Wien (rk) - Kammerschauspieler Klaus Maria Brandauer, Ehrenmitglied des Burgtheaters, wurde am 01.12. im
Wiener Rathaus von Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny mit der "Bundesmedaille der Bundeshauptstadt
Wien in Gold" ausgezeichnet. Viele Weggefährten und Freunde waren gekommen, um zu gratulieren, darunter
Otto Schenk, Staatsoperndirektor Ioan Holender, Ignaz Kirchner, Rudolf Buczolich, Antonin Svoboda, Fritz Schindlecker.
StR. Dr. Andreas Mailath-Pokorny überreicht die Goldene Ehrenmedaille an Klaus Maria
Brandauer, Foto: Schaub-Walzer |
"Klaus Maria Brandauer ist ein Weltenbürger, eine große Künstlerpersönlichkeit, die auf
den Bühnen der Welt zu Hause ist", erklärte Mailath. "Das Wiener Theaterpublikum verehrt, schätzt
und liebt ihn." Mailath erinnerte neben den großen künstlerischen Erfolgen auch an das gesellschaftspolitische
Engagement Brandauers.
Regisseur Peter Stein hielt die Laudatio auf seinen "kleinen Bruder", wie er Brandauer bezeichnete. Stein
erzählte von seiner Zusammenarbeit mit Brandauer bei der Inszenierung von "Wallenstein" und lobte
seine Fähigkeit, Atmosphäre zu schaffen, seine Intelligenz, seine Bildung und Ausbildung und vor allem
seine Fähigkeit zur Selbstkritik: "Sein inneres selbstkritisches Auge begleitet ihn ständig, das
macht ihn zu einem großartigen Schauspieler".
Biographie Klaus Maria Brandauer
Klaus Maria Brandauer wurde 1943 als Klaus Georg Steng in Altaussee geboren. Sein Theater-Debüt in einer Hauptrolle
feierte er im Jahr 1963 am Landestheater in Tübingen als "Claudio" in William Shakespeares "Maß
für Maß". In der Zeit von 1963 bis 1972 folgten weitere Engagements in Salzburg, Düsseldorf
und München. 1970 wirkte er in der letzten Inszenierung Fritz Kortners (Emilia Galotti) im Theater in der
Josefstadt mit. Große Erfolge hatte Brandauer vor allem während dieser Zeit am Wiener Burgtheater, dessen
Ensemble-Mitglied er auf Lebenszeit im Jahr 1972 wurde.
Der internationale Durchbruch als Filmschauspieler gelang Klaus Maria Brandauer im Jahr 1982 mit seiner Darstellung
des "Hendrik Höfgen" in der von István Szabó inszenierten Verfilmung des Klaus Mann-Romans
"Mephisto". Nach überwältigenden Kritiken wurde der Film im Jahr 1982 in der Kategorie "Bester
Ausländischer Film" mit dem "Oscar" bedacht. Er spielte in weiteren internationalen Filmen,
u. a."Sag niemals nie" besetzt, "Oberst Redl", "Jenseits von Afrika" mit Meryl Street
und Robert Redford ein, "Georg Elser, einer aus Deutschland", "Das Russland Haus".
Während der Sommermonate 2007 spielte Klaus Maria Bandauer Schillers "Wallenstein" (Regie: Peter
Stein) in einer ehemaligen Brauerei in Neukölln.
Klaus Maria Brandauer lehrt am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Seit Juli 2007 ist er mit der Regieassistentin Natalie
Krenn verheiratet.
Klaus Maria Brandauer erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Grillparzer Ring (1976), den Golden Globe
1985, den Bayerischen Filmpreis (1989), das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark (1987), das
Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (1989) und die Martin-Buber-Plakette (2006).
2006 wurde Klaus Maria Brandauer zum Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Altaussee ernannt. 2008 wurde er mit
dem "Berliner Bären", dem Kulturpreis der Berliner Zeitung im Fach Theater für seine Wallenstein-Darstellung
ausgezeichnet. Am 1. November 2008 wurde er zum Ehrenmitglied des Wiener Burgtheaters ernannt. |