondern systematisch und mit ruhiger Hand. Die
Rücksprache mit unseren Partner in den wichtigsten Märkten und in der Branche vor Ort sowie die Sicherstellung
von Mitteln sind dabei unabdingbare Voraussetzungen. Ein daraus entwickeltes Bündel gezielter, aufeinander
abgestimmter Maßnahmen wird bereits geschnürt und Anfang Dezember präsentiert werden. Wir nehmen
die aktuelle Lage wahrlich nicht auf die leichte Schulter, halten aber vorschnelle Horror-Szenarien, wie sie derzeit
verbreitet werden, für fehl am Platz. Das kommende Jahr wird eine große Herausforderung für den
globalen Tourismus, doch seriöse Prognosen, die über 'Kaffeesudlesen mit Bauchgefühl' hinausgehen,
wurden bisher noch von niemand geboten. - Angesichts der von internationalen Experten derzeit als unprognostizierbar
bezeichneten Finanz- und Wirtschaftsentwicklung auch nicht verwunderlich. Die vorliegenden Fakten zeigen Wien als
eine bestens aufgestellte Destination, die sich effizient dafür rüstet, das hohe Niveau ihrer Ergebnisse
auch bei schwieriger Marktlage zu verteidigen."
Von Jänner bis Oktober 2008 wurden in Wien insgesamt 8.588.000 Nächtigungen registriert (+6,5 Prozent).
Die Hotelbetten waren in diesem Zeitraum zu durchschnittlich 57,1 Prozent ausgelastet (1 - 10/2007: 58,3 Prozent),
die Hotelzimmer gleich wie in der Vorjahresperiode zu rund 71 Prozent. Der Netto-Nächtigungsumsatz der Wiener
Beherbergungsbetriebe liegt derzeit für Jänner bis September 2008 vor und ergab in diesem Zeitraum insgesamt
362.546.000 Euro (+ 11,7 Prozent). |