Schmied präsentiert 5-Punkte-Programm gegen Gewalt an Schulen   

erstellt am
28. 11. 08

Prävention von Gewalt an Schulen ist zentrale Aufgabe für Politik und Gesellschaft
Wien (sk) - Die Vermeidung von Gewalt an den Schulen bezeichnete Bildungsministerin Claudia Schmied am 28.11. bei der Pressekonferenz anlässlich des Anti-Gewalt-Gipfels "Gemeinsam gegen Gewalt" als "zentrale Aufgabe für Politik und Gesellschaft". Der erste Anti-Gewalt-Gipfel solle alle Beteiligten versammeln, unter andere seien Mitglieder der Schulaufsicht, der Polizei, Schulpsychologen, Experten und NGOs anwesend. Als zentrale Punkte nannte Schmied die Prävention von Gewalt und "den angemessenen und entschiedenen Umgang mit aufgetretener Gewalt". Die Bildungsministerin präsentierte ein 5-Punkte-Paket gegen Gewalt an Schulen.

"Die Schule muß ein Ort der Sicherheit sein", so Schmied, die bei der heutigen Pressekonferenz fünf Punkte zur Prävention und den richtigen Umgang mit auftretender Gewalt an Schulen präsentierte. 1. Qualifizierungsoffensive in der LehrerInnenbildung: ein verpflichtendes Ausbildungsmodul zur Stärkung sozialer Kompetenzen ab dem Studienjahr 2009/2010. 2. Mehr SchulpsychologInnen: Eine Aufstockung um 20 Prozent auf 180 Planstellen ab 2009. 3. Ausbau der Programme zur Gewaltprävention: Gewaltpräventionsprogramm "Faustlos" an den Volksschulen und "WiSK - Soziales Kompetenzprogramm" an den Hauptschulen und AHS-Unterstufen. 4. Verhaltensvereinbarungen: Jede Schule soll diese Vereinbarungen zwischen SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern festlegen. 5. Jährliches Vernetzungsforum aller Partner und Institutionen.

Als Ziele des Programms nannte Schmied drei Punkte. Erstens, die Förderung von Sensibilität und Wissen über die verschiedenen Formen von Gewalt, Aggressionen und Konflikten. Zweitens, die Förderung von sozialen Kompetenzen und Strategien im Umgang mit Gewalt und unerwünschtem Verhalten. Drittens, die Förderung von Verantwortlichkeit und Zivilcourage.


Experten begrüßen Anti-Gewalt-Maßnahmen
Cambridge-Universitätsprofessor Friedrich Lösel begrüßte die Initiative der Bildungsministerin sehr, denn sie entspreche dem, was man seit längerer Zeit fordere. Universitätsprofessorin Christiane Spiel bekräftigte, daß Studien immer wieder zeigen würden, daß Kinder Schulen, an denen keine Gewalt herrscht, gerne besuchen, dort lieber lernen und bessere Noten bekommen. Gleichzeitig mit dem heutigen Anti-Gewalt-Gipfel findet auch ein österreichweiter Aktionstag gegen Gewalt an Schulen statt.
     
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