Silhavy: "Digitale Integration muss weiter voran getrieben werden"   

erstellt am
01. 12. 08

Bundesministerin bei EU-Ministerkonferenz "e-inclusion" in Wien
Wien (bpd) - „Österreich hat im E-Government-Ranking der EU zweimal hintereinander den Spitzenplatz erreicht, weil es uns gelungen ist, alle Kräfte der Verwaltung auf Bundes-, Landes-, Stadt- und Gemeindeebene in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und den Sozialpartnern zu bündeln“, betonte die für E-Government zuständige Ministerin Heidrun Silhavy am 30.11. bei einer Diskussionsrunde im Rahmen der EU-Ministerkonferenz "e-inclusion" in Wien. Wichtig für das Gelingen seien gemeinsame Strategien, die abgestimmte Umsetzung und der gemeinsame Wille gewesen, an der Sache zu arbeiten. „Das ist das Erfolgrezept, mit dem wir Anwendungen umgesetzt haben, für die uns viele Länder beneiden.“

Ein zentrales Anliegen dabei sei natürlich die Barrierefreiheit von Webangeboten. Im österreichischen E-Government-Gesetz sei die Zielsetzung gesetzlich verankert, barrierefreie Zugänge zu behördlichen Internetauftritten umzusetzen.

Denn entscheidend für den Erfolg sei, dass niemand von der Nutzung von E-Medien ausgeschlossen sein dürfe. Hier sei zum einen die Flächendeckung entscheidend, „wir müssen aber auch dafür Sorge tragen, dass alle Bevölkerungsgruppen unabhängig von Alter, sozialer Lebenssituation und Bildungsstand Zugang haben. Wir müssen gezielte Angebote etwa für benachteiligte Jugendliche, ältere Menschen, Migrantinnen und Migranten, oder Menschen mit speziellen Bedürfnissen zur Verfügung stellen“, sagte Silhavy. Das bedeute vor allem auch, dass die Nutzung zunehmend einfacher gestaltet werden muss.

In Österreich haben derzeit 35 Prozent der Bevölkerung noch keinen Zugang zum digitalen Netz. Da es auch Menschen gebe, die die ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nicht nutzen, sei zu hinterfragen, warum das so ist. Wenn es etwa um den fehlenden persönlichen Kontakt gehe, sei das ganz einfach zu widerlegen: „Wer nicht in der Schlange stehen muss, um einen Behördenweg zu erledigen, kann diese Zeit nutzen, um persönliche Kontakte zu pflegen. Das ist eine positive Option.“ Auch der Kostenfaktor spiele eine wichtige Rolle, etwa beim e-banking, das billiger sei als personalintensive Schaltertransaktionen.

Die EU-Ministerkonferenz, wird noch bis morgen, 2. Dezember, in Wien abgehalten. Im Mittelpunkt der Diskussion stehen bisherige Erfolgsmodelle und Erfahrungen, Verbesserungspotenziale und künftige Kooperationsmöglichkeiten. Die Veranstaltung findet unter der französischen EU-Ratspräsidentschaft, in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und dem österreichischen Bundeskanzleramt statt. Sie bildet den Abschluss einer Konferenzreihe zum Thema "e-Inclusion", die im Jahr 2006 unter der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft ihren Auftakt gefunden hat.
     
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