7 von 10 sparen für Fortgehen und neue Kleidung
Wien (erstebank) - Junge Leute in Österreich sind Kurzzeit-Sparefrohs. Das belegt die aktuelle
Studie "Jugend und Sparen" des Markt- und Meinungsforschungsinstituts GfK Austria im Auftrag von Erste
Bank und Sparkasse. 7 von 10 Jugendlichen (Alter 14-19) legen sich mehr oder weniger regelmäßig Geld
aufs Sparbuch; im Schnitt immerhin 28 Euro pro Monat. Kurzfristiges Sparen für neue Schuhe oder Kleidung,
aber auch für Lokal- und Discobesuche sind dabei die Hauptmotivationen. Der Bankberater bleibt mit 40% auch
in Zeiten von Netbanking nach dem Eltern die wichtigste Anlaufstelle für Fragen rund ums Geld. Durch die Unterstützung
der Familie verfügen Jugendliche im Schnitt über ein gespartes Vermögen von etwa 3.000 Euro.
Gespartes wird für alltägliche Dinge ausgegeben
Sparen auf ein Auto oder die eigene Wohnung? Nicht bei Österreichs Jugend. 7 von 10 legen sich zwar
immer wieder Geld zur Seite, sparen damit aber kurzfristig auf ein bestimmtes Ziel. Kleidung, Schuhe, Disco- und
Lokalbesuche sind den Jungen am Wichtigsten. Nur jeder 14. gibt jetzt schon Geld für eine eigene Wohnung aus,
Altersvorsorge ist sogar nur für 4% ein Thema. Insgesamt verfügen die 14-19 Jährigen aber schon
über ein gespartes Vermögen von etwa 3.000 Euro (selbstgespartes sowie Geldgeschenke von Verwandten).
Bei den jungen Wienern ist die Spardisziplin schon weit geringer: Nur 5 von 10 sparen hier mehr oder weniger regelmäßig,
dafür lässt ein Drittel sparen, von den Eltern oder Großeltern.
"Österreichs Jugendliche sind echte Kurzzeit-Sparefrohs. Sie wissen genau was sie kaufen wollen, und
sparen darauf hin. Für langfristige Vorsorge fehlt aber das Geld", so Peter Bosek, Privatkundenvorstand
der Erste Bank Oesterreich.
Vorsorge - das macht die Familie
Immerhin halten es 90% der Jungen für wichtig, sich durch eigene Vorsorge etwas für die Pension
aufzubauen. Da aber ein Drittel aller Jugendlichen im Monat nichts übrig haben, springt bei der Vorsorge verstärkt
die Verwandtschaft ein. Nur einer von zehn der 14-19-Jährigen steckt schon selbst Geld in die Altersvorsorge
- bei 42% übernehmen das die Eltern oder Großeltern. Der Rest kümmert sich noch nicht aktiv um
dieses Thema. Wiens Jugend scheint da noch etwas weniger vorsorgebewusst zu sein: Nur 4% sorgen schon selbst vor,
für 38% tun dies andere und 58% der Jugendlichen zwischen 14 und 19 machen gar nichts.
Österreichs Jugendliche sind tüchtige Sparer
Beim regelmäßigen monatlichen Sparen werden 46% von der Familie unterstützt, nur ein Fünftel
bekommt überhaupt nichts monatlich aufs Sparbuch. Im Österreichschnitt sparen die 14-19-Jährigen
28 Euro im Monat - um es aber dann in absehbarer Zeit wieder auszugeben. Aus dem Kreis der Familie werden für
die Jungen im Schnitt knapp 50 Euro pro Monat auf Sparbücher oder Bausparer gelegt. Die Spar-Situation Österreichs
Jugend entspricht auch der in Wien.
Dabei darf man aber nicht übersehen, dass rund ein Drittel gar nichts übrig hat um es zu sparen, bei
20% legt auch die Familie nichts aufs Sparbuch. In Wien haben sogar 45% kein Geld zum Sparen übrig. Mit zunehmendem
Alter steigt aber die Summe die gespart werden kann: Während 14-Jährige eher niedrigere Beträge
sparen, können sich "ältere" Jugendliche (18- und 19-Jährige) schon höhere Beträge
von 100 bzw. 150 Euro im Monat leisten.
Die Bank soll "vor der Haustüre" sein - Bankberater trotz Netbanking wichtig
Die Nähe zum Wohnort ist für die Wahl der Bank für jeden zweiten Jugendlichen entscheidend.
Immerhin die Hälfte geht zur Bank der Eltern, gute Zinsen sind für 39% der entscheidende Grund eine
bestimmte Bank zu wählen. Informationen über Sparen und andere Bankprodukte holen sich die meisten jungen
Leute - nämlich 62% - von den Eltern. Auf Platz zwei rangiert bereits der Bankberater, den 4 von 10 Jugendlichen
in Österreich aufsuchen bei Bankfragen. Das Internet ist bei den 14-19-Jährigen auch eine wichtige Informationsquelle,
38% suchen bereits online um sich vor einem Bankbesuch zu informieren. In Wien ist es anders - hier wurde der Bankberater
(48%) vom Internet (53%) schon auf Platz drei verwiesen.
"Es ist sicher ein Lernprozess, mit dem eigenen oder besonders mit dem ersten verdienten Geld sorgsam umzugehen.
Nach den alarmierenden Meldungen über die steigende Verschuldung der Jugendlichen bin ich positiv überrascht,
dass der Spargedanke beim überwiegenden Teil der Jugend nach wie vor so gut ausgeprägt ist", meint
Michael Ikrath, Generalsekretär des Sparkassenverbandes zum Sparefroh-Nachwuchs. |