Ohne Strukturreform wird sich nichts ändern
Wien (fpd) - "Das heute von der Österreichischen Ärztekammer präsentierte
‚Gesundheitspoltische Konzept’, ist ein erfreulicher Lichtblick im Dschungel der derzeit vorherrschenden Inkompetenz",
sagte der Ärztesprecher der FPÖ, NAbg. Dr. Andreas Karlsböck, in einer ersten Reaktion.
Im Unterschied zu dem äußerst schwammig formulierten Regierungsprogramm, zeige das Konzept der ÖÄK
erfreulich klarere Aussagen zur dringend notwenigen Reform des Gesundheitswesens, so Karlsböck. Deckungsgleich
mit den Forderungen der FPÖ sei etwa die Übernahme der Kosten von versicherungsfremden Leistungen der
Kassen, durch den Bund, zeigte sich Karlsböck erfreut. Hervorzuheben sei weiters die Entschuldung der Krankenkassen,
allerdings nur mit der Auflage der Umsetzung einer tiefgreifenden und nachhaltigen Strukturreform, erklärte
Karlsböck.
Eine Strukturreform im Gesundheitswesen sei dringend notwendig, betonte Karlsböck, denn ohne diese werde die
Kassenentschuldung durch den Steuerzahler eine Dauereinrichtung werden. Er, Karlsböck, fordere daher auch
vom künftigen Ressortminister einen klaren Sanierungsplan für die Kassen, der sich nicht nur auf die
Finanzen beschränken dürfe, sondern auch deren Anzahl neu regeln solle. "Bayern hat mit elf Millionen
Einwohnern eine einzige Gebietskrankenkasse, während sich das ‚Großreich’ Österreich mit acht Millionen
Einwohnern gleich neun dieser Gewerkschafterwärmestuben leistet", kritisierte Karlsböck.
"Der Gesundheitsbereich ist die Leitwirtschaft der kommenden Jahre", so Karlsböck. Immer mehr Menschen
würden erfreulicherweise immer älter. Darauf sei rechtzeitig zu reagieren, forderte Karlsböck. Medizinischer
Bedarf und Pflege würden in den kommenden Jahren deutlich ansteigen. Darauf müsse die Politik strukturell
und logistisch reagieren. Einfach mit Steuergeld die Finanzlöcher zu stopfen, sei eindeutig der falsche Weg,
so Karlböck. Auch seien, was etwa die Aufgaben der Kassen betreffe, neue Wege zu beschreiten, forderte Karlsböck,
der sich eine klare Zuordnung von vorsorgemedizinischen Maßnahmen durch den Gesetzgeber im Interesse der
Patienten wünsche.
Der künftige Gesundheitsminister Alois Stöger, wird sich daran messen lassen müssen, ob er den Sprung
vom föderalistischen Kassenobmann zum gesamtpolitisch denkenden Gesundheitsmanager schafft, schloss Karlsböck. |