Die Angaben basieren auf den Einreichungen der Bundesländer. Die formale Genehmigung erfolgt erst durch die
Approbationskommission des Ministeriums.
Die Neue Mittelschule stellt den Kern eines zeitgemäßen Schul- und Bildungssystems auf der Mittelstufe
der 10- bis 14-Jährigen dar. Sie verwirklicht moderne pädagogische Konzepte und gestaltet eine neue gemeinsame
Lernkultur. Die Neue Mittelschule ist eine Leistungsschule. Wie in der Volksschule finden hier alle Kinder und
Jugendlichen eine breite Palette an Bildungsangeboten unter einem Dach. Die gemeinsame Schule zeichnet sich durch
innere Differenzierung und Individualisierung aus - das heißt: Jedes einzelne Kind und dessen individuelle
Fähigkeiten und Talente werden gefördert, es gibt mehr Raum für Kreativität und Entfaltung.
Die künftige Berufsentscheidung wird gut vorbereitet. Für die Neue Mittelschule gilt der Lehrplan der
AHS-Unterstufe. Der Unterricht orientiert sich an den Bildungsstandards, eine Maßnahme, die zur Qualitätssicherung
und verstärkter Feedbackkultur an den Standorten beiträgt.
An der Neuen Mittelschule werden Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Fähigkeiten und sozialer,
kultureller und sprachlicher Herkunft gemeinsam unterrichtet. Eine zu frühe Festlegung auf bestimmte Bildungswege
wird vermieden. Unterschiedliche Leistungsanforderungen, eine Vielfalt an Wahlmöglichkeiten und unterstützende
pädagogische Maßnahmen zeichnen die Neue Mittelschule aus. Sie begünstigen sowohl die individuelle
Förderung der Kinder und Jugendlichen als auch "soziales Lernen", also das Lernen miteinander und
voneinander.
So wie ein guter Trainer für jeden Sportler in der Mannschaft einen eigenen Trainingsplan erstellt, um seine
Fähigkeiten optimal zur Geltung zu bringen, erstellen die Lehrerinnen und Lehrer an den Neuen Mittelschulen
für jedes Kind einen individuellen Lernplan. Kinder erhalten genügend Zeit und Unterstützung, um
Lerninhalte im eigenen Lerntempo erfassen zu können. Dank des vermehrten Angebots von pädagogischer Betreuung
auch am Nachmittag ist zusätzliche, kostenintensive Nachhilfe überflüssig.
Die Neuen Mittelschulen werden durch ein umfassendes Projekt besonders unterstützt. Dabei spielen vor allem
die Vernetzung der Schulen, die spezielle Schulung der Lehrerinnen und Lehrer im Bereich der Individualisierung
sowie die Weiterbildung der Schulleitung im Bezug auf Leadership eine zentrale Rolle. Die Pioniere der Schulentwicklung
lernen sich persönlich kennen, tauschen Erfahrungen aus und können so ihre Arbeit noch wirksamer durchführen.
Dieses Projekt wird von den Leitern der Leadership Academy des Unterrichtsministeriums, Wilfried Schley (Institut
für Organisationsentwicklung und Systemberatung)und Michael Schratz (Universität Innsbruck), durchgeführt.
An der Leadership Academy haben bereits über 1300 Führungskräfte aus dem österreichischen Bildungssystem
teilgenommen.
Für den gesamten Entwicklungszeitraum werden die Standorte vom BIFIE (Bundesinstitut für Bildungsforschung,
Innovation und Entwicklung des österreichischen Schulwesens) wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Dabei
stehen vor allem der Lernerfolg im Sinne der Kompetenzorientierung und der erfolgreiche Übergang in weiterführende
Schulformen im Zentrum.
Die Neue Mittelschule ist mit dem Paragraphen 7a des Schulorganisationsgesetzes gesetzlich verankert und verfügt
über eine Bestandsgarantie - das heißt, jedes Kind kann die einmal begonnene Schullaufbahn in der Neuen
Mittelschule auch beenden. |