Brunner: Klimaschutz bietet Chance für Ausweg aus der Wirtschaftskrise   

erstellt am
01. 12. 08

Klimaschutz ist in der aktuellen Finanzkrise Teil der Lösung und nicht Teil des Problems
Wien (grüne) - „Das Konjunkturprogramm der USA unter Obama setzt stark auf erneuerbare Energien und Umwelttechnologien. Die EU hingegen droht vor der heute beginnenden Weltklimakonferenz in Poznan (Polen) aus Mutlosigkeit hinter ihre eigenen Ziele zurückzufallen. Klimaschutz ist in der aktuellen Finanzkrise Teil der Lösung und nicht Teil des Problems, denn die Zukunftstechnologien schlechthin sind erneuerbare Energien und Energieeffizienz", so Christiane Brunner, Umweltsprecherin der Grünen. Die Weltklimakonferenz ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem globalen Klimaschutzabkommen, das Ende 2009 in Kopenhagen beschlossen werden muss, damit die dringend notwendige Reduktion der weltweiten Treibhausgasemissionen unverzüglich angegangen werden kann.

„Der Klimawandel ist bereits spürbar. Um ihn auf ein ‚verträgliches Maß’ zu reduzieren, muss die internationale Staatengemeinschaft rasch und nachdrücklich handeln: Die Treibhausgasemissionen müssen bis 2050 gegenüber 1990 halbiert werden, die Industriestaaten müssen ihre Emissionen um mindestens 80 Prozent reduzieren", so Brunner.

„Die EU ist dabei besonders gefordert. Die EU muss ihre Treibhausgasemissionen bis spätestens 2020 um mindestens 30% gegenüber 1990 reduzieren. Klimaforscher sagen, dass diese Reduktionen innerhalb der EU erfolgen müssen“, so Brunner weiter. Nur so könne die EU bei den Verhandlungen in Poznan' eine entscheidende Rolle spielen. "Österreich wird nur dann glaubwürdig für internationalen Klimaschutz eintreten können, wenn es sich selbst ambitionierte Ziele gibt und umsetzt und nicht wie im Regierungsprogramm alles offen lässt", so Brunner.

„Das zukünftige UN-Rahmenabkommen für Klimaschutz muss auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den gefährlichen Folgen des Klimawandels beruhen und die gemeinsame aber unterschiedliche Verantwortung der verschiedenen Staaten anerkennen. Das bedeutet, dass für die industrialisierten Länder ein verpflichtender Reduktionspfad festgelegt werden muss. Es bedeutet auch, dass für die Entwicklungsländer eine ausreichende und garantierte Quelle zur Finanzierung ihrer Emissionsreduktionsanstrengungen bereitgestellt werden muss. Vermiedene Entwaldung und Waldzerstörung, sowie Maßnahmen zur Anpassung an durch den Klimawandel hervorgerufene Veränderungen müssen ebenfalls so finanziert werden können. Und es bedeutet auch, bindende Verpflichtungen zum Transfer ‚grüner’ Technologien aus den Industrieländern für die Entwicklungsländer einzugehen.“
     
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