Vorbereitungen für die Landesausstellung 2009 im Stift Schlierbach laufen auf Hochtouren!
Linz (lk) - Die Vorbereitungen für die OÖ. Landesausstellung 2009 sind bereits seit längerer
Zeit voll angelaufen. Als Zentrum der Landesausstellung wird das Zisterzienserstift Schlierbach fungieren; es ist
dies eines jener Stifte im Lande, die nicht so bekannt und gerade deshalb ganz besonders besuchenswert sind. Das
Stift Schlierbach im Kremstal ist zum zweiten Mal nach 1975 ("Margret Bilger") Zentrum einer Landesausstellung.
Der Titel der Landesausstellung in Schlierbach lautet "Mahlzeit". Die Ausstellung handelt von der Kulturgeschichte
von Essen und Trinken: Ein physiologischer, biologischer und sozialer Prozess, der mit all seinen ethnischen, historischen
und gegenwärtigen Erscheinungsformen unseren Alltag nachhaltig prägt.
Essen und Trinken ist ein Ausstellungsthema, das jeden Menschen betrifft, das in all seiner inhaltlichen Breite
(Medizin, Interkulturalität, Religion, Produktion und Konsum etc.) dargestellt werden soll.
Das Stift Schlierbach ist als Standort für diese Landesausstellung geradezu prädestiniert, gibt es doch
mit der Schaukäserei und dem architektonisch ansprechend gestalteten Genusszentrum bereits jetzt zwei "Brennpunkte
der Kulinarik" in diesem Kloster.
Zudem werden das SPES-Bildungszentrum und die Landwirtschaftliche Fachschule Schlierbach als Projektpartner bzw.
als Partner bei der Abwicklung des Rahmenprogramms fungieren.
Dreier-Team von Wissenschaftern erarbeitet Ausstellungsinhalte
Die Mitwirkung an der Gesamtkonzeption und die Ausarbeitung eines kulinarisch ansprechenden Rahmenprogramms
sowie die Abstimmung zum Projekt "Genussland Oberösterreich" obliegt dem international anerkannten
Gourmetkritiker und führenden Österreichischen Gastrosophen Prof. Christoph Wagner aus Linz.
Wagner kennt wie kein anderer die Gastro-Szene in Österreich und insbesondere in Oberösterreich und ist
Autor von mehr als 130 Publikationen zu kulinarischen und kulturhistorischen Themen. Wagner versteht es, seine
Erkenntnisse aus zahlreichen Studien in der Koch- und Gastro-Szene in einen übergeordneten kulturgeschichtlichen
Kontext einzublenden.
Ein weiterer Wissenschafter im Team ist Dr. Hannes Etzelstorfer, Kunsthistoriker bei der Fa. KunstTrans und selbständiger
Ausstellungsgestalter. Etzelstorfers kulinarisches Interesse liegt im Besonderen im Bereich der Stifts- und Klosterküchen,
denen er bereits in der Österreichischen Nationalbibliothek eine große Ausstellung gewidmet hat. Durch
seine berufliche Tätigkeit hat Etzelstorfer auch eine umfassende Kenntnis, was die Illustration des Themas
mit ansprechenden Objekten betrifft.
Der Dritte im Bunde der Wissenschafter für 2009 ist der auch bei der Landesausstellung 2008 erfolgreich
leitend wissenschaftlich tätig gewesene Univ. Prof. Dr. Roman Sandgruber vom Institut für Sozial- und
Wirtschaftsgeschichte der Universität Linz.
Prof. Sandgruber wurde nicht zuletzt auf ausdrücklichen Wunsch der beiden anderen Wissenschafter ins Team
berufen. Er verfügt über das entsprechende wirtschafts-, kultur- und sozialhistorische Wissen, dessen
es bedarf, wenn man Essen- und Trinken nicht nur als kulinarisches sondern auch als soziales und ökonomisches
Phänomen behandeln will. Prof. Sandgruber hat sich mit der Themenstellung der Landesausstellung 2009 im Rahmen
seiner wissenschaftlichen Arbeiten mehrfach auseinandergesetzt, unter anderem hatte er die wissenschaftliche Leitung
bei der großen Ausstellung "Kunst und Genuss" auf der Schallaburg über.
Als Ansprechpartner im Stift fungieren der kürzlich neu gewählte Administrator und Direktor des Stiftsgymnasiums
Schlierbach Pater Martin Spernbauer sowie KR Pater Alfred Strigl, die Verbindung zum Projekt Genussland Oberösterreich
ist über HRin Mag.ª Maria-Theresia Wirtl sicher gestellt.
Marketingtechnische Verknüpfung der Landesausstellung 2009 mit der Landesgartenschau "Botanica"
und Linz-Kulturhauptstadt 2009
Im Jahr 2009 gibt es insgesamt drei kulturelle Großereignisse, die alle das Interesse der in- und
ausländischen Besucher auf sich ziehen werden.
Um jede der Veranstaltungen zu einem Erfolg zu machen, ist es sinnvoll, diese drei Großveranstaltungen marketingtechnisch
jeweils mit den beiden anderen zu verknüpfen. Es sind dies:
- die Landesgartenschau "Botanica" in Bad Schallerbach
- die europäische Kulturhauptstadt Linz 2009
Die Landesausstellung in Schlierbach versteht sich in diesem Kontext als Visitenkarte heimischer Ess- und Trinkkultur
- nicht nur im Sinne einer überlieferten Kochtradition, sondern auch als europäischer Botschafter für
die hohe Qualität heimischer Nahrungsmittel.
