Alexander Korda-Retrospektive   

erstellt am
25. 11. 08

5. Dezember 2008 bis 7. Jänner 2009 im Metro Kino
Wien (filmarchiv) - Er war Alt-Österreicher und eine der einflussreichsten Persönlichkeiten des britischen Films: Alexander Korda, Tycoon und Talenteschmied, machte mit seinen Filmen und Produktionen ebenso Politik wie er Filmgeschichte schrieb. Eine erste ihm gewidmete Filmschau stellt sein vielseitiges internationales Werk vor, das in Ungarn und Österreich seinen Ausgang nahm.

THE THIRD MAN in Wien zu drehen war seine Idee - und der nachhaltige, internationale Erfolg gab ihm Recht. Alexander Korda war früh vom Film besessen, ein KinoManiac der ersten Stunde. Seine Laufbahn begann er als Kritiker, um aber bald schon die Seiten zu wechseln. Schon damals ein geschäftstüchtiges MultiTalent, arbeitete er als Regisseur ebenso wie als Produzent. Er drehte Filme in Ungarn - seinem Heimatland -, in Österreich, Deutschland, Frankreich, den USA und in England. Wo Korda in den 1930erJahren zum Tycoon der britischen Filmindustrie aufstieg und Klassiker wie den Oscarprämierten THE PRIVATE LIFE OF HENRY VIII. (1933) und sein Meisterwerk REMBRANDT (1936), beide mit Charles Laughton in der Hauptrolle, inszenierte oder THINGS TO COME (1936), Robert Flahertys ELEPHANT BOY (1937), THE SPY IN BLACK (1939) und THE SMALL BLACK ROOM von Michael Powell und Emeric Pressburger produzierte; THE THIEF OF BAGDAD (1940), THAT HAMILTON WOMAN (1941) und JUNGLE BOOK (1942) gehören zu seinen bekanntesten Arbeiten. Mit Kordas Sinn für magisches Monumentalkino mußte sich der britische Film vor üppigen Hollywoodproduktionen nicht mehr verstecken. Man war jemand, mischte ganz vorne mit. Auch wenn dem Glanz des Aufschwungs das Elend der finanziellen Abstürze nicht erspart bleiben sollte. Aber Korda war zäh und stur und hielt an seinen Ideen fest. Noch nach THE THIRD MAN (1949), arbeitete er unermüdlich weiter; RICHARD III., von und mit Laurence Olivier, sollte sein letzter großer Erfolg sein. 1956 verlor England einen seiner wichtigsten, einen unermüdlichen Filmkünstler. Er starb als britischer Staatsbürger, als Sir Alexander Korda. Der Talenteschmied und Netzwerker Korda förderte zeitlebens Kollegen, Schauspieler und Regiekarrieren wie die von Laurence Olivier, Vivien Leigh oder Merle Oberon, von Michael Powell oder Emeric Pressburger. Er arbeitete aber auch mit zahlreichen Österreichern wie Walter Reisch, Elisabeth Bergner und Karl Hartl zusammen. Von Kordas österreichischen Filmen sind zwei erhalten geblieben: SAMSON UND DELILA und EINE VERSUNKENE WELT - von dem eine neu restaurierte Fassung nach über achtzig Jahren zur Wiederaufführung gelangt.
     
Informationen: http://www.filmarchiv.at/    
     
zurück