Wiener Dommuseum zeigt Sonderausstellung "Baby Jesus"   

erstellt am
01. 12. 08

Bis 28. Februar 2009 sind Weihnachtskrippen aus fünf Kontinenten zu sehen
Wien (pew) - Krippen aus fünf Kontinenten sind unter dem Titel "Baby Jesus" seit 26. November in einer Sonderausstellung des Wiener Dommuseums zu sehen. Die Exponate stammen aus einer der größten privaten Krippensammlungen in Österreich, jener von Gerhard Schreiber, und veranschaulichen die enorme Vielfalt an künstlerischen Darstellungen der Weihnachtserzählungen des Neuen Testaments.

Der heute pensionierte Landesbeamte Gerhard Schreiber sammelt bereits seit seiner Kindheit Weihnachtskrippen aus aller Welt. Die rund 60 für das Dommuseum ausgewählten Krippen sind aus unterschiedlichsten Materialien angefertigt: Holz, Ton, Porzellan, Metall, Stein, Glas, Papier und sogar Muscheln und Leder. Der Bogen reicht von einer Ebenholzkrippe aus Tanzania über eine vietnamesische Tonkrippe bis zu einigen Muschelkrippen von den Philippinen. Neben einer Taguanuss-Krippe aus Ecuador stehen eine Kamelbeinkrippe aus Ägypten und eine Maisstrohstoffkrippe aus Nepal.

Die Szenerien legen mit ihren Figuren, Gebäuden und Landschaften nahe, dass sich die Geburt Christi im jeweiligen Land ereignet hättet. Auf diese Weise werde den Betrachtern das Weihnachtsgeschehen in ihrer Kultur näher gebracht, heißt es in der Ankündigung des Dommuseums: So habe zum Beispiel in den afrikanischen Krippen das Jesuskind eine dunkle Haut und sei in den Krippen aus der Arktis ein Inuit-Baby.

Erste Darstellungen in den Katakomben
Die Veranschaulichung der Kindheitsgeschichten im Lukas- und im Matthäus-Evangelium haben eine lange Tradition: Erste Darstellungen der Geburt Christi sind die in den römischen Katakomben erhaltenen Reliefs und Wandmalereien vom Beginn des 4. Jahrhunderts. In der Weihnachtsnacht des Jahres 1223 hielt Franz von Assisi in einer Höhle bei Greccio (Italien) die erste Krippenpredigt, bei der er das Geschehen des Heiligen Abends bildhaft darstellte und damit die Initialzündung für die heute weltweit verbreiteten Weihnachtskrippen gab.

1782 ging Joseph II. gegen die von den Franziskanern und Kapuzinern in ganz Europa verbreitete Tradition vor und verbot das Aufstellen von Weihnachtskrippen in den österreichischen Kirchen. Dies bewirkte den Einzug der Krippe in die familiären Weihnachtsfeste. Die Hauskrippe erfreut sich seit damals großer Beliebtheit in Österreich.

1812 hob Franz I. das Krippenverbot auf, in der Folge entstanden zahlreiche Krippenbauvereine. Sie bedienten sich einer immer differenzierteren Krippensymbolik mit der heiligen Familie, Ochs und Esel als Symboltiere für das Alte und Neue Testament, mit den Hirten sowie Vertretern verschiedenster Berufsstände und den drei Weisen als Repräsentanten der Weltkirche.

Die Sonderausstellung des Wiener Dom- und Diözesanmuseums "Baby Jesus. Krippen aus fünf Kontinenten aus der Sammlung Gerhard Schreiber" ist bis 28. Februar 2009 geöffnet.
     
Informationen: http://stephanscom.at    
     
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