Essen und Trinken - in authentischer Form und mit hohem Qualitätsanspruch an die Nahrungsmittel - soll als
wichtiger Bestandteil der oberösterreichischen Alltagskultur präsentiert werden.
Im Dialog mit der Landesgartenschau ist geplant, für die Besucher neben der Verarbeitung von Nahrungsmitteln
zu Speisen und Getränken (Schlierbach) auch deren Herstellung im Wege von Nutzgärten (Bad Schallerbach)
zu dokumentieren.
Eine gemeinsame Kochsendung im ORF "Natur im Garten" (25 Min; 10 Sendungen) wird die beiden Veranstaltungen
in konzeptiver und medientechnischer Hinsicht miteinander verknüpfen.
Für den Besuch beider Veranstaltungen gibt es eine Kombikarte (Vollzahler: 15 Euro; ermäßigt: 12
Euro; Familien: 28 Euro mit Familienkarte). Auch die Linz 09-Card wird an den Landesausstellungskassen zum ermäßigten
Tarifverkauft
In touristischer Hinsicht werden alle drei Veranstaltungen gleichwertig mitsammen vermarktet, der OÖ. Tourismus
hat dazu die Plattform 2009 gegründet, und zwar mit folgendem Ziel:
- Gemeinsames Internetportal
- Koordiniertes Incoming-Management
- Gemeinsame Packages
- Koordiniertes Zielgruppen-Mailing, etc.
Darüber hinaus wird es natürlich die PR- und Marketingaktivitäten der Landesausstellung selbst in
gewohnter Qualität und Intensität geben
Die Gestaltung der OÖ. Landesausstellung 2009 "Mahlzeit"
Die Gestaltung der kommenden Landesausstellung in Schlierbach obliegt Herrn Peter Hans Felzmann von "Monte
Projects" in Linz
Die gestalterische Planung steht kurz vor dem Abschluss, derzeit geht es darum, die bereits zugesagten Objekte
in das Gesamtgestaltungskonzept zu integrieren. Dieser Prozess ist bis Mitte Dezember abgeschlossen.
Anschließend werden die Gewerke für die baulichen und grafischen Gestaltungsmaßnahmen ausgeschrieben,
so dass ab 7. Jänner mit der Implementierung der Ausstellung begonnen werden kann.
Die Philosophie der Gestaltung vereinbart in bewährter Weise inszenierte Bereiche mit der Präsentation
kostbarster Objekte. (z.B. Goldenes Frühstücksservice von Maria Theresia)
Die baulichen Maßnahmen für die und im Umfeld der Landesausstellung 2009
Begleitend zur Planung und Implementierung der Ausstellung werden derzeit noch letzte bauliche Maßnahmen
abgewickelt, die in wenigen Wochen abgeschlossen werden. Es sind dies
- Entschärfung und Umbau der Kreuzungspunkte mit der Schlierbacher Landesstraße
- Renovierung und Konservierung des Abteiturms
- Barrierefreie Adaptierung der WC-Anlagen
- Einrichten des Ausstellungsbüros
- Gestaltungsarbeiten entlang des Themenweges vom Stift über Spielplatz und SPES zur landwirtschaftlichen
Fachschule
Begleitend zur Landesausstellung wird derzeit ein Zubau zur landwirtschaftlichen Fachschule Schlierbach errichtet,
das SPES-Studienhaus wird baulich modernisiert und in der Gemeinde Schlierbach wird ein Zubau zum Musikheim mit
öffentlichen Toiletten realisiert.
Das Konzept der Landesausstellung 2009 "Mahlzeit" in Schlierbach
Thematisch steht die Kultur- Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Essens und Trinkens im Mittelpunkt der
kommenden Landesausstellung.
Die Verantwortlichen tragen damit der Tatsache Rechnung, dass es in Oberösterreich nicht nur eine qualitativ
hochwertige, gentechnikfreie Nahrungsmittelproduktion sondern auch ein breit gefächertes kulinarisches Angebot
gibt, das Oberösterreich weit über die Grenzen hinaus den Ruf eines Genusslandes eingebracht hat.
Essen und Trinken soll aber auch als globales Phänomen behandelt werden, das in seiner Ausformung doch sehr
wesentlich vom weltweit quantitativ und qualitativ vollkommen unterschiedlichen Angebot an Nahrungsmitteln beeinflusst
wird.
Nachdem die Ausstellung in einem Kloster gezeigt wird, das selbst Produzent hochwertiger Lebensmittel ist, wird
auch die Schaukäserei eingebunden und werden auch religiöse Aspekte rund um das Thema Essen gezeigt.
Die präsentierten Inhalte stehen in einem choreographischen Bezug zu den einzelnen Stiftsräumen, von
denen einige - wie etwa der Bernhardisaal, die Bibliothek oder das Refektorium (Speisesaal der Patres) - kunsthistorisch
ausgesprochen bedeutsame Baudenkmäler des Barock darstellen.
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