"Kinder sind keine Ware"   

erstellt am
26. 11. 08

Gemeinsam gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern – 3. Weltkongress gegen die kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern in Rio de Janeiro
Wien/Rio de Janeiro (bmeia) - "Der Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung ist weltweit eine unserer ganz großen Herausforderungen, friedenspolitisch und menschenrechtlich", betonte die österreichische Delegationsleiterin Botschafterin Dr. Elisabeth Tichy-Fisslberger anlässlich des Weltkongresses gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern. Laut einer UN-Studie werden 1,8 Mio. Kinder jährlich durch Prostitution und Pornographie ausgebeutet, jedes Jahr werden 1,2 Mio. Kinder zu Opfern von Menschenhändlern.

"Wir müssen gemeinsam auf globaler Ebene gegen dieses grausame Verbrechen vorgehen", forderte die österreichische Delegationsleiterin im Rahmen der Weltkonferenz, die sich insbesondere neuen Entwicklungen bei der sexuellen Ausbeutung von Kindern widmet und die Möglichkeit bietet, den praktischen Erfahrungsaustausch in Bezug auf die Durchsetzung von konkreten Aktivitäten zu fördern.

"Die österreichische Bundesregierung erachtet Maßnahmen zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung als oberste Priorität", berichtete Tichy-Fisslberger in ihrer Eröffnungsrede. So hat Österreich alle wesentlichen Rechtsinstrumente unterzeichnet und weitestgehend auch bereits ratifiziert. Der unter Leitung des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten erarbeitete österreichische Aktionsplan gegen Menschenhandel, der im März 2007 von der Bundesregierung angenommen wurde, berücksichtigt die Rechte und spezifischen Bedürfnisse von Kindern im Kampf gegen Kinderhandel, -prostitution und -pornographie. Die unter der Leitung des Außenministeriums eingerichtete "Task Force Menschenhandel" widmet sich in ihrer Tätigkeit auch speziell dem Schutz von Kindern. Anlässlich der österreichischen Nationalen Vorbereitungs-Konferenz für den dritten Weltkongress im Oktober 2008 in Wien wurden Lösungsmodelle diskutiert, um den Schutz von Kindern in Österreich sicherzustellen.

Ingesamt nehmen an dem Weltkongress, der heuer zum dritten Mal stattfindet, über 2000 VertreterInnen von Regierungen, internationaler Organisationen, führender NGOs und der Internetindustrie teil. Die Jugendbeteiligung ist an dem diesjährigen Kongress besonders hoch. Eine Vertreterin des ECPAT-Jugendbeirates ist auch Mitglied der offiziellen österreichischen Delegation. "Für das österreichische Außenministerium ist die Beteiligung junger Menschen ausschlaggebend für den Erfolg des Kongresses. Jugendliche können sich aufgrund derselben Altersstufe leichter miteinander identifizieren. Ihre Mitarbeit ist besonders im Bereich der Prävention und der Bekämpfung der Ausbeutung entscheidend", so Tichy-Fisslberger abschließend.
     
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