Mehr Landesgeld für Rettungsfonds und Kindergärten
Bregenz (vlk) - Die Vorarlberger Gemeinden erhalten im kommenden Jahr mehr Geld vom Land zur Erfüllung
ihrer Aufgaben. Das unterstreicht einmal mehr die starke Partnerschaft zwischen Land und Gemeinden, die höheren
Förderungen sind aber nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund der Finanz- und Konjunkturkrise zu sehen, sagten
Landeshauptmann Herbert Sausgruber und Gemeindeverbandspräsident Wilfried Berchtold am 25.11. im Pressefoyer.
Ziel des Landes ist es, gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Landesteilen zu ermöglichen und die
Gemeinden – vor allem auch die Kleingemeinden außerhalb der Ballungsräume – in die Lage versetzen, ihre
kommunalen Aufgaben ordnungsgemäß zu erfüllen, so Sausgruber. Im Landesvoranschlag 2009 sind daher
für den Infrastruktur-Ausbau in den Gemeinden und als Gemeindeförderung 125,2 Millionen Euro vorgesehen
– eine Steigerung um fast zehn Prozent gegenüber dem laufenden Jahr. Das Land wird einen höheren Anteil
zur Finanzierung des Rettungsfonds übernehmen und die Umstellungen im Kindergartenwesen durch höhere
Beiträge an die Gemeinden unterstützen.
Der Rettungsfonds, der zur Sicherstellung von Effizienz, Qualität und rascher Einsatzbereitschaft der Rettungsdienste
in Vorarlberg beitragen soll, wird im Jahr 2009 mit 4,9 Millionen Euro dotiert – eine Aufstockung um 22,6 Prozent.
Außerdem wird der Finanzierungsschlüssel zugunsten der Gemeinden geändert: Bisher kamen 45 Prozent
vom Land und 55 Prozent von den Gemeinden, künftig wird das Land 60 Prozent in den Rettungsfonds einzahlen,
die Gemeinden werden 40 Prozent beisteuern.
Weiters erhalten die Gemeinden im Hinblick auf die heuer begonnene Öffnung der Kindergärten für
Dreijährige und die schrittweise Senkung der Kinderhöchstzahl je Gruppe einen größeren Anteil
der anfallenden Personalkosten ersetzt. Das Land erhöht seine Ausgaben von derzeit 16 Millionen auf über
20 Millionen Euro und trägt weitere 700.000 Euro zum Bau bzw. zur Erweiterung von Kindergärten bei.
Die gemeinsamen finanziellen Anstrengungen von Land und Gemeinden sind laut Gemeindeverbandspräsident Berchtold
erforderlich, weil die Prognosen auf der Einnahmenseite nicht erfreulich sind. Die derzeit diskutierte Steuerentlastung
werde den Vorarlberger Gemeinden um mindestens 12 Millionen Euro weniger Einnahmen bringen. Und durch die Finanzkrise
werde die Schuldentilgung teurer. Die steigenden Zinsen bei den Darlehen – ca. 800 Millionen Euro – verursachen
Mehrausgaben in Höhe von 13 Millionen Euro.
Berchtold betonte, dass die höheren Förderungen durch das Land nicht zur Entlastung von Gemeindebudgets
eingesetzt, sondern wiederum investiert werden. So wurde seit Herbst die Zahl der Kindergartengruppen von 470 auf
496 aufgestockt; 76 zusätzliche Kindergartenpädagoginnen und 22 Kindergartenhelferinnen wurden eingestellt. |