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Regierungsbildung |
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erstellt am
28. 11. 08
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Angelobung
neuer Justizministerin erfolgt zu späterem Zeitpunkt
BAWAG-Urteil hat Vorrang, Johannes Hahn interimistisch auch Justizminister, Vorgehen mit
Bundespräsident abgestimmt
Wien (övp-pd) - Aufgrund einer grippalen Erkältung von Mag. Claudia Bandion-Ortner wird
die Ausfertigung des BAWAG-Urteils nicht bis 02.12., dem Angelobungstermin der neuen Bundesregierung, abgeschlossen
sein. Um einen juristisch einwandfreien Übergang vom Richteramt an die Spitze des Justizressorts sicherzustellen,
hat der gf. ÖVP- Bundesparteiobmann Josef Pröll mit Bundespräsident Dr. Heinz Fischer folgendes
Vorgehen vereinbart: Wissenschaftsminister Johannes Hahn wird interimistisch auch zum Justizminister angelobt,
Frau Bandion-Ortner wird nach erfolgter Ausfertigung des BAWAG- Urteils zu einem späteren Zeitpunkt angelobt
werden. |
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Fichtenbauer kommentiert Nominierung von Bandion-Ortner skeptisch
"Justizminister hat mit unabhängiger Rechtssprechung nichts zu tun."
Wien (fpd) - Die in Aussicht genommene Bestellung von "BAWAG-Richterin" Dr. Claudia Bandion-Ortner
als Justizministerin solle offenkundig eine gewisse originelle Note in das Personalprogramm der künftigen
Bundesregierung einfließen lassen, so der FPÖ-Justizsprecher NAbg. Dr. Peter Fichtenbauer in einer ersten
Stellungnahme.
Die Justiz und der in ihrem Zusammenhang verwendete Begriff einer "parteiunabhängigen" Persönlichkeit
solle offenkundig ein bestimmtes Qualitätsmerkmal darstellen, so Fichtenbauer weiter. Entsprechend habe die
künftige Justizministerin bei ihrem ersten TV-Interview auch sinngemäß erklärt, daß
die Unabhängigkeit der Rechtssprechung ein "heiliges Gut" wäre, welches zu schützen sei.
"Letzteres ist selbstverständlich unbestritten und verfassungsrechtlich glasklar abgesichert", betont
der FP-Justizsprecher. Keine Stimme in der Republik habe je die Unabhängigkeit der Rechtssprechung angegriffen
oder abschaffen wollen. Der Justizminister habe nämlich mit der Rechtssprechung nichts zu tun, könne
in diese nicht eingreifen und sich auch nicht zum "Schutzherrn" der unabhängigen Rechtssprechung
aufschwingen.
Der Minister sei oberstes Verwaltungsorgan und präge, sofern er in dieser Rolle Bedeutung erlange, die Rechtspolitik
in gewissem Umfang. Da aber zur Umsetzung rechtspolitischer Vorhaben parlamentarische Mehrheiten erforderlich seien,
so Fichtenbauer weiter, sei der "parteiunabhängige" Justizminister tendenziell im Nachteil, weil
er ja keine eigene parteipolitische Einflussmöglichkeit mitbringe, um seinen Vorhaben politisches Gewicht
zu verleihen.
Ein wesentlicher - öffentlich oft nicht wahrgenommener - Inhalt der Tätigkeit des Justizministers sei,
im Rahmen der Möglichkeiten der Personalbewirtschaftung Akzente zu setzen. Hier prallten oft die Gegensätze
der Interessensgruppierungen - gewerkschaftlich/ personalvertretungsmäßig organisiert - aufeinander.
Ebenso würden auf dieser Ebene auch massiv Geldverteilungskämpfe ausgetragen, so der FPÖ-Justizsprecher.
"Mit Interesse wird daher abzuwarten sein, ob die neue Justizministerin in der Lage sein wird, den Standesinteressen,
die an sie - als dem Richterstande entstammend - herangetragen werden, objektiv und nicht zu subjektiv zu begegnen",
so Fichtenbauer abschließend. |
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Steinhauser: Fehlstart Prölls rund um Angelobung der neuen Justizministerin
Pröll hat um der Show willen Bandion-Ortner beschädigt
Wien (grüne) - Die Grünen haben in den letzten Tagen kritisiert, Bandion-Ortner noch vor
Abschluß des BAWAG-Verfahrens zur Justizministerin zu küren. Jetzt stellt sich überhaupt die Frage,
ob und bis wann es überhaupt eine arbeitsfähige Justizministerin geben wird. Denn es ist heute noch nicht
abzusehen, bis wann das Bawag-Urteil fertig geschrieben ist und Bandion-Ortner wieder gesundet ihr Amt antreten
kann. Steinhauser sieht daher seine Kritik am Zeitpunkt der Bestellung Bandion-Ortners bestätigt. "Offensichtlich
ist es Pröll um mediale Show gegangen. Diese Show schadet sowohl dem Ansehen des Amtes der Justizministerin
als auch der neuen Justizministerin selbst", so Steinhauser. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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